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Peer-Review-Verfahren am Oberstufen-Kolleg

Veröffentlicht am 8. Oktober 2010, 14:59 Uhr
Erste Einschätzungen der Peers

Das Oberstufen-Kolleg Bielefeld wurde am 4. und 5. Oktober 2010 im Rahmen eines  Peer-Review-Verfahrens von einer Kommission „kritischer Freunde“ (Peers) besucht. Unter der Leitung von Professor Dr. Jürgen Oelkers (Universität Zürich) begutachteten  acht namhafte Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Schule und Bildungspolitik sowohl die Versuchsschule als auch die Wissenschaftliche Einrichtung Oberstufen-Kolleg. Nach 2005 ließ sich das Oberstufen-Kolleg zum zweiten Mal in dieser Form beraten. Ziel des Verfahrens ist es, die Entwicklung der Versuchsschule und ihre wissenschaftliche Reflexion und Begleitung für die nächsten Jahre voranzubringen. Das Begutachtungsverfahren ist mit dem Schulministerium abgestimmt. Auftraggeberin ist die Dekanin der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.


Gutachterkommission (v. l.): Dr. Erika Risse, Professor Josef Keuffer (OS-Leitung), Rita Klötzer, Professor Werner Helsper, Cornelia von Ilsemann, Professor Jürgen Oelkers, Professorin Doris Lemmermöhle, Dieter Spichal, Professor Ewald Terhart
Gutachterkommission (v. l.): Dr. Erika Risse, Professor Josef Keuffer (OS-Leitung), Rita Klötzer, Professor Werner Helsper, Cornelia von Ilsemann, Professor Jürgen Oelkers, Professorin Doris Lemmermöhle, Dieter Spichal, Professor Ewald Terhart
Zum Abschluss des Besuches informierte Jürgen Oelkers das Kollegium über erste Einschätzungen der Peers und das weitere Verfahren. Er betonte einleitend, dass die 2002 be-gonnene Umstrukturierung des Oberstufen-Kollegs vom College zu einer Versuchsoberstufe gelungen sei. Zudem seien die Empfehlungen des ersten Peer Reviews zum großen Teil erfolgreich umgesetzt worden. Oelkers empfahl, das Thema ‚Umgang mit Heterogenität‘ als Arbeitsschwerpunkt für die nächsten Jahre beizubehalten und dazu transferierbare Konzepte für die Sekundarstufe II zu entwickeln. Das Oberstufen-Kolleg könne so zu einem „Labor“ für die Bearbeitung künftiger Schulprobleme werden.
Als Schwerpunkte der Schulentwicklung schlagen die Peers vor:
  • Fortbildung nach Außen: Die zahlreichen Aktivitäten auf diesem Gebiet sollten stärker institutionell gebündelt werden, um die Erfahrungen der Versuchsschule noch besser mit dem Regelsystem austauschen zu können.
  • Vernetzung in der regionalen Bildungslandschaft: Der Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft ist ein Problem, mit dem sich alle Schulen auseinandersetzen müssen. Deshalb sollte das Oberstufen-Kolleg die regionale Vernetzung mit Schulen anderer Bildungsträger vorantreiben.
  • Profilbildung: Die Bündelung von Grundkursen zu fächerübergreifenden Profilen wird als „Herzstück der Schulentwicklung“ ausdrücklich empfohlen. Die Einrichtung von Profilen sei zudem eine „intelligente Lösung“ angesichts der Kernfachregelung (besondere Gewichtung von Deutsch, Fremdsprache, Mathematik und Naturwissenschaften), die auf Beschluss der Kultusministerkonferenz bundesweit eingeführt wer-den muss.
  • Elektronische Medien: Um die innere Differenzierung im Unterricht zu unterstützen, sollten nach Meinung der Peers elektronische Medien wie zum Beispiel Lernplattformen und Smartboard stärker genutzt werden.

In einem abschließenden Rückblick auf die beiden Besuchstage würdigten die Peers vor allem die hohe Identifikation der Kollegiatinnen und Kollegiaten mit ihrer Schule. Das Lernen finde hier – so die Einschätzung einer Gutachterin – in einem Klima statt, das „menschlich hochintegrativ und gleichzeitig anspruchsvoll“ sei – „etwas, was wirklich den Versuch wert ist, aber auch weiterentwickelt werden kann.“

Ein ausführliches schriftliches Gutachten wird das Expertenteam voraussichtlich im Frühjahr 2011 vorlegen. Das Gutachten bildet die Grundlage für einen mittelfristigen Schulentwicklungsplan, der die Arbeit der Jahre 2012-2020 strukturieren helfen soll.


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