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Professor Dr. Klaus Hurrelmann an Studie "Nummer gegen Kummer" beteiligt
Untersuchung zum Kinder- und Jugendtelefon sowie Elterntelefon veröffentlicht
Immer mehr Kinder, Jugendliche und Eltern suchen Trost und Rat bei der "Nummer gegen Kummer". Zu diesem Ergebnis kam der Verein Nummer gegen Kummer e.V., der am 5. Dezember, dem Welttag des Ehrenamtes, im Beisein der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in Berlin seine 2. Studie vorstellte. Mitautor der Publikation ist Professor Dr. Klaus Hurrelmann von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften, der die Ergebnisse der Studie begutachtete.
Beziehungsprobleme bedrücken Jugendliche am meisten, und Eltern sind zunehmend überfordert bei der Erziehung ihrer Kinder. Dies sind weitere Ergebnisse der Untersuchung.
Mehr als 3.500 ehrenamtliche Beraterinnen und Berater der "Nummer gegen Kummer" führten 2006 fast 240.000 Beratungsgespräche.
Professor Klaus Hurrelmann sieht vor allem in dem unverfälschten Blick auf die Lebenswirklichkeit von Kindern, Jugendlichen und Eltern den eigentlichen Wert der Untersuchung: "Anders als die durch Interviewer gesteuerten und vermittelten Befragungen bei den Kinder- und Jugendstudien melden sich die Ratsuchenden am Kinder- und Jugendtelefon sowie am Elterntelefon selbst, auf eigene Initiative. So gelingt es, authentisch die Fragen und Probleme zu erfassen, die die Ratsuchenden von sich aus und unbeeinflusst artikulieren. Das kann keine auch noch so gut angelegte gezielte Befragung von Kindern, Jugendlichen und Eltern schaffen."
Seit 27 Jahren bietet der Verein "Nummer gegen Kummer", der Mitglied im Deutschen Kinderschutzbund ist, Kindern, Jugendlichen und Eltern kostenlose Beratung bei Alltagsproblemen und in schwierigen Situationen an. Unterstützt wird er dabei seit 1991 durch die Deutsche Telekom, die bereits die erste Studie im Jahr 2005 ermöglichte.
Die Auswertung der Daten wurde in beiden Studien unterstützt durch TNS Infratest, die auch eine Befragung der Bevölkerung durchführten zum Bekanntheitsgrad und der Nutzung solcher Angebote.
Klaus Hurrelmann ist seit 1980 Professor für Sozial- und Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld. Als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Kindheits- und Jugendforschung sowie Familienforschung hat er zahlreiche Veröffentlichungen herausgegeben, ist Mitarbeiter bei der Shell-Jugendstudie und hat im Oktober 2007 auch die 1. World Vision Kinderstudie miterarbeitet. Professor Hurrelmann hat punktuell die Arbeit der "Nummer gegen Kummer" begleitet.
Die komplette Publikation finden Sie hier:
http://ngk.cycro-project.de/frontend/files.php?dl_mg_id=60&file=dl_mg_1196076350.pdf