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Virtuelle Rundreise: Direkt reingeschaut ins Forschungslabor
Für naturwissenschaftlich Interessierte: Vorlesungen mit Live-Schaltungen
Am Dienstag, 11. November, startet um 17 Uhr an der Universität Bielefeld eine innovative, neue Veranstaltungsreihe: Die von Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus (Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld) konzipierten Ringvorlesungen ermöglichen den Teilnehmern virtuelle, interaktive Laborbesuche in hunderte Kilometer entfernten, besonders interessanten Forschungseinrichtungen. "Direkt reingeschaut ins Forschungslabor" richtet sich nicht nur an Studierende, die naturwissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit ist ebenso eingeladen.
Forschungslabore, in denen man an die Grenzen des Messbaren vorstößt, üben eine besondere Faszination aus, die man natürlich am besten vor Ort erlebt. Mit aufwändigen Anlagen werden Eigenschaften von Materie sichtbar gemacht oder verändert, Strukturen untersucht, Hypothesen geprüft und neue Forschungsfragen erschlossen. Die neue Veranstaltungsreihe "Direkt reingeschaut ins Forschungslabor" bietet daher die Gelegenheit, besonders interessante Forschungseinrichtungen in Videokonferenzschaltungen virtuell aus dem Bielefelder Uni-Hörsaal zu besuchen und den Forscherinnen und Forschern live bei der Arbeit zuzusehen.
"Wir schalten genau an die Orte, an denen Wissenschaft gemacht wird", erklärt Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus von der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld. Die Wissenschaftlerin hat die Veranstaltungsreihe konzipiert. "Die universitäre Lehre verpasst Chancen, wenn sie nicht zusätzliche Formate statt der typischen, in den Naturwissenschaften gängigen Frontalvorlesung und zugehöriger Rechenübungen entwickelt. Eine besondere Rolle spielt deshalb bei uns die Interaktion. Die Teilnehmer der Ringvorlesung können den Forschern die sprichwörtlichen Löcher in den Bauch fragen. Außerdem begegnen sich Forschungsstudierende und Doktoranden beider Seiten auf Augenhöhe und können sich austauschen."
Zu Beginn jeder Veranstaltung werden im Hörsaal der Universität Bielefeld mögliche Fragen festgelegt. Im Rahmen der Schalte in das Forschungslabor sollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor Ort zunächst einen allgemein verständlichen kurzen Überblick über ihre Forschungstätigkeit geben. Im besuchten Labor werden dann drei bis vier Stationen mit der Kamera besichtigt, Doktorandinnen und Doktoranden erläutern jeweils ihre spezifischen Themen an Versuchsaufbauten und führen Experimente durch. Im Anschluss an den virtuellen Rundgang bietet die Abschlussdiskussion Zeit für Fragen. Die technische Realisierung des neuen Veranstaltungsformats hat das Service Center Medien (SCM) der Universität Bielefeld übernommen.
Zum Auftakt wird am 11. November das Institut für Umformtechnik und Leichtbau der Technischen Universität Dortmund besucht. "10 000 Tonnen. Kräftige Maschinen für leichte Bauteile", lautet der Titel der ersten virtuellen Vorlesung: Leichter, sparsamer und Ressourcen schonender - so sollen Autos werden, bei gleichzeitig höchster Sicherheit und großem Komfort: ein anspruchsvolles Ziel für Maschinenbauer! Wie aber erhält die Karosserie ihre Gestalt, wie tragen Rahmen und Profile zur Leichtbauweise und damit zur Gewichtsreduktion bei? Dies soll live aus der "großen Halle" der Umformtechnik in Dortmund erklärt werden.
Die Themenvielfalt der Veranstaltungsreihe ermöglicht den Teilnehmern eine virtuelle Rundreise durch die Naturwissenschaften. Weitere "Besuche" führen zum Beispiel zu "coolen Atomen" an das Institut für Quantenoptik und Photonik Hannover, hier werden Kälte- und Präzisionsrekorde aufgestellt. "BESSY II", der Berliner Elektronenspeicherring, beleuchtet Materialeigenschaften mittels Synchrotronstrahlung, das Forschungszentrum Jülich leistet "Spin-Gymnastik im Dienst der Gesundheit". Die Live-Schalte an das FOM-Institute for Plasma Physics Rijnhuizen in den Niederlanden beschäftigt sich nicht nur mit der Infrarotstrahlung, sondern zeigt darüber hinaus auch die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in den Naturwissenschaften.
Ringvorlesung:
Ab dem 11. November an ausgewählten Dienstagen von 17 bis 19 Uhr in Hörsaal 13
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