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32 Millionen Euro für neuen Forschungsbau „Interaktive Intelligente Systeme“
Universität Bielefeld auf Platz 1 im Gutachterverfahren des
Wissenschaftsrates für Forschungsbauten: herausragende Qualität und
internationale Bedeutung
In seiner diesjährigen
Empfehlung zur Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen hat der
Wissenschaftsrat den Antrag der Universität Bielefeld zur Errichtung
eines neuen Forschungsbaus „Interaktive Intelligente Systeme“
befürwortet und mit Platz 1 bewertet. Diese Entscheidung ist ein
erneuter beachtlicher Erfolg und ein weiterer Beleg für die
herausragende wissenschaftliche Qualität des international einzigartigen
Kompetenz- und Forschungszentrums für Interaktive Intelligente Systeme
an der Universität Bielefeld. Baustart für das 32 Millionen Euro teure
neue Forschungsgebäude ist Januar 2011.
In seiner „Empfehlung zur Förderung von Forschungsbauten (2011)“ bescheinigte der Wissenschaftsrat in seinem Gutachten der Universität Bielefeld insbesondere eine herausragende Qualität der zu erwartenden Forschungsergebnisse, aber auch eine internationale Bedeutung: „Die erwarteten Erkenntnisfortschritte werden für zahlreiche Anwendungsgebiete (Robotik, intelligente Alltagsgeräte, assistive Umgebungen, aktive Medien) von erheblicher Bedeutung und sowohl für externe wissenschaftliche Partner als auch für Entscheidungsträger aus der Wirtschaft von großem Interesse sein. Die Bielefelder Antragsteller sind national wie international ausgezeichnet vernetzt. Die Kriterien für die Begutachtung von Forschungsbauten sind daher in höchstem Maße und sehr überzeugend erfüllt.“
„Die
Universität Bielefeld ist eine der forschungs- und ausbildungsstärksten
Hochschulen Deutschlands. Der erste Platz im Ranking des
Wissenschaftsrates hat dies erneut bestätigt“, freut sich Professor
Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Der
Forschungsbau wird die Universität Bielefeld technisch und konzeptionell
als internationales Kompetenz- und Forschungszentrum für Interaktive
Intelligente Systeme weiter konsolidieren.“
Hans-Jürgen Simm, Kanzler
der Universität Bielefeld, ergänzt: „Damit können wir nachhaltig
optimale Arbeits- und Forschungsmöglichkeiten für unsere
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schaffen. Zudem wird der
Forschungsbau das erste Gebäude auf dem neu entstehenden Hochschulcampus
Nord sein.“
Die Gesamtkosten des Baus betragen
32 Millionen Euro. Davon entfallen 26,8 Millionen Euro auf die
Baukosten. Darüber hinaus beinhaltet die Förderung zusätzlich 2,7
Millionen Euro für die Erstausstattung des Gebäudes sowie für das
Forschungsprogramm erforderliche wissenschaftliche Großgeräte im Umfang
von 2,5 Millionen Euro.
