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Veröffentlicht am
6. Mai 2011
Kategorie:
Allgemein
Die Universität Bielefeld trauert um ihren ehemaligen Rektor Gert Rickheit
Im Alter von 69 Jahren ist am 18. April der ehemalige Rektor
der Universität Bielefeld, der Linguist und Psycholinguist Professor Dr.
Gert Rickheit, unerwartet verstorben. Rickheit lehrte seit 1978 an der
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität
Bielefeld und wurde nach fast 30 Jahren 2008 emeritiert, blieb aber auch
darüber hinaus bis zuletzt als Wissenschaftler mit sehr breiten
Forschungsinteressen außerordentlich aktiv. Das Rektoramt hatte er von
1996 bis 2001 inne. Seine Amtszeit war von einem leidenschaftlichen
Engagement für den Forschungsstandort Bielefeld geprägt.
In einer ersten Reaktion würdigte Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer seinen Vorvorgänger mit den Worten: „Die Nachricht vom plötzlichen Tod Gert Rickheits hat in der Universität und auch bei mir persönlich große Bestürzung ausgelöst. Wir verlieren mit ihm einen herausragenden Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager, der sich mit seiner Universität und mit seinen vielfältigen Aufgaben in Forschung, Lehre und akademischer Selbstverwaltung auf ganz außergewöhnliche Weise identifizierte. Ich selbst durfte seine Kreativität, seine nie erlahmende Tatkraft und seinen ansteckenden Optimismus in 20 Jahren enger und freundschaftlicher Zusammenarbeit unmittelbar erleben. Die Universität ist Gert Rickheit zu großem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Angedenken bewahren. Unser besonderes Mitgefühl gilt jetzt seiner Frau und seinen Töchtern.“
Die „Kognitive Linguistik" und die „Mensch-Maschine-Kommunikation" gehörten zu Rickheits Forschungs- und Lehrschwerpunkten. Die Modellierung von Sprachverarbeitung zieht sich wie ein roter Faden durch seine Publikationen. Er war Initiator und Sprecher der Forschergruppe „Kohärenzprozesse" (1985 bis 1990) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitinitiator des DFG-Schwerpunktprogramms „Kognitive Linguistik" (1988 bis 1995). Zudem war Gert Rickheit Sprecher der Sonderforschungsbereiche „Situierte Künstliche Kommunikatoren" (1993 bis 2005) und „Alignment in Communication" (2006 bis 2008). Beide Sonderforschungsbereiche basieren auf einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit von Linguisten, Neurowissenschaftlern und Informatikern aus der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft sowie der Technischen Fakultät. Diese Kooperation spielte auch bei der Einwerbung des Forschungsclusters „Cognitive Interaction Technology“ im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern eine entscheidende Rolle.
Rickheit baute zudem an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft den Studiengang „Klinische Linguistik" auf, bei dem es um die Therapie von Sprachstörungen zum Beispiel nach Schlaganfällen geht, und richtete an der Fakultät eine Sprachambulanz ein. Hier haben Studierende schon früh die Möglichkeit, Praxiserfahrungen in der Diagnose von Sprachstörungen zu sammeln.
Professor Dr. Gert Rickheit wurde 1941 in Braunschweig geboren und studierte Erziehungswissenschaften, Linguistik, Germanistik und Psychologie in Braunschweig und Bochum. 1973 promovierte er an der Ruhr-Universität Bochum und war anschließend bis zu seinem Ruf nach Bielefeld im Jahr 1978 als Wissenschaftlicher Assistent in Bochum tätig.
In einer ersten Reaktion würdigte Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer seinen Vorvorgänger mit den Worten: „Die Nachricht vom plötzlichen Tod Gert Rickheits hat in der Universität und auch bei mir persönlich große Bestürzung ausgelöst. Wir verlieren mit ihm einen herausragenden Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager, der sich mit seiner Universität und mit seinen vielfältigen Aufgaben in Forschung, Lehre und akademischer Selbstverwaltung auf ganz außergewöhnliche Weise identifizierte. Ich selbst durfte seine Kreativität, seine nie erlahmende Tatkraft und seinen ansteckenden Optimismus in 20 Jahren enger und freundschaftlicher Zusammenarbeit unmittelbar erleben. Die Universität ist Gert Rickheit zu großem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Angedenken bewahren. Unser besonderes Mitgefühl gilt jetzt seiner Frau und seinen Töchtern.“
Die „Kognitive Linguistik" und die „Mensch-Maschine-Kommunikation" gehörten zu Rickheits Forschungs- und Lehrschwerpunkten. Die Modellierung von Sprachverarbeitung zieht sich wie ein roter Faden durch seine Publikationen. Er war Initiator und Sprecher der Forschergruppe „Kohärenzprozesse" (1985 bis 1990) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitinitiator des DFG-Schwerpunktprogramms „Kognitive Linguistik" (1988 bis 1995). Zudem war Gert Rickheit Sprecher der Sonderforschungsbereiche „Situierte Künstliche Kommunikatoren" (1993 bis 2005) und „Alignment in Communication" (2006 bis 2008). Beide Sonderforschungsbereiche basieren auf einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit von Linguisten, Neurowissenschaftlern und Informatikern aus der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft sowie der Technischen Fakultät. Diese Kooperation spielte auch bei der Einwerbung des Forschungsclusters „Cognitive Interaction Technology“ im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern eine entscheidende Rolle.
Rickheit baute zudem an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft den Studiengang „Klinische Linguistik" auf, bei dem es um die Therapie von Sprachstörungen zum Beispiel nach Schlaganfällen geht, und richtete an der Fakultät eine Sprachambulanz ein. Hier haben Studierende schon früh die Möglichkeit, Praxiserfahrungen in der Diagnose von Sprachstörungen zu sammeln.
Professor Dr. Gert Rickheit wurde 1941 in Braunschweig geboren und studierte Erziehungswissenschaften, Linguistik, Germanistik und Psychologie in Braunschweig und Bochum. 1973 promovierte er an der Ruhr-Universität Bochum und war anschließend bis zu seinem Ruf nach Bielefeld im Jahr 1978 als Wissenschaftlicher Assistent in Bochum tätig.