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NASA-Chefhistoriker sprach über Weltraumimaginationen
Historiker Alexander Geppert leitet Tagung "Imagining Outer Space 1900 - 2000"
Über "Space, Time and Aliens: The Role of Imagination in Outer Space" hielt Dr. Steven J. Dick, Chefhistoriker der NASA, im Plenarsaal des ZiF gestern den Eröffnungsvortrag zur Tagung "Imagining Outer Space 1900 - 2000". Der Historiker und Alumnus der Uni Bielefeld Alexander Geppert leitet die viertägige Konferenz.
Wo ist er eigentlich, der Weltraum? Wie haben sich unsere Vorstellungen von Kosmos und außerirdischem Leben mit seiner voranschreitenden Erschließung gewandelt? Welche Wechselwirkungen zwischen Weltraumimaginationen und europäischer Kultur und Gesellschaft gibt es? Bei der Konferenz "Imagining Outer Space 1900 - 2000" handelt es sich um die erste internationale Tagung zur Kulturgeschichte des Weltraums im Europa des 20. Jahrhunderts.
Sie basiert auf der Beobachtung, dass all das, was gegenwärtig an räumlicher Neugierde vermessen werden kann, bereits in die frühen Pläne und Versuche der Weltraumeroberung eingegangen ist und dass die Vorherrschaft des Visuellen heute zugleich als Vorbereitung auf eine Existenz in der Kapsel zu begreifen ist.
Die Tagung verfolgt ein dreifaches Ziel: Sie will erstens dazu beitragen, ein in Europa nur in bescheidenen Ansätzen existierendes historiographisches Feld zu definieren, indem Vertreter unterschiedlicher Disziplinen in einen intensiven Dialog über Chancen und Probleme einer hierzulande noch weitgehend ausstehenden Historisierung des Weltraums eintreten. Die Konferenz fragt zweitens nach den dezidiert "europäischen" Anteilen der für die Modernität des 20. Jahrhundert so zentralen diskursiven Formation des Astrofuturismus. Indem der historische Raum des Weltraums in unterschiedlichen Konstellationen historiographisch vermessen wird, lotet das Symposium drittens das Verhältnis von Science und Fiction neu aus.