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Konsequente Weiterentwicklung eines einmaligen Gebäudes

Veröffentlicht am 19. März 2013, 16:47 Uhr

Milliarden-Bau-Projekt „Universitäts-Modernisierung“: Entscheidung zur Leitidee und zum 1. Bauabschnitt gefallen

Am 19. März hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB NRW) gemeinsam mit der Universität Bielefeld den Masterplan für die Modernisierung des Universitätshauptgebäudes (UHG) vorgestellt. Dieser bedeutet die richtungsweisenden Entscheidungen zur zukünftigen Architektur und Technik des Hauptgebäudes der Universität Bielefeld sowie Vorentwurf für den ersten Bauabschnitt. Bestandteil dieses ersten Bauabschnittes ist die Neugestaltung des Haupteingangs, die Planung eines neuen Bauteils mit Service-Center und die Modernisierung der bestehenden Bauteile K, R, S und J sowie anteilig der Bauteile A und B.

Zukünftiger Eingangsbereich der Universität Bielefeld mit Neubau (Blick aus Nordost). Foto: RKW/Meyer
Zukünftiger Eingangsbereich der Universität Bielefeld mit Neubau (Blick aus Nordost). Foto: RKW/Meyer
Das Hauptgebäude der Universität Bielefeld muss grundlegend saniert werden. Das Land Nordrhein-Westfalen finanziert dabei eine Kernsanierung und Modernisierung, die weit über Reparaturen hinausgeht. In sechs Bauabschnitten wird das Gebäude bis auf den Rohbau rückgebaut. Die folgende komplette Modernisierung und die notwendigen begleitenden Maßnahmen (Ersatzneubau, Neubau für die experimentelle Physik, Entwicklung Campus Bielefeld) umfassen Investitionen von rund einer Milliarde Euro.

Wie kaum an einer anderen deutschen Hochschule hängt die erfolgreiche Entwicklung der Universität Bielefeld mit ihrer Architektur und der Struktur des 1969 entwickelten Hauptgebäudes zusammen. Das Gebäude mit seiner hohen Verdichtung und Vernetzung von vielen Funktionen, den kurzen Wegen und die zentrale Universitätshalle stiften die bauliche Identität und Unverwechselbarkeit der Universität Bielefeld. Die Modernisierung bietet die einmalige Chance, diese Struktur für anspruchsvolle Forschung, Lehre, Service und Verwaltung weiterzudenken.

Daneben waren die zentralen Aufgaben für die Planer:
  • Die Struktur des Gebäudes mit dem Grundsatz der Vernetzung, Verflechtung und Verdichtung weiterzuentwickeln.
  • Die Eingangssituation neu gestalten, so dass ein einladendes Entree entsteht.
  • Eine neuzubauende Erweiterung des UHG mit integriertem Service-Center zu entwickeln.
  • Die zentrale Universitätshalle als verbindendes und kommunikatives Forum erhalten.

Zukünftiges Service Center (Neubau). Foto: RKW/Meyer
Zukünftiges Service-Center (Neubau). Foto: RKW/Meyer
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW hat ein VOF-Verfahren (VOF=Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen: enthält Detailvorschriften zur Vergabe von Liefer-, Dienstleistungs- und Bauaufträgen) mit vorangehendem Teilnahmewettbewerb für die Modernisierung des Universitätshauptgebäudes der Universität Bielefeld durchgeführt. Teil dieses Wettbewerbs war auch die alternative Ideenfindung zu den genannten Hauptthemen. Im Gegensatz zum reinen Architekturwettbewerb liegt der Fokus in einem VOF-Verfahren auf einer ganzheitlichen Betrachtung – es werden architektonische, funktionale, finanzielle und organisatorische Aspekte bewertet.

Das VOF-Verfahren wurde mit der Beauftragung der Arbeitsgemeinschaft RKW/Meyer (Rhode – Kellermann – Wawrowsky, Architektur + Städtebau und Meyer-Architekten GmbH) aus Düsseldorf als Objektplaner und Planer für weitergehende Fachplanungen beendet. Neben der ausgeprägten hohen Funktionalität überzeugte der Entwurf von RKW/Meyer das Wertungsgremium insbesondere durch die städtebauliche Idee, die Universität über einen neuen terrassenartig ansteigenden Vorplatz und einen deutlich vergrößerten Haupteingang zur Stadt zu öffnen. Hierdurch werden zukünftig neue Einblicke in die innere Halle des UHG ermöglicht. Dieser neue Haupteingang verknüpft Innen und Außen gut. Der Vorplatz überwindet den Höhenunterschied zwischen den jetzigen Parkplatzflächen und der zentralen Halle im UHG einladend und großzügig.

Zentrale Halle der Universität Bielefeld (Blick nach Westen). Foto: RKW/Meyer

Zentrale Halle der Universität Bielefeld (Blick nach Westen). Foto: RKW/Meyer

Das Universitätshauptgebäude wird auch zukünftig geprägt durch die Halle als verbindendes Element und zentraler öffentlicher Ort. Die gefundene Lösung sieht eine Aufweitung der Halle mit einer durchgehenden Deckenhöhe, einer transparenten Dachkonstruktion und mehr Offenheit zu nebenliegenden Funktionen (bespw. Bibliothek) und zum Außenbereich vor.

