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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
16. August 2012
Kategorie:
Personalien
Feuer und Flamme für die Wissenschaft
Professorin Dr. Kohse-Höinghaus erste Präsidentin des International Combustion Institute
Die Bielefelder Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus ist zur Präsidentin des International Combustion Institute gewählt worden. Damit ist sie die erste Frau an der Spitze und die erste europäische Präsidentin des internationalen Fachverbandes der Verbrennungsforschung. Nach einer Reihe fast ausnahmslos amerikanischer Präsidenten hat das Direktorium sie Anfang August bei seiner Sitzung in Warschau für vier Jahre gewählt. Kohse-Höinghaus amtierte bereits seit 2008 als Vizepräsidentin des Verbands.
Professor Dr. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld,
gratuliert: „Die Wahl von Professorin Kohse-Höinghaus ist eine sehr
erfreuliche und verdiente Auszeichnung ihrer Forschungsleistung und
ihres unermüdlichen Engagements für die Wissenschaft. Darüber hinaus
stellt diese Präsidentschaft die Universität Bielefeld in eine Reihe
unter anderem mit den Universitäten von Princeton und Sydney und trägt
so zu ihrer internationalen Sichtbarkeit bei.“
Das internationale Combustion Institute ist ein Zusammenschluss von derzeit weltweit 34 Fachgesellschaften mit Sitz in Pittsburgh, USA. Der Verband engagiert sich bei der Unterstützung, Förderung und Verbreitung der Forschung auf allen Gebieten der Verbrennung. Für ihre Amtszeit als Präsidentin hat sich Professorin Kohse-Höinghaus viel vorgenommen. Unterstützt wird sie dabei von einem geschäftsführenden Vorstand mit Mitgliedern aus Schweden, Japan und den USA. Eine Herausforderung sind die Zuwächse der Mitglieder und Sektionen vor allem im asiatisch-pazifischen Raum und in Südamerika. Die damit breitere internationale Basis des Fachverbandes stellt neue Ansprüche an Leitungsstrukturen, schlanke und rasche Geschäftsprozesse und eine gemeinsame Identität. Ihr erster Besuch während ihrer Amtszeit wird daher auch dem asiatischen Raum gelten.
Einen weiteren Schwerpunkt will Kohse-Höinghaus auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Verbrennungsforschung legen. „Wichtig ist für mich vor allem herauszufinden, wie der wissenschaftliche Nachwuchs in verschiedenen Teilen der Welt die Energieumwandlung der Zukunft einschätzt und welche Rolle der Verbrennung dabei zukommt – da sind die Vorstellungen in China oder in Brasilien nicht notwendig identisch mit denen in Deutschland“, sagt Kohse-Höinghaus. Gerade bei der Förderung von Frauen in den überwiegend technischen Fächern im Combustion Institute gibt es ihrer Meinung nach noch viel zu tun. Ein Anfang wurde in ihrer Zeit als Vizepräsidentin bereits mit dem Programm „Women in Combustion“ gemacht, das Networking, Mentoring und Coaching-Aktivitäten zum Ziel hat.
Die Wurzeln des International Combustion Institute gehen auf das Jahr 1928 zurück. Die Gründung als Combustion Institute erfolgte 1954 in den USA. Die gesellschaftliche Bedeutung der Verbrennung im Energiesektor ist nicht zu unterschätzen: mehr als zwei Drittel des weltweiten Energieverbrauchs in Transport und Stromerzeugung werden derzeit über die Verbrennung fossiler und alternativer Brennstoffe bereitgestellt. Verbrennungsprozesse tragen zudem zu bedeutenden industriellen Verfahren bei, wie zur Stahl- und Glasherstellung, und ihr Verständnis ist wichtig für den Brandschutz. Der steigende Energiebedarf in vielen Teilen der Welt lässt erwarten, dass Verbrennung auch in mehr als 20 Jahren noch große Anteile zum Energiemix beitragen wird. Umso wichtiger ist es, schadstoffärmere und effizientere Verbrennungstechnologien zu entwickeln und einzuführen. Grundlagenorientierte und angewandte Forschung in diesem Bereich erfordert die Zusammenarbeit etlicher Disziplinen, wie zum Beispiel Chemie, Physik, Verfahrenstechnik, Strömungsmechanik und Maschinenbau. Das Design technischer Aggregate wie etwa von Automotoren und Flugzeugtriebwerken stützt sich verstärkt auch auf umfangreiche Computersimulationen des Verbrennungsablaufs. „Das interdisziplinäre Arbeiten an der Schnittstelle zwischen molekularer Reaktion und technischer Anwendung fasziniert viele junge Menschen, die hierdurch zudem auch für andere Querschnittsbereiche hervorragend qualifiziert sind“, freut sich Katharina Kohse-Höinghaus, die damit auch Parallelen zum Leitbild der Universität Bielefeld „Transcending Boundaries“ sieht.
Katharina Kohse-Höinghaus hat seit 1994 einen Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld inne und ist seit 2008 Mitglied des Hochschulrates. Sie engagiert sich in zahlreichen Wissenschaftsorganisationen, so in den Senaten der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft und im International Advisory Board der Alexander von Humboldt-Stiftung. Von 2007 bis 2008 war sie Präsidentin der Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie. Seit 2008 ist sie Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. 2012 wurde sie in den Wissenschaftsrat berufen.
