uni.aktuell-Archiv
Mehr Geld ab Winter 2008: BAföG-Anhebung im Bundestag beschlossen
Ausbildungsförderung wird internationaler und familienfreundlicher
Der deutsche Bundestag hat das 22. Änderungsgesetz zum BAföG beschlossen: Die Bedarfssätze für Schüler und Studierende werden zu Beginn des Schuljahres und Wintersemesters im nächsten Jahr um 10 Prozent und die Freibeträge um 8 Prozent erhöht. Das teilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit.
Der maximale Förderungssatz für einen Studierenden ohne Kind betrage künftig 643 Euro monatlich statt bisher 585 Euro. Mehr als 300 Millionen Euro jährlich stelle der Bund dafür zusätzlich zur Verfügung. Damit steige der Haushalt des Bundesbildungsministeriums insgesamt auf über 9,2 Milliarden Euro.
Bundesbildungsministerin Annette Schavan betonte die internationalen und familienfreundlichen Komponenten der neuen Regelung: "Bereits zum Jahresbeginn 2008 werden wir die Förderung für Migrantinnen und Migranten, die internationale Mobilität in der Ausbildung sowie mehr Unterstützung für Auszubildende mit eigenen Kindern umsetzen." So werde ein neuer Kinderbetreuungszuschlag in Höhe von 113 Euro für das erste und 85 Euro für jedes weitere Kind eingeführt, der nicht zurückgezahlt werden müsse. Zudem könne künftig ein Auslandsstudium innerhalb der Europäischen Union schon ab dem ersten Semester gefördert werden. Auch die Förderung von Auslandspraktika außerhalb Europas werde jetzt regelmäßig möglich.
Das BMBF teilte außerdem mit, dass Auszubildende mit Migrationshintergrund unter erleichterten Voraussetzungen eine Bafög-Förderung erhalten. Voraussetzung für eine Förderung sei in Zukunft die dauerhafte Bleibeperspektive der Auszubildenden und nicht eine Mindesterwerbsdauer der Eltern. "Ich halte es für sinnvoll und für die Zukunftssicherung unserer Gesellschaft unverzichtbar, Migrantenkinder zu fördern, und ihnen so den Zugang zu hoch qualifizierender Ausbildung zu öffnen. Langfristig machen wir sie damit unabhängig von staatlicher Unterstützung", betonte die Bundesbildungsministerin.
Durch die Anhebung der Freibeträge soll die Reichweite der Förderung und damit der Kreis der Geförderten deutlich erweitert. Das Bundesministerium rechnet im Monatsdurchschnitt mit rund 100.000 zusätzlichen Geförderten. Das würde einer Steigerung um über 18 Prozent entsprechen. Damit werde gerade auch in den mittleren Einkommensbereichen zusätzliche Entlastung geschaffen, so das BMBF.
Weitere Informationen zum BAföG: