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Studie belegt Leistungssteigerung durch Sprachförderung
Projekt „Förderunterricht“ der Universität Bielefeld
Schüler mit Migrationshintergrund, die im Rahmen des Projekts „Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund“ der Universität Bielefeld sprachlich und fachlich unterstützt werden, haben ihre Leistungen deutlich verbessert. So konnten sich beispielsweise 70 Prozent der Förderschüler mit anfangs mangelhaften und ungenügenden Noten in Deutsch und Mathematik um mindestens eine Note steigern.
Dabei zeigt sich, dass insbesondere jene Schüler von der Förderung profitieren, die von Förderlehrern mit gleicher ethnischer Herkunft unterrichtet werden. Zudem fühlen sich die Lehramtsstudierenden durch die Unterrichtspraxis besser auf ihren künftigen Beruf vorbereitet, sowohl im Bezug auf ihre didaktischen und pädagogischen Kompetenzen als auch im Umgang mit kultureller Vielfalt. Dies belegt eine Studie des europäischen forums für migrationsstudien (efms), Institut an der Universität Bamberg, das die Stiftung Mercator in Auftrag gegeben hat. Das Projekt an der Universität Bielefeld besteht nunmehr seit acht Jahren und wird seit 2003 von der Stiftung Mercator gefördert.
„Wir freuen uns, dass die Zielsetzung unseres Projekts, die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erhöhen, durch die Evaluationsergebnisse bestätigt wird. Der Erfolg des Konzepts bestärkt uns darin, das Modell „Förderunterricht“ weiterzuentwickeln und fortzuführen, erläutert Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung. Die Stiftung Mercator stellt nun einen „Matching Fund „in Höhe von 2,1 Millionen Euro zur Verfügung, der eine zweijährige Anschlussfinanzierung in Aussicht gestellt. Bedingung: auch andere Träger müssen sich finanziell engagieren.
„Es freut mich sehr, dass die Evaluation des Förderunterrichts die Erfahrungen und die Ergebnisse des Projekts in Bielefeld widerspiegelt. Dadurch fühlen wir uns in unserer Arbeit bestätigt und möchten das Projekt hier vor Ort weiterentwickeln und fortsetzen. Die Ausschreibung der
Stiftung Mercator zum Matching Fund bedeutet für uns eine große Chance,
unsere Zusammenarbeit mit der Kommune zu intensivieren und die
Förderung der Schülerinnen und Schüler zu sichern. Wir werden daher ein entsprechendes Konzept bei der Stiftung Mercator einreichen“, so Professorin Dr. Claudia Riemer, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld.
Das Bielefelder Projekt „Förderunterricht“ wurde von Anfang an durch die Stadt Bielefeld finanziell unterstützt. Zudem haben Universität und zahlreiche lokale Sponsoren das Projekt gefördert.
Rund 6.500 Schüler bundesweit werden seit fünf Jahren individuell von 1.500 Lehramtsstudierenden gefördert. In den acht Jahren des Bestehens des Bielefelder Projekts, wurden an der Universität Bielefeld 2400 Schülerinnen und Schüler gefördert. Im Rahmen des Projekts erhalten sie kostenfreien, außerschulischen Förderunterricht. Insgesamt unterstützt die Stiftung Mercator die Projekte bundesweit mit zehn Millionen Euro. Internationale Studien belegen seit vielen Jahren, dass junge Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem benachteiligt sind. Die Grundlage für Bildungserfolg sind gute Sprachkenntnisse. Während die frühkindliche Sprachförderung bei Kindern aus Migrantenfamilien mittlerweile greift, fehlen entsprechende Angebote für Schüler der Sekundarstufe I und II. Diese Lücke will die Stiftung Mercator schließen.
Die Stiftung Mercator initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen.
Informationen zu dem Bielefelder Projekt "Förderunterricht“:
www.uni-bielefeld.de/lili/studium/faecher/daf/foerderunterricht/index.html