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Faktor Fünf: Der ökologische Schwenk beim technischen Fortschritt
Umweltpreisträger Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker
Der Umweltwissenschaftler Professor Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker spricht am Montag, dem 2. Februar um 18.15 Uhr im Hörsaal 12 der Universität Bielefeld. Er referiert im Rahmen des Forums Offene Wissenschaft, das in diesem Wintersemester das Leitthema "Überleben bei begrenzten Ressourcen" trägt. Von Weizsäcker wurde im letzten Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgezeichnet.
"Faktor Fünf" ist die Fortsetzung von "Faktor Vier: Doppelter Wohlstand, - halbierter Naturverbrauch", dem Bestseller von Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker und Co-Autoren aus dem Jahr 1995. Fünfmal besser und effizienter sollen wir in Zukunft werden im Umgang mit Energie, Wasser, Erzen. Dann können wir den Wohlstand der reichen Länder halten und den der armen verfünffachen, und zugleich Klima und Umwelt schützen, so die These des Wissenschaftlers. Alle anderen Strategien - von Biosprit über CO2-Vergraben bis Millionen Windräder - scheitern aus wirtschaftlichen oder ökologischen Gründen. Effizienztechnik (2-Literauto, LED-Licht, Passivhaus) ist schön, reicht aber nicht. Wer die Faktor-Fünf-Revolution anführt, muss damit geschäftlich Erfolg haben. China und Japan werden vorangehen. Wird Deutschland Schritt halten oder sogar vorauseilen?
Ernst Ulrich von Weizsäcker (Jahrgang 1939) studierte Chemie und Physik in Hamburg. 1968 promovierte er an der Universität Freiburg. Von 1975 bis 1980 war er Direktor des UNO-Zentrums für Wissenschaft und Technologie in New York, von 1984 bis 1991 Direktor des Instituts für Europäische Umweltpolitik Bonn, Paris, London, von 1991 bis 2000 Präsident des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, von 2006 bis 2008 war er Dekan der Bren School of Environmental Science and Management, University of California, Santa Barbara. Er ist Co-Vorsitzender des International Panel on Sustainable Resource Management.