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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
22. November 2016
Kategorie:
Internationales
Wie „sozial“ ist die Türkei?
Universität Bielefeld leitet deutsch-türkisches Forschungsprojekt zur Sozialpolitik in der Türkei
Die Stiftung Mercator hat 300.000 Euro für ein dreijähriges Forschungsprojekt zur Sozialpolitik in der Türkei im europäischen Kontext bewilligt. Das Projekt, das am 1. Januar 2017 beginnt, wird geleitet von Professor Lutz Leisering PhD, Fakultät für Soziologie und Institut für Weltgesellschaft der Universität Bielefeld. Das Projekt ist eines von fünf Forschungsvorhaben, die im Rahmen des Programms „Blickwechsel. Studien zur zeitgenössischen Türkei“ von der Stiftung Mercator gefördert werden. Das Verhältnis zwischen Deutschland, Europa und der Türkei ist in den letzten Monaten schwieriger geworden, so Dr. Felix Streiter, Leiter Bereich Wissenschaft der Stiftung Mercator. Gerade in diesen Zeiten sei es jedoch wichtig, die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen aufrecht zu erhalten und einen differenzierten Blick auf das jeweils andere Land zu werfen.
In dem Projekt wird die Entwicklung des Systems der sozialen Sicherung in der Türkei seit den 1980ern erforscht. Untersucht wird insbesondere, ob das türkische Sozialsystem dem europäischen Sozialmodell vergleichbar oder zumindest anschlussfähig ist. Dies ist für die Frage der zukünftigen Beziehungen zwischen der EU (und Deutschland) und der Türkei von Bedeutung. Wichtige Sozialgesetze der letzten Jahrzehnte werden untersucht, um zu verstehen, welche Ideen in der Entwicklung der Sozialpolitik eine Rolle spielten und wie sich Akteure und Akteurskoalitionen in der Sozialpolitik positionierten. Die Untersuchung basiert auf einer Analyse von Primärquellen, von Experteninterviews in der Türkei, sowie im Projekt neu erstellten quantitativen Daten zum türkischen Sozialstaat. Insgesamt geht es darum, den bisher vernachlässigten türkischen Fall in die internationale Sozialpolitik- und Wohlfahrtsstaats-forschung einzuordnen.
Mitarbeiter des Projekts ist der deutsch-türkische Sozialwissenschaftler Kerem Öktem, Bielefeld. Projektpartner in der Türkei ist Professor Tolga Bölükbasi von der Bilkent Universität in Ankara, ein international ausgewiesener Experte in der Sozialpolitikforschung. Durch die Zusammenarbeit mit Prof. Bölükbasi, sowie die Einbeziehung anderer Forscher aus der Türkei wird das Projekt zur Vernetzung der europäisch-türkischen Forschungslandschaft beitragen. Das Projekt wird von einem wissenschaftlichen Beirat, bestehend aus internationalen Sozialpolitikforschern und Türkeiexperten, begleitet.
Über die Stiftung Mercator:
Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung. Sie strebt mit ihrer Arbeit eine Gesellschaft an, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet. Dabei konzentriert sie sich darauf, Europa zu stärken, den Bildungserfolg benachteiligter Kinder und Jugendlicher insbesondere mit Migrationshintergrund zu erhöhen, Qualität und Wirkung kultureller Bildung zu verbessern, Klimaschutz voranzutreiben und Wissenschaft zu fördern. Die Stiftung Mercator steht für die Verbindung von wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung.
Pressemitteilung der Mercator-Stiftung:
www.stiftung-mercator.de/de/presse/mitteilungen/nachrichten/forschungsprogramm-zur-tuerkei-verlaengert-langfristige-grundlagen-fuer-gegenseitiges-verstaendn/
Das Programm „Blickwechsel. Studien zur zeitgenössischen Türkei“:
www.blickwechsel-tuerkei.de
Die Stiftung Mercator hat 300.000 Euro für ein dreijähriges Forschungsprojekt zur Sozialpolitik in der Türkei im europäischen Kontext bewilligt. Das Projekt, das am 1. Januar 2017 beginnt, wird geleitet von Professor Lutz Leisering PhD, Fakultät für Soziologie und Institut für Weltgesellschaft der Universität Bielefeld. Das Projekt ist eines von fünf Forschungsvorhaben, die im Rahmen des Programms „Blickwechsel. Studien zur zeitgenössischen Türkei“ von der Stiftung Mercator gefördert werden. Das Verhältnis zwischen Deutschland, Europa und der Türkei ist in den letzten Monaten schwieriger geworden, so Dr. Felix Streiter, Leiter Bereich Wissenschaft der Stiftung Mercator. Gerade in diesen Zeiten sei es jedoch wichtig, die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen aufrecht zu erhalten und einen differenzierten Blick auf das jeweils andere Land zu werfen.
In dem Projekt wird die Entwicklung des Systems der sozialen Sicherung in der Türkei seit den 1980ern erforscht. Untersucht wird insbesondere, ob das türkische Sozialsystem dem europäischen Sozialmodell vergleichbar oder zumindest anschlussfähig ist. Dies ist für die Frage der zukünftigen Beziehungen zwischen der EU (und Deutschland) und der Türkei von Bedeutung. Wichtige Sozialgesetze der letzten Jahrzehnte werden untersucht, um zu verstehen, welche Ideen in der Entwicklung der Sozialpolitik eine Rolle spielten und wie sich Akteure und Akteurskoalitionen in der Sozialpolitik positionierten. Die Untersuchung basiert auf einer Analyse von Primärquellen, von Experteninterviews in der Türkei, sowie im Projekt neu erstellten quantitativen Daten zum türkischen Sozialstaat. Insgesamt geht es darum, den bisher vernachlässigten türkischen Fall in die internationale Sozialpolitik- und Wohlfahrtsstaats-forschung einzuordnen.
Mitarbeiter des Projekts ist der deutsch-türkische Sozialwissenschaftler Kerem Öktem, Bielefeld. Projektpartner in der Türkei ist Professor Tolga Bölükbasi von der Bilkent Universität in Ankara, ein international ausgewiesener Experte in der Sozialpolitikforschung. Durch die Zusammenarbeit mit Prof. Bölükbasi, sowie die Einbeziehung anderer Forscher aus der Türkei wird das Projekt zur Vernetzung der europäisch-türkischen Forschungslandschaft beitragen. Das Projekt wird von einem wissenschaftlichen Beirat, bestehend aus internationalen Sozialpolitikforschern und Türkeiexperten, begleitet.
Über die Stiftung Mercator:
Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung. Sie strebt mit ihrer Arbeit eine Gesellschaft an, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet. Dabei konzentriert sie sich darauf, Europa zu stärken, den Bildungserfolg benachteiligter Kinder und Jugendlicher insbesondere mit Migrationshintergrund zu erhöhen, Qualität und Wirkung kultureller Bildung zu verbessern, Klimaschutz voranzutreiben und Wissenschaft zu fördern. Die Stiftung Mercator steht für die Verbindung von wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung.
Pressemitteilung der Mercator-Stiftung:
www.stiftung-mercator.de/de/presse/mitteilungen/nachrichten/forschungsprogramm-zur-tuerkei-verlaengert-langfristige-grundlagen-fuer-gegenseitiges-verstaendn/
Das Programm „Blickwechsel. Studien zur zeitgenössischen Türkei“:
www.blickwechsel-tuerkei.de