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Teilchenphysiker diskutieren über Ergebnisse ihres Internationalen Graduiertenkollegs
Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte die Doktorandenausbildung neun Jahre lang
Das Internationale Graduiertenkolleg an der Fakultät für Physik der Universität Bielefeld nähert sich dem Ende seiner neunjährigen Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), und hat in diesem Zeitraum einen wesentlichen Beitrag zur Internationalisierung der Bielefelder Doktorandenausbildung leisten können: Von den rund 30 Forschern, die in Bielefeld in dem Kolleg ihre Dissertation geschrieben haben, stammt über die Hälfte aus dem Ausland. Von Mittwoch bis Freitag, 12. bis 14. September, organisieren die Bielefelder Teilchenphysiker eine Tagung, deren Inhalte auf der Forschung des Graduiertenkollegs aufbauen.
Die Themen des Abschlusskolloquiums reichen von Gittereichtheorie und hochentwickelten analytischen Berechnungsmethoden bis zu Anwendungen in Schwerionenphysik und Kosmologie. Die Tagung ist nicht als Rückschau gedacht, sondern vereint führende Forscher aus dem Umfeld des Bielefelder Programms und der Partnerinstitute sowie ehemalige Bielefelder Doktorandinnen und Doktoranden. Die Forscherinnen und Forscher berichten über ihre abgeschlossenen Untersuchungen und über aktuelle Forschungsthemen, die aus Promotionsvorhaben entstanden sind.
Die Doktorandenausbildung an der Fakultät für Physik trägt den Titel „Quantenfelder und stark wechselwirkende Materie – vom Vakuum zu extremen Dichte- und Temperaturbedingungen“. Die Universität Bielefeld betreibt das Graduiertenkolleg 881 (GRK 881) zusammen mit der Universität Paris-Sud, der französischen Grossforschungseinrichtung Saclay und mit Forschern an zwei weiteren Pariser Universitäten sowie der Universität Helsinki. Die Forschungsthemen konzentrieren sich auf kollektive Phänomene und makroskopische Eigenschaften von elementarer Materie, so wie sie durch Quantenfeldtheorien beschrieben werden können.
Der Sprecher des Graduiertenkollegs, Professor Dr. Edwin Laermann, blickt nach vorne: „Als einen wesentlichen Aspekt unserer Doktorandenausbildung haben wir ein vitales Netzwerk aufgebaut, in welchem unsere Promovenden frühzeitig in internationale Spitzenforschung eingebunden werden. Dies hat uns eine exzellente Reputation im Bereich der Graduiertenausbildung eingebracht, welche wir in zukünftigen Programmen für uns nutzen und profitabel erweitern wollen.“ Viele Bielefelder Absolventen gehen inzwischen an ausländischen Instituten ihrer Forschung nach. „Wir verfolgen die Karrieren unserer ehemaligen Doktorandinnen und Doktoranden mit viel Freude, und sind froh, etliche derjenigen, welche eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen haben, für Vorträge auf unserem Abschlusskolloquium gewonnen zu haben“, sagt Dr. Frithjof Karsch, Professor an der Universität Bielefeld und dem Brookhaven National Laboratory in den USA.
Der Workshop wird am Mittwoch, 12. September, um 17.30 Uhr im Hörsaal 5 durch einen Vortrag von Professor Dr. Markus Schumacher zur Entdeckung des Higgs-Teilchens eingeläutet. Schumacher forscht an der Universität Freiburg und arbeitet am ATLAS-Experiment des Large Hadron Colliders (LHC) am Europäischen Kernforschungszentrum (CERN) in Genf. Die Vortrag ist zugleich Teil des internationalen zweitägigen Workshops „Präzisionsberechnungen in der Quantenfeldtheorie – Grenzen und Perspektiven" (Frontiers in Perturbative Quantum Field Theory), der bis Mittwoch, 12. September, in der Universität Bielefeld stattfindet.
Die Forschung zu stark wechselwirkender Materie ist Teil des Forschungsschwerpunktes „Theoretische Wissenschaften“ (Theoretical Sciences) der Universität Bielefeld, in dem Mathematik, Theoretische Physik und Wirtschaftsmathematik kooperieren.
Weitere Informationen im Internet:
www2.physik.uni-bielefeld.de/finale2012.html
Kontakt:
Prof. Dr. Edwin Laermann, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-6222, Sekretariat: 0521 106-6224
E-Mail: edwin@physik.uni-bielefeld.de