uni.aktuell-Archiv
Neue Initiative als Chance für geflüchtete Wissenschaftler
Sie fliehen aus Kriegs- und Krisengebieten, viele von ihnen nach Europa. Gemeint sind geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Einige von ihnen finden an wissenschaftlichen Einrichtungen in Europa – auch an der Universität Bielefeld – Zuflucht. An diesen Orten können sie ihre wissenschaftliche Arbeit fortführen. Für geflüchtete Forschende will das nun bewilligte Projekt BRiDGE (Bridge for Researchers in Danger Going to Europe) Brücken bauen. Die Initiative unterstützt 220 geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, im Besonderen in der Türkei, Griechenland, Bulgarien, der Schweiz und Deutschland. Die Universität Bielefeld übernimmt die Projektkoordination.
„Schon
jetzt tauschen wir uns mit unseren europäischen Partnerinstituten aus,
um geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestmöglich zu
fördern“, erklärt Professorin Dr. Angelika Epple, Prorektorin für
Internationales und Diversität an der Universität Bielefeld. „Das neue
Projekt BRiDGE ermöglicht es uns, diese Kooperation nun strukturell
voranzutreiben. Wir freuen uns besonders darüber, als Universität
Bielefeld die Federführung dabei übernehmen zu dürfen.“
Die
gezielte Unterstützung der geflüchteten Forscherinnen und Forscher wird
darin bestehen, sie zu ihren individuellen Karrieremöglichkeiten in
Kooperation mit akademischen Mentorinnen und Mentoren aller
Fachrichtungen zu beraten, entsprechende Trainings anzubieten und ein
Begleitprogramm durch akademische und nicht-akademische Ansprechpersonen
aufzubauen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer von BRiDGE sind anerkannte Asylbewerberinnen und Asylbewerber im jeweiligen Land. Ziel ist es, ihnen durch
das Projekt eine faire Chance auf eine Rückkehr in Wissenschaft und
Beruf erhalten. Der Austausch soll den Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern darüber hinaus auch neue Arbeits- und
Forschungsperspektiven eröffnen.
Die Projektrealisierung – also
Trainings, Mentoring, Netzwerktreffen oder die Abschlusskonferenz –
übernehmen dabei Organisatorinnen und Organisatoren der folgenden sieben
wissenschaftlichen Einrichtungen: Universität Bielefeld, Eidgenössische
Technische Hochschule (ETH) Zürich (Schweiz), Universität Sofia “St
Kliment Ohridski” (Bulgarien), Türkische Anstalt für Wissenschaftliche
und Technologische Forschung in Ankara (TÜBITAK) sowie die drei
griechischen Forschungseinrichtungen Zentrum für Forschung und
Technologie (CERTH), Nationales Zentrum für Sozialforschung (EKKE) und
Stiftung für Europäische und Außenpolitik (ELIAMEP). Vornehmlich
betreuen sie dabei geflüchtete Forschende, die in ihren Ländern Zuflucht
gefunden haben. Das Netzwerk fördert darüber hinaus weitere geflüchtete Forschende. Es kooperiert mit einer Reihe von Expertinnen und Experten
und Organisationen weltweit, wie dem „Adopt an Academic“
Mentoring-Programm (Freie Universität Berlin) und dem Scholars at Risk
Network (New York University).
BRiDGE kann auf die gewonnene
Expertise aus dem Netzwerk EURAXESS zurückgreifen. Hier werden
internationale mobile Forschende beraten, die zeitweise für ihre
Forschung in einem anderen europäischen Land leben und arbeiten.
Besonders die Universität Bielefeld kann dabei Erfahrungen und Netzwerke
aus der Betreuung von rund 40 geflüchteten Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern seit 2015 einbringen. 2016 ist sie dem weltweiten
Scholars at Risk Network beigetreten und unterstützt als
Gründungsmitglied die deutsche Sektion des Netzwerks.
Die
Europäische Kommission fördert BRiDGE im Rahmen von Horizon 2020, dem
EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation in der Förderlinie
Science4Refugees. Ab dem Frühjahr 2018 wird das Projekt für 24 Monate
unterstützt. Insgesamt beträgt das Fördervolumen etwa 370.000 Euro.
Weitere Informationen:
• Die Homepage von Science4Refugees: https://euraxess.ec.europa.eu/jobs/science4refugees
• Universität Bielefeld tritt dem Scholars at Risk Network bei: https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/universität_bielefeld_tritt_dem_scholars
Kontakt:
Eleni Andrianopulu, Universität Bielefeld
Projektkoordinatorin BRiDGE-Projekt und Leiterin Welcome Centre (EURAXESS Contact Point)
Telefon: +49 (0)521.106-4880
E-Mail: eleni.andrianopulu@uni-bielefeld.de