uni.intern
BITS 2025: Ziele, Erwartungen und Herausforderungen
Interview mit dem Prorektor
Momentan
hört man immer wieder von BITS 2025. Was genau verbirgt sich hinter diesem Label?
Das Projekt BITS 2025 wurde ins Leben gerufen, um sich
intensiv mit strategisch wichtigen Zukunftsthemen im IT-Kontext zu beschäftigen.
Dazu zählt insbesondere der Umgang mit der zunehmenden Digitalisierung in
Forschung, Lehre und Verwaltung. Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen die aktuellen
und zukünftigen Bedarfe und Belange in Forschung und Lehre. Konkret gilt es, bestehende
Erwartungen aufzunehmen und zukünftige Vor- und Herangehensweisen zu
diskutieren.
Was
ist Ihre Wahrnehmung – welche Erwartungen werden an das BITS zukünftig gestellt?
Heutzutage ist in allen Servicebereichen, aber vor allem
auch in der IT, ein hohes Maß an Kundennähe, Kreativität, Flexibilität und Innovationsbereitschaft
gefragt. Das BITS stellt sich diesen Herausforderungen und möchte mit dem
Projekt BITS 2025 den Blick nach vorne schärfen, um zukünftig noch bedarfsgerechter
agieren zu können. Dabei darf allerdings nicht verkannt werden,
dass auch externe Abhängigkeiten und Regularien, wie z. B. Erwartungen an den
Datenschutz oder Ausschreibungsprozesse dafür sorgen können, dass IT-Projekte nicht
immer in der Dynamik und vielleicht auch nicht in der Form zu realisieren sind,
wie man sich dies mitunter wünschen würde. Auch hierfür soll mit BITS 2025 ein
Bewusstsein geschaffen werden.
Sie
sprachen davon, dass die Kunden vor allem aus dem wissenschaftlichen Bereich
wieder stärker in den Fokus gerückt werden sollen. Könnten Sie das etwas
genauer erläutern?
Ja, konkret steht der Vorwurf im Raum, dass das BITS mehr
und mehr zu einem Rechenzentrum primär für die Verwaltung geworden sei. Auch
wenn ich diese Einschätzung nicht teile, so ist es doch wichtig, diesen Vorwurf
ernst zu nehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Dass dem nicht so ist,
zeigt sich aktuell zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit der im Aufbau
befindlichen Medizinischen Fakultät, muss aber auch für die anderen Fakultäten wieder
deutlicher erfahrbar werden. Im Rahmen von BITS 2025 wurden zu diesem Zweck bereits
erste intensive Gespräche mit dem wissenschaftlichen Bereich geführt und konkrete
Bedarfe ermittelt. Gleichzeitig nutzt das BITS diese Gespräche dazu, darzulegen,
wie das eigene Portfolio aussieht und welche Services des BITS die dezentralen EDV-Betreuer*innen
entlasten und in ihrer wichtigen Brückenfunktion unterstützen können. Die
Verwaltung erfährt dabei keinerlei Nachteile und kann sich auch zukünftig im
gewohnten Maße auf die IT-Services des BITS verlassen.
Gewagt
gefragt – Braucht die Universität Bielefeld überhaupt noch ein eigenes
Rechenzentrum? Heutzutage wird doch scheinbar fast alles in die Cloud verlagert.
Ja, natürlich werden wir auch zukünftig ein leistungsfähiges
Rechenzentrum benötigen.
Es wird sicherlich Dienste geben, die in Zukunft weiter zentralisiert und z. B. NRW-weit angeboten werden. Aktuell ist es deshalb eine strategische Aufgabe des BITS, sich aktiv bei den wichtigen Initiativen in diese Richtung mit einzubringen, um sie auf diese Weise proaktiv mitgestalten zu können. Dazu gehört beispielsweise die Beteiligung an Initiativen der Digitalen Hochschule NRW.
Weiterhin werden uns Kooperationen mit anderen Universitäten und Hochschulen sowie die Zusammenarbeit innerhalb des Hauses – wie jüngst mit der Fakultät für Physik beim Aufbau eines besonders leistungsfähigen Rechners – beschäftigen. Um dem Wunsch nach Flexibilität und einer schnellen Bereitstellung von IT-Services zu entsprechen, soll zudem die Vermittlung von nicht BITS-eigenen IT-Services in den Blick genommen werden.
Dennoch gilt: Es wird immer auch spezielle Anforderungen an
die IT geben, die vom universitätseigenen Rechenzentrum adressiert werden müssen.
Als Beispiele möchte ich nur die sichere Speicherung im Haus produzierter,
schutzbedürftiger Daten und die problemzentrierte Beratung und Unterstützung in
Bezug auf Basis- und vor allem Forschungsinfrastrukturen der Wissenschaft nennen.
In
welchem Zusammenhang steht BITS 2025 zum Projekt UB 2025 der Bibliothek?
Die Digitalisierung von Forschung und Lehre als kontinuierlicher
Innovationsprozess stellt auch für die Universitätsbibliothek eine wichtige Herausforderung
dar. Beide großen Einrichtungen bieten IT-Services an. Im Rahmen der beiden 2025-Projekte
sollen Synergien identifiziert und Handlungsbedarfe abgeleitet werden.
Was
ist bisher passiert und wie geht es konkret weiter?
Gestartet wurde das Projekt BITS 2025 mit einer Anpassung der Vision des BITS, sowie einem World Café für die BITS-Mitarbeiter*innen, um auf diese Weise das gegenwärtige bestehende Selbstbild zu bestimmen und Handlungsfelder aus dem eigenen Blickwinkel heraus zu identifizieren.
Danach wurden verschiedene Workshops, unter anderem mit interessierten Personen aus dem wissenschaftlichen Bereich durchgeführt, um die alltäglichen, IT-relevanten Aufgaben in Forschung und Lehre sowie die hieraus resultierenden Anforderungen noch besser zu verstehen. Die Rückmeldungen zu den Workshops waren durchweg positiv und es gilt nun, die gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf konkrete nächste Schritte bzw. Maßnahmen auszuwerten. Gespräche mit analoger Zielsetzung wurden auch mit der Bibliothek sowie dem ZLL geführt und auch die Studierenden werden noch die Möglichkeit erhalten, Rückmeldung zu den IT-Services des BITS zu geben.
Die Vorstellung der Ergebnisse ist für den Juli 2019 geplant.
Über den aktuellen Projektstatus informiert das BITS auch auf seiner Webseite:
https://www.uni-bielefeld.de/bits/ueber-uns/bits2025/