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Literaturwissenschaftler Jörg Drews verstorben
Vermittler der Gegenwartsliteratur
Die Universität Bielefeld trauert um Prof. Dr. Jörg Drews, der am 3. März im Alter von 70 Jahren verstorben ist.
Jörg Drews wurde 1973 an die Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft als Literaturwissenschaftler mit den Schwerpunkten Literaturkritik und Literatur des 20. Jahrhunderts berufen. Auch nach seinem Ruhestand 2003 blieb er der eng Universität verbunden. Drews war nicht nur ein leidenschaftlicher Forscher und Hochschullehrer, der Generationen von Studierenden mit seiner Begeisterung für Literatur "angesteckt" hat, sondern seit Jahrzehnten eine der prägenden Persönlichkeiten im deutschen Literaturbetrieb. Er arbeitete neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit weiter als Literaturkritiker, förderte zahlreiche bedeutende Autoren und widmete sich dabei besonders der "schwierigen" avantgardistischen Literatur (und ihren oft zu Unrecht vergessenen Vorläufern). Ohne sein Engagement wäre Arno Schmidt schwerlich bereits jetzt zu einem der ganz großen Klassiker der neuen deutschen Literatur kanonisiert. Drews gründete in den 70er Jahren das Arno Schmidt-Dechiffriersyndikat und gab in diesem Zusammenhang die Zeitschrift "Bargfelder Bote" heraus. Mit dem von ihm zusammen mit Klaus Ramm organisierten "Colloquium Neue Poesie", zu dem zwischen 1978 und 2002 herausragende Vertreter der internationalen Avantgardelyrik anreisten, machte er Bielefeld einmal im Jahr zur deutschen Literaturhauptstadt.
Nachruf der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft HIER.