Weitere Informationen im Internet:
http://pc1.uni-bielefeld.de
www.combustioninstitute.org
Die Bielefelder Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus ist zur Präsidentin des International Combustion Institute gewählt worden. Damit ist sie die erste Frau an der Spitze und die erste europäische Präsidentin des internationalen Fachverbandes der Verbrennungsforschung. Nach einer Reihe fast ausnahmslos amerikanischer Präsidenten hat das Direktorium sie Anfang August bei seiner Sitzung in Warschau für vier Jahre gewählt. Kohse-Höinghaus amtierte bereits seit 2008 als Vizepräsidentin des Verbands.
Als
erste Frau an der Spitze des internationalen Fachverbandes will Prof.
Katharina Kohse-Höinghaus besonders den weiblichen Nachwuchs in der
Verbrennungsforschung fördern.
Das internationale Combustion Institute ist ein Zusammenschluss von derzeit weltweit 34 Fachgesellschaften mit Sitz in Pittsburgh, USA. Der Verband engagiert sich bei der Unterstützung, Förderung und Verbreitung der Forschung auf allen Gebieten der Verbrennung. Für ihre Amtszeit als Präsidentin hat sich Professorin Kohse-Höinghaus viel vorgenommen. Unterstützt wird sie dabei von einem geschäftsführenden Vorstand mit Mitgliedern aus Schweden, Japan und den USA. Eine Herausforderung sind die Zuwächse der Mitglieder und Sektionen vor allem im asiatisch-pazifischen Raum und in Südamerika. Die damit breitere internationale Basis des Fachverbandes stellt neue Ansprüche an Leitungsstrukturen, schlanke und rasche Geschäftsprozesse und eine gemeinsame Identität. Ihr erster Besuch während ihrer Amtszeit wird daher auch dem asiatischen Raum gelten.
Einen weiteren Schwerpunkt will Kohse-Höinghaus auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Verbrennungsforschung legen. „Wichtig ist für mich vor allem herauszufinden, wie der wissenschaftliche Nachwuchs in verschiedenen Teilen der Welt die Energieumwandlung der Zukunft einschätzt und welche Rolle der Verbrennung dabei zukommt – da sind die Vorstellungen in China oder in Brasilien nicht notwendig identisch mit denen in Deutschland“, sagt Kohse-Höinghaus. Gerade bei der Förderung von Frauen in den überwiegend technischen Fächern im Combustion Institute gibt es ihrer Meinung nach noch viel zu tun. Ein Anfang wurde in ihrer Zeit als Vizepräsidentin bereits mit dem Programm „Women in Combustion“ gemacht, das Networking, Mentoring und Coaching-Aktivitäten zum Ziel hat.
Die Wurzeln des International Combustion Institute gehen auf das Jahr 1928 zurück. Die Gründung als Combustion Institute erfolgte 1954 in den USA. Die gesellschaftliche Bedeutung der Verbrennung im Energiesektor ist nicht zu unterschätzen: mehr als zwei Drittel des weltweiten Energieverbrauchs in Transport und Stromerzeugung werden derzeit über die Verbrennung fossiler und alternativer Brennstoffe bereitgestellt. Verbrennungsprozesse tragen zudem zu bedeutenden industriellen Verfahren bei, wie zur Stahl- und Glasherstellung, und ihr Verständnis ist wichtig für den Brandschutz. Der steigende Energiebedarf in vielen Teilen der Welt lässt erwarten, dass Verbrennung auch in mehr als 20 Jahren noch große Anteile zum Energiemix beitragen wird. Umso wichtiger ist es, schadstoffärmere und effizientere Verbrennungstechnologien zu entwickeln und einzuführen. Grundlagenorientierte und angewandte Forschung in diesem Bereich erfordert die Zusammenarbeit etlicher Disziplinen, wie zum Beispiel Chemie, Physik, Verfahrenstechnik, Strömungsmechanik und Maschinenbau. Das Design technischer Aggregate wie etwa von Automotoren und Flugzeugtriebwerken stützt sich verstärkt auch auf umfangreiche Computersimulationen des Verbrennungsablaufs. „Das interdisziplinäre Arbeiten an der Schnittstelle zwischen molekularer Reaktion und technischer Anwendung fasziniert viele junge Menschen, die hierdurch zudem auch für andere Querschnittsbereiche hervorragend qualifiziert sind“, freut sich Katharina Kohse-Höinghaus, die damit auch Parallelen zum Leitbild der Universität Bielefeld „Transcending Boundaries“ sieht.
Katharina Kohse-Höinghaus hat seit 1994 einen Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld inne und ist seit 2008 Mitglied des Hochschulrates. Sie engagiert sich in zahlreichen Wissenschaftsorganisationen, so in den Senaten der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft und im International Advisory Board der Alexander von Humboldt-Stiftung. Von 2007 bis 2008 war sie Präsidentin der Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie. Seit 2008 ist sie Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. 2012 wurde sie in den Wissenschaftsrat berufen.
Weitere Informationen im Internet:
http://pc1.uni-bielefeld.de
www.combustioninstitute.org