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DFG-Erfolge: Neuer Sonderforschungsbereich in Mathematik und Transregio in Physik
Universität Bielefeld mit neuen Aushängeschildern in der Forschung
„Unsicherheit
beherrschen und Zufall sowie Unordnung nutzen in Analysis, Stochastik
und deren Anwendungen“ – das ist der Name des neuen
Sonderforschungsbereiches (SFB) an der Universität Bielefeld. Er ist am
Mittwoch, 24. Mai, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für vier Jahre bewilligt worden. Die DFG hat außerdem einen neuen
Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB-TRR) bewilligt, in dem
Physikerinnen und Physiker der Goethe-Universität Frankfurt, der
Universität Bielefeld und der Technischen Universität Darmstadt
gemeinsam „Stark-wechselwirkende Materie unter extremen Bedingungen“
erforschen werden.
Es ist das Ziel des Sonderforschungsbereiches in der Mathematik,
grundlegende Konzepte und Theorien zum Umgang mit „gutem“ und
„schlechtem“ Zufall zu entwickeln. Sie sollen auf bisher ungelöste
Probleme in verschiedenen Gebieten der Wirtschafts- und
Naturwissenschaften, insbesondere in Biologie und Physik, angewendet
werden. Der nun bewilligte SFB ist daher interdisziplinär und
umfasst 17 Teilprojekte, die größtenteils an der Fakultät für
Mathematik, aber auch an der Fakultät für Physik, dem Institut für
Mathematische Wirtschaftsforschung und der Technischen Fakultät der
Universität Bielefeld angesiedelt sind. Unter anderem werden 13
Promotionsstellen und 13 Postdoc-Stellen gefördert. Die Fördersumme für die ersten vier Jahre beträgt rund 10 Mio Euro.
„Der SFB möchte auf der einen Seite Unsicherheit zähmen und auf der
anderen Seite vom Zufall profitieren und ihn sinnvoll nutzen“, erklärt
SFB-Sprecher Röckner. Es gebe Unsicherheiten jenseits des
wahrscheinlichkeitstheoretisch beschreibbaren Zufalls. Solche
Modellunsicherheiten spielten in der Finanzkrise eine große Rolle, weil
Investmentbanken etwa Ratings fälschlicherweise als exakte
Wahrscheinlichkeiten interpretierten.
Transregio-Sonderforschungsbereich Physik
Für den Transregio-SFB stellt die DFG in den nächsten vier Jahren rund
8 Millionen Euro zur Verfügung. Professor Dr. Dirk Rischke von der
Universität Frankfurt ist Sprecher, Professor Dr. Frithjof Karsch von
der Universität Bielefeld sein Stellvertreter.
Unter extremen
Bedingungen bildet stark-wechselwirkende Materie neuartige
Zustandsformen aus, vergleichbar mit den verschiedenen Aggregatzuständen
des Wassers als Eis, Flüssigkeit und Gas. Während dies an großen
Teilchenbeschleunigern wie dem Large Hadron Collider (LHC) am CERN in
Genf und in Zukunft am Facility for Antiproton and Ion Research (FAIR)
in Darmstadt experimentell untersucht wird, will der neue SFB-TRR die
Thematik von theoretischer Seite her beleuchten.
In 14
Teilprojekten sollen hier die fundamentalen Eigenschaften
stark-wechselwirkender Materie untersucht und auf die Physik im frühen
Universum und in Schwerionen-Experimenten angewendet werden. Erklärtes
Ziel ist es dabei, möglichst direkt von der fundamentalen Theorie der
starken Wechselwirkung, der sogenannten Quantenchromodynamik (QCD),
auszugehen.
Weitere Informationen:
•
Youtube-Video: Professor Dr. Michael Röckner über die Bedeutung des
neuen Sonderforschungsbereichs an der Universität Bielefeld: https://youtu.be/oZ8rXlkhALk
• DFG-Pressemitteilung zu neuen Sonderforschungsbereichen: http://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2017/pressemitteilung_nr_16/index.html