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„Woche des Aufschiebens“ in der Universität Bielefeld
Veranstaltungen der Zentralen Studienberatung
Die Zentrale Studienberatung (ZSB) der Universität Bielefeld veranstaltet im Rahmen des Projekts „Endspurt oder neuer Anlauf..?!“ vom 20. bis 24. April eine „Woche des Aufschiebens“ in der Universität. Die „Aufschieberitis“ bei Langzeitstudierenden hat vielfältige Hintergründe, die nur selten etwas mit „Faulheit“ der „Aufschieber“ zu tun hat. In Workshops, Vorträgen, Beratungsangeboten und mit Büchertipps können sich Betroffene, Angehörige und Interessierte umfangreich informieren und austauschen.
„Aufschieberitis“ hat vielfältige Hintergründe, die sich oft in Problemen begründen, wie Selbst- oder Aufgabenmanagement, in Zukunftsängsten, in Angst vor Misserfolg und fehlenden beruflichen Perspektiven oder auch in persönliche Krisen beziehungsweise Umständen, die zu einer Unterbrechung des Studiums führen. Der Wiedereinstieg ins Studium kann dann schwierig sein. Deshalb wurde – insbesondere für „Langzeitstudierende“ in den auslaufenden Studiengängen Diplom, Magister und (bedingt) Staatsexamen – von der Zentralen Studienberatung der Universität Bielefeld das Projekt „Endspurt oder neuer Anlauf..?!“ als Beratungs- und Unterstützungsangebot ins Leben gerufen.
Die Veranstaltungen der „Woche des Aufschiebens“ vom 20. bis 24. April soll auf Prokrastination („Aufschieberitis“) und deren Hintergründe aufmerksam machen, helfen, die Scham hinsichtlich eines längeren Studiums abzubauen, und Unterstützung sowie konkrete Tipps zum Angehen der Problematik anbieten. Dazu finden Workshops, Vorträge und offene Beratungsangebote mehrerer Einrichtungen (ZSB, Career Service, Schreibberatung skript.um, Examinatoriumsbüro Rechtswissenschaft, Hochschulteam der Arbeitsagentur, Fakultäten für Psychologie und für Literaturwissenschaften) in der Universität statt.
Die Workshops beschäftigen sich mit den Themen Prüfungsangst, Berufsfindung („Potenzialanalyse“), Studienabbruch und „Aufschieberitis und Selbstmanagement“. Der Bielefelder Psychologie-Professor Stefan Fries hält einen Vortrag zum Thema „Prokrastination“. Fries forscht zu diesem Themenkomplex. „Von Flaneuren, Müßiggängern und Bummelstudenten in der Literatur“ referiert der Literaturwissenschaftler Dr. Thorsten Voss.
Offene Beratungsangebote bieten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Endspurt-Projekts selbst, die Schreibberatung skript.um sowie das Examinatoriumsbüro der Fakultät für Rechtwissenschaft an. In der Universitätsbibliothek werden in der Veranstaltungswoche Bücher rund um das Thema Prokrastination ausgestellt.
Zudem findet ein Wettbewerb „Das Beste, was ich geschafft habe, weil ich etwas anderes aufgeschoben habe“ statt.
Prokrastination („Aufschieberitis“) ist ein verbreitetes Problem: Umfragen in den USA ergaben, dass 40 Prozent aller Befragten schon einmal Nachteile durch Aufschieben erlebt haben, 25 Prozent der Befragten leiden unter wiederkehrendem Aufschieben, dem sie sich hilflos ausgeliefert fühlen. Schätzungen des Aufschiebeverhaltens bei Studierenden belaufen sich auf circa 70 Prozent, die aufschieben. Davon werden 25 Prozent als chronisch harte Aufschieber gesehen (Dipl. Psych. Hans-Werner Rückert, FU Berlin). Das Phänomen „Prokrastination“ rückt immer mehr ins Bewusstsein. Das zeigen zum Beispiel Bücher wie „Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin“ der bekennenden Prokrastinatoren Kathrin Passig und Sascha Lobo, das in den Medien viel besprochen wurde, oder Gruppen auf StudiVz mit Namen wie „Prokrastination – ein Problem, das ich morgen angehe“.
Für einige Veranstaltungen sind Anmeldungen erforderlich.
Weitere Informationen, das Programm und Anmeldung:
www.uni-bielefeld.de/endspurt
„Woche des Aufschiebens“:
20. bis 24. April
Universität Bielefeld
Die Raumnummern können dem Programm entnommen werden.
Kontakt:
Zentrale Studienberatung der Universität Bielefeld
Projekt Endspurt
Diplom-Psychologin Carmen Kropat
Tel.: 0521 / 106-3013
E-Mail: carmen.kropat@uni-bielefeld.de