An der Stelle der abzureißenden bisherigen Mensa (zieht in den Ersatzneubau an der Universitätsstraße um) und dem bisherigen Frauenparkplatz entsteht ein vorgelagerter Neubauteil, der Vorplatz, Eingang und Halle verbindet. Die ansteigenden Terassen des Außenbereiches setzen sich im Inneren des Baus über verschiedene Ebenen barrierefrei fort. Hier befindet sich zukünftig das neue Service-Center, in dem die zentralen Servicedienstleistungen und Beratungsangebote der Universität Bielefeld für Studierende, Studieninteressierte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Gäste zusammengefasst werden. Durch diese Zentralisierung der Angebote bereits in der ersten Phase der Modernisierung wird der vielfältige Service – insbesondere für Studierende – auch während der folgenden Bauabschnitte sichergestellt.

Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Heinrich Micus, Kanzler Hans-Jürgen Simm und Reinhold Peter (v.l.) präsentieren das Modell.
Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Heinrich Micus, Kanzler Hans-Jürgen Simm und Reinhold Peter (v.l.) präsentieren das Modell.
Zitate:

Dipl.-Ing. Architekt Heinrich Micus, Leiter der Niederlassung Bielefeld des Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW:
„Die Bielefelder Themen Verknüpfung, Vernetzung und Halle werden mit dem Entwurf richtig weiterentwickelt. Der Neubauteil, der Haupteingang und die Leitideen schaffen differenzierte und trotzdem großzügige Ordnungen.“

Dipl.-Ing. Reinhold Peter, stellvertretender Leiter der Niederlassung Bielefeld des Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW:
„Die Umsetzung dieses gelungenen Entwurfs wird eine organisatorische und logistische Herausforderung für alle Beteiligten. Die bewährte Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld macht uns zuversichtlich für unser gemeinsames Jahrhundertprojekt. Dabei spielen auch die Architektur- und Ingenieurpartner, die wir ausgesucht haben, eine entscheidende Rolle.“

Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld:
„Der Entwurf berücksichtigt in besonderer Art die Identität der Universität Bielefeld. Die Architekten und Planer werden unsere Universität nicht grundlegend verändern, sondern werden sie für das 21. Jahrhundert fortentwickeln, an einigen Stellen ergänzen und insgesamt ihren Charakter stärken. Dies gelingt ihnen sehr überzeugend.“

Hans-Jürgen Simm, Kanzler der Universität Bielefeld:
„Dies ist der entscheidende Schritt für die Modernisierung der Universität Bielefeld. Wir danken dem Land Nordrhein-Westfalen, dass es die notwendigen Mittel zur Verfügung stellt und uns damit eine einmalige Chance eröffnet. Dank auch an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb für die erfolgreiche Zusammenarbeit.“


Architekten-Arbeitsgemeinschaft RKW/Meyer:


RKW:
Rhode Kellermann Wawrowski Architektur + Städtebau gehört zu den führenden deutschen Architekturbüros und beschäftigt derzeit rund 300 Mitarbeiter. Das Büro verzeichnet seit seiner Gründung vor rund 60 Jahren ein kontinuierliches Wachstum. Das Spektrum umfasst Büro- und Verwaltungsbauten, Hochhäuser, Shopping Center, Warenhäuser und Wohnungsbauten genauso wie Nutzungskonzeptionen, Produktentwicklung, Produktdesign und Generalplanung. Im Hochschulbau ist RKW aktuell in zahlreiche Bauprojekte unter anderem an der RWTH Aachen, der Universität Essen oder beim Neubau der Fachhochschule Hamm-Lippstadt beteiligt.

Meyer Architekten GmbH:
Das Büro Meyer Architekten GmbH wurde 1955 gegründet und beschäftigt derzeit rund 30 Mitarbeiter. Der Schwerpunkt des Büros liegt im Bauen für Wissenschaft und Forschung insbesondere in der Realisierung (Neubauten und Sanierungen) technisch hoch installierter Laborgebäude.
Das Büro ist überwiegend für öffentliche Auftraggeber tätig.


Daten, Kosten, Termine


Flächen:
UHG: rund 145.000 m² (HNF) (rund 25 Fußballfelder)

1. BA: rund 30.000 m² (HNF) (rund 4,5 Fußballfelder)
           davon Neubau: 8.500m² (HNF)
           davon Bestand: 21.500m² (HNF)

Pufferzonen: ca. 2.000 – 4.000m² (HNF)
(genauere Angaben nach weiterer Planung und Absprachen mit der Universität)

Zeiten (nach bisherigem Planungsstand):
Gesamt: gepl. Bauzeit 1.-6. BA: rund 12 Jahre

1. BA gepl. Bauzeit: rund 3 Jahre
Planungsphase bis Frühjahr 2014
Vorbereitende Maßnahmen auf der Baustelle bis Okt. 2014
(Abtrennung vom Bestand und Baustelleneinrichtung)
ab Okt. 2014 Baubeginn

Kosten (nach bisherigem Planungsstand):
Gesamtbudget: ca. € 1 Mrd. (UHG, FHC, ENUS, FBIIS, ExPhysik)
Budget 1. BA: ca. € 130 Mio.

 

 
Weitere Informationen im Internet:

www.uni-bielefeld.de/bau

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