Als Baubeginn ist Januar 2011 vorgesehen, mit der Fertigstellung des 5.300 Quadratmeter (Hauptnutzungsfläche) großen Gebäudes wird im April 2012 gerechnet. Die Nutzer sollen ihren neuen Arbeitsplatz ab Sommer 2012 beziehen können. Innovatives Herzstück des Forschungsbaus ist ein fächerübergreifendes Zentrallabor. Hier werden kognitive Interaktionsprozesse mit modernster Instrumentalisierung in bisher ungeahnter Auflösung erforschbar gemacht. „Ziel der gemeinsamen Arbeit von Informatikern, Biologen, Linguisten, Physikern, Psychologen und Sportwissenschaftlern sind hierbei technische Systeme, die für den Menschen intuitiv und leicht bedienbar sind: Von Alltagsgeräten bis hin zu Robotern,“ erklärt Professor Dr. Helge Ritter vom Lehrstuhl für Neuroinformatik, Direktor des Forschungslabors CoR-Lab und Koordinator des Exzellenzclusters CITEC. „Die Forschungsarbeit verteilt sich dabei künftig auf vier eng miteinander verknüpfte Forschungsfelder: 1. Bewegungsintelligenz, 2. Systeme mit Aufmerksamkeit, 3. Situierte Kommunikation, 4. Gedächtnis und Lernen.“
Bund und Länder finanzieren im Rahmen investitionsbezogener Forschungsförderung zu jeweils 50 Prozent die Baumaßnahmen zur Umsetzung von innovativen Forschungskonzepten von herausragender Qualität und überregionaler oder internationaler Bedeutung. Die beantragten Projekte werden durch das Expertengremium Wissenschaftsrat geprüft und der gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder zur Förderung empfohlen. Nach der Einwerbung des Exzellenzclusters 277 Cognitive Interaction Technology (CITEC), des Sonderforschungsbereichs (SFB) 673 Alignment in Communication sowie der Gründung des Forschungsinstituts für Kognition und Robotik (CoR-Lab) als public-private partnership mit dem Honda Research Institute Europe (HRI-EU) wird die erfolgreiche Gutachterbewertung weiter dazu beitragen, den Standort Bielefeld als internationales Kompetenz- und Forschungszentrum im Bereich Interaktive Intelligente Systeme zu stärken.Zahlen | Daten |
Fakten
- Forschungsprogramm Interaktive Intelligente Systeme: vier eng verknüpfte Forschungsfelder: 1. Bewegungsintelligenz, 2. Systeme mit Aufmerksamkeit, 3. Situierte Kommunikation, 4. Gedächtnis und Lernen.
- Interdisziplinäre Ausrichtung: 32 Forschergruppen aus sechs Disziplinen (Informatik, Biologie, Linguistik, Psychologie, Sportwissenschaft und Physik), davon werden 17 im Forschungsbau untergebracht
- Platz 1 im Gutachterverfahren des Wissenschaftsrates für Forschungsbauten an Hochschulen: herausragende Qualität und internationale Bedeutung international einzigartiges Kompetenzzentrum für Interaktive Intelligente Systeme
- Gesamtkosten: 32 Mio. Euro, davon: 26,8 Mio. Euro für Baukosten 2,7 Mio. Euro für Erstausstattung (Büromöbel, Elektrotechnik, etc.), 2,5 Mio. Euro für wissenschaftliche Großgeräte – drei Beispiele: 1. Humanoid Robot Torso and Head (Humanoider Robotertorso mit expressiver Gesichtsmimik für Interaktionsstudien zwischen Mensch und Roboter), 2. Multisensory Interactive Room (Labor mit taktilen, akustischen, visuellen und Thermo-Sensoren, auditiven, visuellen und haptischen Displays zur Erfassung von und Reaktion auf menschliche Bewegung und Interaktion im Raum. Anwendungsszenarien: von medizinischer Überwachung bis zum Informationsmanagement.), 3. Near Infrared Spectroscopy System (nicht-invasives bildgebendes Verfahren zur Gehirnaktivität-Messung)
- Hauptnutzungsfläche (HNF): ca. 5 300 m²
- Herzstück Zentrallaborbereich: „Lab Core Facilities“: innovative, leistungsfähige Laborinfrastruktur (ca. 1.300 m² HNF) durch Zusammenführung der räumlich getrennten Speziallabore. Außerdem: Bündelung wissenschaftlicher Servicebereiche durch zentrale Geschäftsstelle sowie flexibler Konferenzbereich (260 m² HNF)
- Finanzierung: 50% Bund, 50% Länder über das bundesweite infrastrukturbezogene Forschungsförderungsprogramm „Forschungsbauten an Hochschulen“
- Baubeginn: Januar 2011. Fertigstellung: April 2012 (Bauzeit 20 Monate). Nutzungsbeginn: August 2012 | Start des Vergabeverfahrens: Sommer 2010| Beschaffung und Inbetriebnahme Großgeräte: Oktober 2012 bis Sommer 2013
- Generalplaner: CARPUS+Partner AG, Aachen
- Forschungsbau ist zentrales
Element des neu geschaffenen Campus Nord der Universität Bielefeld