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„Willkommen auf Deutsch“ – Willkommen in Bielefeld?
Film und Podiumsdiskussion am 17. Juni
Die Arbeitsgruppe „Uni ohne Vorurteile“ und das Bielefelder „Bündnis gegen Rechts“ laden zu einem gemeinsamen Filmabend mit anschließender Podiumsdiskussion am Mittwoch, 17. Juni, ein. Um 19 Uhr wird im Murnau-Saal der Volkshochschule (Ravensberger Park) der aktuelle Dokumentarfilm „Willkommen auf Deutsch“ gezeigt. Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion steht die aktuelle Situation in Bielefeld. Auf dem Podium diskutieren Ingo Nürnberger (Sozialdezernent der Stadt Bielefeld), Özkan Aksoy (Arbeitskreis Asyl) und ein Geflüchteter. Die Moderation übernimmt Wiebke Esdar (Bündnis gegen Rechts).
Der Dokumentarfilm „Willkommen auf Deutsch“ (90 Min., D 2014, Regie: Carsten Rau und Hauke Wendler) zeigt die Probleme, die durch die stetig wachsenden Flüchtlingszahlen entstehen und setzt bei den Menschen, ihren Sorgen und Vorurteilen in der bürgerlichen Mitte Westdeutschlands an: im Landkreis Harburg, der sich zwischen der Lüneburger Heide und Hamburg erstreckt. 240.000 Einwohner, Backsteinhäuser, Weideland.
Hier leben traumatisierte Flüchtlinge neben Dorfbewohnern, die sich angesichts der neuen Nachbarn um ihre Töchter und den Verkaufswert ihrer Eigenheime sorgen. Junge Männer, die Krieg, Armut und Perspektivlosigkeit entfliehen wollten, sollen in einem 400-Seelen-Dorf untergebracht werden, das weder Bäcker noch Supermarkt hat. Was passiert, wenn Menschen aufeinander treffen, die sich fremd sind? Es stehen deshalb nicht allein die Flüchtlinge im Mittelpunkt, sondern auch ihre deutschen Nachbarn.
Über einen Zeitraum von fast einem Jahr begleitet der Film Flüchtlinge, Anwohner sowie den Bereichsleiter der überlasteten Landkreisverwaltung – stellvertretend für die 295 Landkreise bundesweit.
Am 20. Juni gibt es zudem in der Zeit von 14 bis 18 Uhr einen Aktionstag "Geflüchtete willkommen in Bielefeld“ (Eisenbahnstraße, Nähe Bahnhof Brackwede). Geplant sind Musik, Infostände, Reden und kulturelle Beiträge.
Das Rektorat der Universität Bielefeld hat gemeinsam mit dem Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) im Oktober 2013 die Kampagne "Uni ohne Vorurteile" ins Leben gerufen. Ziel ist es, sich deutlich gegen die Abwertung, Ausgrenzung und Diskriminierung von Gruppen zu wenden und die Universität als einen Ort der Gleichwertigkeit und Toleranz zu fördern. Die unabhängige Arbeitsgruppe "Uni ohne Vorurteile" organisiert spannende Veranstaltung (Vorträge, Diskussionen, Filmvorführungen) und stellt Material zum Thema zusammen. Damit füllt sie die Kampagne inhaltlich mit Leben.
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ohne-vorurteile/index.html