© Universität Bielefeld
uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
7. Oktober 2011
Kategorie:
Öffentliche Veranstaltungen
Vom Glauben an das Ursache-Wirkung-Prinzip
Neue Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld
„Warum schwimmt Holz auf Wasser?“ oder „Warum bleibt ein Esel ein Esel, selbst wenn man ihm Streifen anmalt?“: Fragen wie diese zielen auf die Ursachen von Ereignissen und Phänomenen. Anzeichen für solches kausales – der Ursache nachspürendes - Denken finden sich vermutlich in allen Sprachen und Kulturen der Welt. Die neue Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld untersucht, was Kulturen und Sprachen im kausalen Denken gemeinsam ist und was sie unterscheidet. Die Gruppe nimmt in diesem Monat ihre Arbeit auf und forscht bis Ende Juli 2012. Sie heißt: „The Cultural Constitution of Causal Cognition“ (Die kulturelle Verfasstheit kausalen Denkens). Ihre Eröffnungstagung im ZiF am Donnerstag und Freitag, 13. und 14. Oktober, trägt den Titel „Setting the Stage for a Cross-Disciplinary Endeavour“ (Die Bühne bereiten für eine disziplinenübergreifende Aufgabe).
In der Forschungsgruppe arbeiten Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen der
Kognitionswissenschaften zusammen, die jeweils eine eigene Sicht auf
kausales Denken haben – von ihnen gewöhnlich als „Kausalkognition“
bezeichnet. Die Ethnologen, Künstliche-Intelligenz-Forscher, Linguisten,
Neurowissenschaftler, Philosophen und Psychologen wollen eine
übergreifende Perspektive auf Kausalkognitionen entwickeln, über
verschiedene Inhaltsbereiche, Kulturen und Disziplinen hinweg.
Die neue ZiF-Forschungsgruppe will für ihre Analysen insbesondere auch Theorien und Konzepte der Ethnologie einbeziehen. Diese Forschungsdisziplin zeichnet sich dadurch aus, dass sie Kulturen und Sozialleben von Völkern und Ethnien gegenüberstellt und vergleichend analysiert. Eines der Ziele der Forschungsgruppe ist es, die Ethnologie wieder stärker in die Kognitionswissenschaften zu integrieren. Denn die Forschungsdisziplin hat außer der Expertise für einzelne Kulturen und Kultur allgemein auch theoretische Ansätze und Methoden zu bieten, die beitragen können, die Variationsbreite kognitiver Prozesse präzise zu untersuchen.
Während der Eröffnungstagung kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen der Kognitionswissenschaften zusammen, um über das Zusammenspiel von Kultur und Kausalkognition zu diskutieren. Zu Gast sind unter anderem Vertreter von namhaften Forschungseinrichtungen und Fachverbänden. Am Donnerstag, 13. Oktober, setzen sie sich mit dem Stand der Forschung zur Kausalkognition in den einzelnen Disziplinen auseinander. Der darauffolgende Tag steht unter dem Motto „Überwindung disziplinärer Grenzen“. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen geht es um die Rolle, die kulturelle Expertise im Allgemeinen und die Ethnologie im Besonderen in den Kognitionswissenschaften spielen. Leiter der Konferenz sind Dr. Andrea Bender und Dr. Sieghard Beller (beide Universität Freiburg). Die Tagung findet in englischer Sprache statt.
Für den Verlauf des Forschungsjahres wurde eine Reihe von weiteren Workshops vorbereitet. Eine der Tagungen befasst sich mit „Magic in Medicine: Magical and non-magical causal reasoning about health and illness” (Magie in Medizin: Magische und nicht-magische Kausalperspektiven in Gesundheit und Krankheit), eine andere mit „Causality in cross-cultural and cross-linguistic perspective” (Kausalität aus interkultureller und sprachübergreifender Sicht).
Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) – 1968 als „Keimzelle“ der Universität Bielefeld gegründet – fördert herausragende interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte und gilt als Ideengenerator für neue, ungewöhnliche und „riskante“ Forschungsthemen. Das ZiF ist eine unabhängige, thematisch ungebundene Forschungseinrichtung und steht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Länder und aller Disziplinen offen.
