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Gesundheit: Wie viel Ungleichheit ist gerecht?

Veröffentlicht am 19. Februar 2014, 10:41 Uhr

Workshop am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld

Gesundheit und Lebenserwartung sind in der Bevölkerung ungleich verteilt und hängen zu einem guten Teil von der Höhe des Einkommens ab. Das empfinden viele als ungerecht. Doch gibt es für Gleichheit in Sachen Gesundheit ein Maß? Wie viel Ungleichheit ist gerecht? Welche Eingriffe in die Freiheit sind hinnehmbar, um Ungleichheiten zu beseitigen oder zumindest abzumildern? Um diese Fragen geht es bei dem Workshop „Freiheit, Gleichheit und öffentliche Gesundheit“ am Dienstag und Mittwoch, 25. und 26. Februar, im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.

Der Schutz der Gesundheit ist eine zentrale Aufgabe des Sozialstaats. Dabei sind in den letzten Jahren insbesondere soziale Faktoren in den Blick geraten, die die Gesundheit beeinflussen. Die Forschung zeigt, dass der Gesundheitszustand einer Person davon beeinflusst wird, aus welcher gesellschaftlichen Schicht sie kommt. So sind zum Beispiel sozioökonomischer Status und Lebenserwartung eng miteinander verknüpft.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops im ZiF nehmen diese Befunde auf und diskutieren unter anderem darüber, was ein Staat tun soll und darf, um gesundheitsförderliche Verhaltensweisen zu stärken. Ein Beispiel sind staatliche Entscheidungen, ob für bestimmte Krankheiten ein Impfzwang gelten soll. Auch Anreize für Gesundheitsförderung zählen dazu, etwa wenn Krankenkassen ihre Mitglieder mit Bonuszahlungen ins Fitnessstudio locken. Der Workshop befasst sich in erster Linie damit, inwieweit Eingriffe in die individuelle Freiheit gerechtfertigt sind, wenn es um Gesundheitsförderung geht. Außerdem geht es um die moralische Frage, welches Maß an gesundheitlicher Chancengleichheit den Menschen einer Gesellschaft zusteht.

Der Workshop ist Teil des Programms der ZiF-Forschungsgruppe „Normative Aspects of Public Health“ (Normative Aspekte der öffentlichen Gesundheitsvorsorge), die im Oktober 2013 ihre Arbeit aufgenommen hat. Die elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, den USA, Kanada und Singapur befassen sich bis März 2014 gemeinsam mit Fragen rund um eine gerechte Politik zur Gesundheitsvorsorge. Leiter der ZiF-Forschungsgruppe sind der Jurist Professor Dr. Stefan Huster von der Ruhr-Universität Bochum und der Philosoph Professor Dr. Thomas Schramme von der Universität Hamburg.

Weitere Informationen im Internet:
http://www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/FG/2013Normative/02-25-Huster.html

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