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Universitätstunnel zur Besichtigung geöffnet
April, April! Auch wenn sich Mythen um einen Tunnel unter der Universität ranken: Es gibt ihn nicht. Das Referat für Kommunikation hat sich einen Aprilscherz erlaubt…
Durchfahrt ist neuer Höhepunkt bei Baustellenführungen
Ein Tunnel unterhalb des Universitätshauptgebäudes in Bielefeld wird erstmals öffentlich zugänglich. Die 250 Meter lange Durchfahrt entstand beim Bau der Universität in den Jahren 1972 bis 1976 und war ursprünglich als Stadtbahnhaltestelle konzipiert. Der Tunnel ist ab sofort eine Station auf den Führungen zu den Baumaßnahmen auf dem Campus Bielefeld.
Nachdem die Stadtverwaltung 1978 mitgeteilt hatte, die Pläne für eine Stadtbahnlinie zur Universität auf unbestimmte Zeit zu verschieben, nutzten naturwissenschaftliche Fakultäten und die Gebäudeverwaltung den Tunnel als Abstellfläche. Im Zuge der Modernisierung der Universität Bielefeld wurden Altgeräte und Sperrmüll, die dort untergebracht waren, entsorgt und teilweise veräußert. Damit steht der Tunnel für Besichtigungen offen – solange, bis die Arbeiten am ersten Bauabschnitt im Universitätshauptgebäude (UHG) beginnen. Dann soll der Tunnel als Lager für wasserempfindliches Baumaterial dienen.
Der Tunnel wird erstmals bei einer Baustellenführung Anfang April gezeigt. Diese Führung ist nur für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität geöffnet. Öffentliche Führungen durch den Tunnel sind für den Sommer in Planung.
Der neun Meter breite und acht Meter hohe Tunnel führt quer unterhalb der Universität hindurch. Er beginnt zwischen den C- und D-Teilgebäuden des UHG und mündet zwischen den U- und V-Trakten.
Als der Stadtrat sich in den 1990er Jahren für den Bau der Stadtbahnlinie zur Universität entschied, schied der Tunnel als Haltestelle aus, weil er für moderne Stadtbahnen zu klein war. Hinzu kommt, dass es damals schon Überlegungen gab, die Stadtbahnlinie Richtung Lohmannshof fortzusetzen. Ein Ausbau des bestehenden Tunnels kam jedoch nicht in Frage, weil die Stadtbahntrasse dann über die Straße Morgenbreede als Umweg zum Lohmannshof hätte führen müssen – eine solche Verlängerung wäre weit teurer geworden als der Neubau der heutigen Haltestelle „Universität“. Auch von Seiten der Universität gab es Widerstand gegen die Nutzung des Tunnels: Die Fakultät für Physik befürchtete elektromagnetische Störungen in ihren Laboren.
Zu bundesweiten Ehren kam der Tunnel 2010 in dem Spielfilm „Die Bielefeld-Verschwörung“. In dem Film spielte eine Szene angeblich an einer Stadtbahnhaltestelle unterhalb des UHG. Tatsächlich wurde für den Dreh aber eine andere Haltestelle gewählt, weil der tatsächliche Tunnel zu der Zeit aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich war.
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/bau