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Platz drei für ToBI bei der RoboCup-Weltmeisterschaft

Veröffentlicht am 23. Juli 2015, 15:09 Uhr
Bielefelder Serviceroboter erfolgreich in der Haushaltsliga

Serviceroboter ToBI ist bei der RoboCup-Weltmeisterschaft im chinesischen Hefei in der Haushaltsliga dritter geworden. Vom 19. bis 22. Juli durfte sich ToBI vom Exzellenzcluster für Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)  mit seinen Roboter-Konkurrenten in unterschiedlichen Tests bewähren. Insgesamt nahmen 17 Teams in der RoboCup@Home-Liga der Weltmeisterschaft teil. Das Team Homer von der Universität Koblenz erreichte den ersten Platz, das chinesische Team WrightEagle von der Universität in Hefei den zweiten Platz. Die WM ist die größte Robotikveranstaltung der Welt.


ToBI und das CITEC-Team erreichten bei der RoboCup-Weltmeisterschaft den dritten Platz in der Haushaltsliga. Foto: Universität Bielefeld/CITEC
ToBI und das CITEC-Team erreichten bei der RoboCup-Weltmeisterschaft den dritten Platz in der Haushaltsliga. Foto: Universität Bielefeld/CITEC
Die Anforderungen an die Roboter unterscheiden sich von Aufgabe zu Aufgabe, und die Schiedsrichter vergeben Punkte für die verschiedenen Fertigkeiten. Im Finale hat ToBI mit zwei weiteren Miniroboter (AmiRos) kooperiert, um zu Hause auf Kinder aufzupassen und mit den Kindern ein Turm-Stapel-Spiel zu spielen. Die kleinen AmiRo-Roboter wurden dabei als flexibel plazierbare, bewegliche Sensoren verwendet, um die Wohnung besser im Auge behalten und auf Ereignisse reagieren zu können. „Die Demonstration hat in Teilen sehr gut geklappt und wurde von einer Liga-internen Jury auf Rang drei, von einer Liga-externen Jury sogar auf Rang zwei gewertet“, erzählt Dr. Sven Wachsmuth, einer der Teamchefs. Nach den Vor- und Zwischenrunden lag ToBI noch auf Rang vier. Nach der Leistung im Finale schaffte er es auf den dritten Platz vorzurücken. „Das Team hat alles gegeben, damit der Roboter sich gut präsentiert. Alle haben toll mitgezogen und teilweise bis in die Nacht hinein getestet“, sagt Dr. Sven Wachsmuth. „Alle sind froh, dass wir den dritten Platz am Ende noch erreichen konnten, nachdem einzelne Aufgaben zwischendurch wegen technischer Probleme auch mal nicht geklappt hatten.“

„Normalerweise forschen und entwickeln wir in sterilen und sicheren Laboren. Mit der RoboCup@Home Liga ist es uns möglich, unsere technischen Entwicklungen unter realen Bedingungen zu testen und zu sehen, wie sich Roboter in fremder Umgebung verhalten“, sagt CITEC-Forscher Wachsmuth. Das bedeutete für das Team und ihren Roboter unterschiedliche Herausforderungen. „Die verschiedenen Ligen waren wieder in einer großen Messehalle untergebracht. Das hat für ToBI immer die Herausforderung einer sehr lauten Geräusch-Kulisse, so dass der Roboter nur schwierig Sprache verstehen kann“, erzählt Wachsmuth. „Eine weitere Herausforderung waren viele neue Tests, die zusätzliche Fähigkeiten erfordert haben.“ ToBI musste zum Beispiel Ereignisse und Handlungen erkennen, Frauen und Männer unterscheiden, herausfinden, wo hinter ihm jemand gesprochen hat, oder ein bis dahin unbekanntes Pillendöschen beschreiben und greifen.

ToBI ist nach seinem Team, dem „Team of Bielefeld“ benannt. Dem Haushaltsroboter liegt der Prototyp Biron zugrunde. Biron steht für Bielefeld Robot Companion. Um im Wettbewerb bestehen zu können, entwickeln die CITEC-Forscherinnen und Forscher den Bielefelder Roboter stetig weiter und fügen für jeden Wettbewerb neue Fertigkeiten und Komponenten hinzu. Zurzeit ist ToBI mit einem Greifarm ausgestattet und verfügt zudem über je zwei Tiefensensoren, Farbkameras sowie Laser zur Orientierung im Raum.

Das Bielefelder Team besteht insgesamt aus 13 Personen. Teamchefs sind Dr. Sven Wachsmuth und Sebastian Meyer zu Borgsen. Außerdem als wissenschaftliche Mitarbeiter dabei waren Dr. Leon Ziegler (Angewandte Informatik) und Timo Korthals (Kognitronik und Sensorik). Die vier CITEC-Forscher wurden unterstützt von den Master-Studierenden Günes Minareci, Leroy Rügemer, Jonas Gerlach, Christian Limberg, Svenja Kösters, Kevin Gardeja, Nils Neumann, Marvin Barther und Hendrik ter Horst.

Insgesamt 17 Teams aus der ganzen Welt hatten sich für den Wettbewerb in der Haushaltsliga qualifiziert. Zehn dieser Teams kamen in die zweite Runde, fünf durften sich im Finale messen. Neben Bielefeld, Bonn und Koblenz aus Deutschland waren auch die Niederlande, Chile, Mexiko, China, Japan, Brasilien und Thailand mit dabei. Neben der Haushaltsliga RoboCup@Home, in der ToBI teilnahm, konnten verschiedene Roboter in sechs weiteren Bereichen antreten. Es gab zum Beispiel eine RoboCup-Fußball-Liga, Such- und Rettungsroboter, sowie Roboter, die sich mit Logistikaufgaben befassen.

Weitere Informationen im Internet:
https://cit-ec.de/en/content/robocuphome

Interessierte können sich das Qualifikationsvideo mit einer Auswahl an Aufgaben aus dem Jahr 2014 vom Team of Bielefeld im Internet auf Youtube ansehen: www.youtube.com/watch?v=5I1GK4sNT8A

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