uni.intern
Bielefelder Gleichstellungspreis geht an vier Nachwuchsforschende
Rektorat der Universität Bielefeld würdigt herausragende Abschlussarbeiten
Für
ihre genderbezogene Forschung haben Ende 2020 vier
Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität Bielefeld den Bielefelder
Gleichstellungspreis erhalten: Patricia Bollschweiler, Oleksandra
Tarkhanova, Johanna Pangritz und Greta Wienkamp wurden in der Kategorie
„Genderforschung“ prämiert. Das Rektorat der Universität Bielefeld
würdigt in dieser Sparte herausragende Abschlussarbeiten, die ein für
die Geschlechterforschung besonders relevantes Thema bearbeiten. Der
Gleichstellungspreis wird jährlich vom Rektorat in einer von drei
Kategorien vergeben.
„Ich freue mich mit den vier
Preisträgerinnen und gratuliere ihnen herzlich zu ihrer Auszeichnung“,
sagt Professorin Dr. Marie I. Kaiser, Prorektorin für
Personalentwicklung und Gleichstellung. „Der Preis ist eine
Wertschätzung für ihre herausragende wissenschaftliche Leistung und
ihren Beitrag zur Gleichstellungsarbeit an der Universität Bielefeld.“
Die Preisträgerinnen und ihre Abschlussarbeiten
- Patricia Bollschweiler (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft) beschäftigt sich in ihrer Masterarbeit am
Beispiel von zwei ausgewählten literarischen Werken mit den narrativen
Mitteln, die eingesetzt werden, um queere Geschlechteridentitäten zu
konstruieren. Ihre Untersuchung heißt „keine Wahl, als zu gestehen – er
war eine Frau. Queere Identitäten in Honoré de Balzacs Sarrasine und
Virginia Woolfs Orlando“.
- Oleksandra Tarkhanova (Fakultät für Soziologie) untersucht in ihrer Dissertation Veränderungen
in der ukrainischen Geschlechterpolitik in den vergangenen 30 Jahren im
Hinblick auf Geschlechternormen und die Rolle der Frau. Die Studie
trägt den Titel „Ukrainian gender politics from the dissolution of the
Soviet Union to the post-Maidan state: The subject position of woman”.
- Johanna Pangritz (Fakultät für Erziehungswissenschaft) betitelt ihre Dissertation „Strafende
Pädagogen – fürsorglich und doch hegemonial? Brauchen wir wirklich mehr
Männlich-keit? Ein kritischer, quantitativer Beitrag zum Verhältnis von
hegemonialer Männlichkeitsvorstellung, Feminisierung und Punitivität“.
In ihrer Arbeit befasst sie sich mit dem Zusammenhang von fürsorgender
und hegemonialer Männlichkeit bei männlichen Fachkräften in Erziehungs-
und Bildungseinrichtungen.
- Greta Wienkamp (Fakultät für Soziologie) untersucht in ihrer Bachelorarbeit, wie heranwachsende junge Frauen beziehungsweise Mädchen mit den widersprüchlichen Erwartungen an ihr Geschlecht umgehen und sich selbst in diesem Spannungsfeld verorten. Die Arbeit trägt den Titel: „Zwischen Emanzipation und Tradition? Eine Untersuchung der Geschlechtervorstellungen aktuell heranwachsender junger Frauen mithilfe des Gruppendiskussionsverfahrens“.
Der Bielefelder Gleichstellungspreis
Der
Gleichstellungspreis wird in drei Kategorien vergeben. In der Kategorie
„Genderforschung“ ist er dieses Mal mit insgesamt 3.600 Euro dotiert
und wird unter den vier ausgezeichneten Nachwuchsforschenden aufgeteilt.
Der Preis soll Akzente in der personellen, strukturellen und
inhaltlichen Gleichstellungsförderung setzen – angelehnt an die
Systematik der Gleichstellungsstandards der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Preis der Universität Bielefeld wurde
erstmals 2013 vergeben. Er wird abwechselnd in den Kategorien
Genderforschung, Quantitative Erfolge bei der Professorinnengewinnung
sowie Strukturelle Gleichstellungsmaßnahmen vergeben.
Geschlechtergerechtigkeit
und Vielfalt strukturell zu verwirklichen ist ein zentrales Anliegen
der Universität Bielefeld. In ihrem universitätsweit entwickelten
Gleichstellungskonzept setzt sie sich einen Kulturwandel hin zu einer
geschlechtergerechten Wissenschafts- und Universitätskultur zum Ziel.
Für ihren Einsatz für Chancengleichheit und Vielfalt hat sie im November
zum fünften Mal das Total E-Quality-Prädikat erhalten.
Weitere Informationen: