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Standortplanung für die Medizinische Fakultät
Seit dem 1. Oktober 2018 befindet sich die Medizinische Fakultät der Universität Bielefeld offiziell in Gründung. Parallel zum konzeptionellen und personellen Aufbau sowie zur Auswahl der Kliniken ist die Standortplanung für die notwendigen Forschungs-, Lehr- und Büroflächen ein zentrales Thema der aktuellen Gründungsphase. Das Rektorat hat verschiedene Universitätsgremien und interessierte Beschäftigte über den aktuellen Stand der Planungen informiert. Aus Sicht der Universitätsleitung spricht vieles für ein Konzept, das den Bau mehrerer Gebäude vorsieht.
Die Universität Bielefeld hat als Grundlage für die Standortentscheidung eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die verschiedene Varianten prüft und bewertet.
Aktuell kann noch kein vollständiges Raumprogramm vorliegen, da dafür die konzeptionelle Ausrichtung der Medizinischen Fakultät in Forschung und Lehre abschließend feststehen müsste. Diese inhaltliche Klärung läuft noch und wird auch noch andauern. Nur auf Grundlage einer solchen Planung lassen sich verlässliche Aussagen zur notwendigen Investitionssumme machen. Die Universität geht aktuell für die neue Fakultät am Standort Campus Bielefeld von zusätzlichen gut 30.000 qm Hauptnutzfläche (HNF) für Büros, Labore, Lehrräume und Tierhaltung aus.
Die notwendigen Flächen der neuen Fakultät lassen sich verteilt auf mehrere Gebäude oder – theoretisch – in einem einheitlichen Gebäude realisieren. Bei einem einheitlichen Gebäude, das in etwa die Größe des neuen Fachhochschulgebäudes hätte und frühestens 2025 fertig sein könnte, wären in erheblichem Umfang Interimsflächen notwendig. Bis 2025 entsteht aber bereits ein signifikanter, aufwachsender Flächenbedarf. Die Fakultät muss in den kommenden Monaten und Jahren personell schnell wachsen, um im Wintersemester 2021/2022 den Lehrbetrieb starten zu können. Zudem sieht das Rektorat bei einem Großprojekt, das ein einheitliches Gebäude wäre, erhebliche Risiken bezogen auf Zeitplan und Finanzierung.
Aus Sicht des Rektorats sprechen entscheidende Gründe für mehrere Gebäude entlang der Straßen Morgenbreede und Konsequenz (westlich des Universitätshauptgebäudes). Grundlage für diese Einschätzung ist die Machbarkeitsstudie. An Morgenbreede/Konsequenz lassen sich die benötigten Flächen schaffen – verteilt auf mehrere Einzelgebäude mit unterschiedlichen Funktionen. Die Gebäude wären aber räumlich eng beieinanderliegend.
Ausgangspunkt dieser Mehr-Gebäude-Lösung soll das aktuell entstehende Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB) sein, das bereits zur Hälfte von der Universität angemietet ist. Das Gebäude soll vollständig übernommen werden soll – langfristig angemietet oder gekauft. Gespräche mit der Eigentümerin BGW Bielefeld laufen. Zudem wird geprüft, ob der Standort Morgenbreede/Konsequenz um Teilflächen der aktuellen Parkhäuser erweitert wird.
Aus Sicht des Rektorats kommt ein einzelnes Gebäude auf dem Campus Nord aus wirtschaftlichen (Interimsflächen) und zeitlichen (fehlendes Baurecht) Gründen nicht in Betracht. Das fehlende Baurecht ist selbst dann ein Problem, wenn der Campus Nord in der Mehr-Gebäude-Lösung als ein zusätzlicher Standort neben Morgenbreede/Konsequenz einbezogen würde. Kritisch ist dabei auch die große Distanz zu den übrigen Gebäuden.
Die aktuellen Planungen sehen einen Start der Medizinischen Fakultät im Wintersemester 2021/2022 mit 48 Studierenden im 1. Semester und weiteren 48 Studierenden in höheren Semestern vor. Aktuell geht die Universität von 96 Professuren und rund 2.000 Studierenden im Endausbau aus.
Abschließende Entscheidungen zum Konzept (Mehr-Gebäude-Entwicklung) und zu den Standorten sind noch nicht gefallen. Dazu finden noch Gespräche mit den verantwortlichen Ministerien in Düsseldorf statt. Ausgehend vom aktuell geplanten Flächenbedarf und den im Hochschulbau verwendeten Kennzahlen kann eine Investitionssumme von rund 470 Millionen geschätzt werden.
Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/medizin