Tagungszeiten:
13. Oktober, 9.00 Uhr bis 18.30 Uhr
14. Oktober, 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/AG/2011/10-12-Beller.html
„Warum schwimmt Holz auf Wasser?“ oder „Warum bleibt ein Esel ein Esel, selbst wenn man ihm Streifen anmalt?“: Fragen wie diese zielen auf die Ursachen von Ereignissen und Phänomenen. Anzeichen für solches kausales – der Ursache nachspürendes - Denken finden sich vermutlich in allen Sprachen und Kulturen der Welt. Die neue Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld untersucht, was Kulturen und Sprachen im kausalen Denken gemeinsam ist und was sie unterscheidet. Die Gruppe nimmt in diesem Monat ihre Arbeit auf und forscht bis Ende Juli 2012. Sie heißt: „The Cultural Constitution of Causal Cognition“ (Die kulturelle Verfasstheit kausalen Denkens). Ihre Eröffnungstagung im ZiF am Donnerstag und Freitag, 13. und 14. Oktober, trägt den Titel „Setting the Stage for a Cross-Disciplinary Endeavour“ (Die Bühne bereiten für eine disziplinenübergreifende Aufgabe).
Durch
die verschiedenen Kulturen und Sprachen ergibt sich ein vielfältiges
Bild des kausalen Denkens. Mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden
befasst sich die neue Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre
Forschung.
Die neue ZiF-Forschungsgruppe will für ihre Analysen insbesondere auch Theorien und Konzepte der Ethnologie einbeziehen. Diese Forschungsdisziplin zeichnet sich dadurch aus, dass sie Kulturen und Sozialleben von Völkern und Ethnien gegenüberstellt und vergleichend analysiert. Eines der Ziele der Forschungsgruppe ist es, die Ethnologie wieder stärker in die Kognitionswissenschaften zu integrieren. Denn die Forschungsdisziplin hat außer der Expertise für einzelne Kulturen und Kultur allgemein auch theoretische Ansätze und Methoden zu bieten, die beitragen können, die Variationsbreite kognitiver Prozesse präzise zu untersuchen.
Während der Eröffnungstagung kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen der Kognitionswissenschaften zusammen, um über das Zusammenspiel von Kultur und Kausalkognition zu diskutieren. Zu Gast sind unter anderem Vertreter von namhaften Forschungseinrichtungen und Fachverbänden. Am Donnerstag, 13. Oktober, setzen sie sich mit dem Stand der Forschung zur Kausalkognition in den einzelnen Disziplinen auseinander. Der darauffolgende Tag steht unter dem Motto „Überwindung disziplinärer Grenzen“. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen geht es um die Rolle, die kulturelle Expertise im Allgemeinen und die Ethnologie im Besonderen in den Kognitionswissenschaften spielen. Leiter der Konferenz sind Dr. Andrea Bender und Dr. Sieghard Beller (beide Universität Freiburg). Die Tagung findet in englischer Sprache statt.
Für den Verlauf des Forschungsjahres wurde eine Reihe von weiteren Workshops vorbereitet. Eine der Tagungen befasst sich mit „Magic in Medicine: Magical and non-magical causal reasoning about health and illness” (Magie in Medizin: Magische und nicht-magische Kausalperspektiven in Gesundheit und Krankheit), eine andere mit „Causality in cross-cultural and cross-linguistic perspective” (Kausalität aus interkultureller und sprachübergreifender Sicht).
Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) – 1968 als „Keimzelle“ der Universität Bielefeld gegründet – fördert herausragende interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte und gilt als Ideengenerator für neue, ungewöhnliche und „riskante“ Forschungsthemen. Das ZiF ist eine unabhängige, thematisch ungebundene Forschungseinrichtung und steht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Länder und aller Disziplinen offen.
Tagungszeiten:
13. Oktober, 9.00 Uhr bis 18.30 Uhr
14. Oktober, 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/AG/2011/10-12-Beller.html