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Ergebnisse der Raumluftmessungen im Universitätshauptgebäude
Der wechselhafte Sommer verzögerte Messungen
Seit Ende Mai sind in 500 Räumen des Universitätshauptgebäudes
Messungen auf eine Belastung der Raumluft durch PCB vorgenommen worden.
Für die Messungen waren Temperaturen von mindestens 23 Grad Celsius
nötig. Aufgrund des durchwachsenen Sommers und der Tatsache, dass die
Messungen am Wochenende durchgeführt wurden, hat sich die Untersuchung
länger hingezogen als geplant. Die Ergebnisse der Messungen liegen aber
nun vor. Für den überwiegenden Teil der Universität kann Entwarnung
gegeben werden: Mehr als die Hälfte der Messungen haben Werte unterhalb
des sogenannten Vorsorgewertes ergeben. Dies gilt auch für Seminarräume
und Bibliothek. Die anderen Messungen haben diesen Vorsorgewert zwar
überschritten – zum größten Teil aber nur leicht.
In der
PCB-Richtlinie des Landes Nordrhein-Westfalen sind Belastungswerte
definiert, ab denen bestimmter Handlungsbedarf vorgegeben ist. Der erste
Wert – der sogenannte Vorsorgewert – liegt bei 300 ng/m3. In Räumen, in
denen dieser Wert überschritten wird, ist die PCB-Quelle unter
Beachtung der Verhältnismäßigkeit innerhalb von 3 bis 5 Jahren zu
beseitigen. Dies wird bereits von der Universität Bielefeld und dem Bau-
und Liegenschaftsbetrieb NRW, dem Eigentümer des Gebäudes, geplant. Die
Umsetzung startet schnellstmöglich. Zwischenzeitlich kann durch
verschiedene Maßnahmen die Konzentration verringert werden (z.B. Lüften,
regelmäßige Reinigung).
Der nächste Schwellenwert ist der
Interventionspunkt. Er liegt bei 3000 ng/m3. Erst wenn dieser
überschritten wird, schließt der Gesetzgeber bei einer 24-stündigen
Raumnutzung eine gesundheitliche Gefährdung nicht aus. Die Gutachter
haben drei Räume identifiziert, in denen dieser Interventionswert
überschritten wird. Es handelt sich dabei um Räume, die sehr wenig
benutzt und daher in den vergangenen Monaten auch kaum gelüftet wurden.
Als sofortige Maßnahme werden hier sogenannte Luftwäscher installiert,
die die Raumluft filtern und die PCB-Belastung unter den Vorsorgewert
reduzieren.
Die Raumluftmessungen werden fortgesetzt.
Hintergrund:
Zufällige
Funde hatten die Universitätsleitung veranlasst, einer möglichen
kritischen Belastung durch den Schadstoff PCB im
Universitätshauptgebäude intensiver auf den Grund zu gehen. Schon im
Vorfeld war die Primärquelle identifiziert worden: die Vertikalfugen
zwischen den Brüstungselementen, die über Säulen mit dem Gebäude
verbunden sind. Daher wurden nur Räume untersucht, die über eine solche
Säule verfügen. Insgesamt führten die externen Gutachter in rund einem
Viertel dieser Räume Messungen durch.
Umfangreiche Informationen
zu PCB, den Messungen sowie häufige Fragen (FAQ) und Ansprechpartner
gibt es auf dem Internetportal zum Thema:
www.uni-bielefeld.de/pcb