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Eröffnung der Graduate School in History and Sociology
Innovative Strukturen für eine wegweisende Promotionsausbildung
Mit einer Festveranstaltung wurde heute an der Universität Bielefeld die "Bielefeld Graduate School in History and Sociology" (BGHS) feierlich eröffnet. Damit hat die im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderte zentrale wissenschaftliche Einrichtung offiziell ihre Arbeit aufgenommen: Unter dem Dach der BGHS sind die internationalen Promotionsstudiengänge Soziologie und Geschichtswissenschaft angesiedelt. In beiden Studiengängen forschen künftig insgesamt 160 Doktorandinnen und Doktoranden zu Themen, die an der Fakultät für Soziologie und der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie verankert sind.
Die BGHS ist eines der beiden Projekte, mit dem die Universität Bielefeld die Gutachter der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder im vergangenen Jahr überzeugen konnte. Bereits im Mai fiel der Startschuss für das Exzellenzcluster "Cognitive Interaction Technology". Die "Bielefeld Graduate School in History and Sociology" ist eine Gemeinschaftseinrichtung der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie und der Fakultät für Soziologie. Beide Institutionen genießen national wie international eine ausgezeichnete Reputation und kooperieren seit Langem in Forschung und Lehre. "Die gleichzeitige Beteiligung von Soziologen und Historikern macht sie im Vergleich zu anderen einzigartig. Die BGHS ist ein weiterer Beleg dafür, dass wir eine der forschungs- und ausbildungsstärksten Hochschulen in Deutschland sind", so der Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr. Dieter Timmermann. "Insgesamt wird mit dem Cluster und der Graduiertenschule ein sehr breites Fächerspektrum abgedeckt. Der exzellente Ruf der Bielefelder Soziologen und Historiker zahlt sich nun auch im Rahmen der Exzellenzinitiative aus."
Die enge Zusammenarbeit kommt nicht von ungefähr: "Es gibt wechselseitig starke theoretische Einflüsse und etablierte Forschungs- und Ausbildungsbeziehungen", sagt BGHS-Direktor Professor Dr. Jörg Bergmann. "Und nicht zuletzt haben beide Fakultäten - nach wie vor eine Ausnahme in Deutschland - bereits funktionierende Graduiertenschulen." Der Zusammenschluss, betont Bergmann, stelle nicht nur eine Herausforderung durch die Auseinandersetzung mit einer benachbarten Disziplin dar, sondern schärfe auch den Blick für das eigene Fach.
Fast sechs Millionen Euro erhält die neu gründende Graduiertenschule aus dem Topf der Exzellenzinitiative in den kommenden fünf Jahren zur Förderung und Ausbildung hervorragender Doktoranden. Bereits zum Sommersemester 2008 startete das auf drei Jahre ausgelegte Studienprogramm zur strukturierten Doktorandenausbildung. Bis zu 160 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus dem In- und Ausland sollen in einem anregenden Forschungsumfeld zu vielfältigen Themen arbeiten. "Erklärtes Ziel der Graduiertenschule ist die Schaffung von Arbeitsbedingungen, die den Doktorandinnen und Doktoranden kreatives Denken und innovative Forschung zu historischen und soziologischen Fragen ermöglicht", erläutert der Soziologe Bergmann weiter. "Auf diese Weise sollen sie bestmöglich sowohl auf den wissenschaftlichen als auch auf den nichtwissenschaftlichen internationalen Arbeitsmarkt vorbereitet werden."
Die BGHS unterstützt ihre Mitglieder durch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für Forschungsreisen und Auslandsstudien sowie für die Teilnahme an internationalen Konferenzen und die Planung eigener Workshops. Außerdem vergibt die Graduiertenschule jährlich Stipendien für Doktoranden und Postdoktoranden, Kurzzeitstipendien für ausländische Studierende, die für ein Semester in Bielefeld studieren möchten, sowie Brückenstipendien für herausragende Master-Studierende.
Professor Dr. Thomas Welskopp, Historiker und Stellvertretender Direktor der BGHS, unterstreicht die internationale Ausrichtung des Studienprogramms: "Die Graduiertenschule wird durch die Einrichtung einer Gastprofessur für Geschichte und Soziologie gestärkt, auf die jedes Jahr international anerkannte Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler eingeladen werden. Im nächsten Jahr wird Peter Miller, Professor an der London School of Economics and Political Science, diese Stelle bekleiden." Zur Bereicherung des intellektuellen Lebens der Graduiertenschule tragen auch renommierte Gastrednerinnen und Gastredner aus dem In- und Ausland bei, die zu regelmäßig stattfindenden Vortragsreihen eingeladen werden. Die Gestaltung des Gastwissenschaftlerprogramms liegt weitgehend in der Hand der Doktorandinnen und Doktoranden selbst. "Auf ihre Eigeninitiative wird an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology großen Wert gelegt", betont Professor Bergmann.
Den Festvortrag der Eröffnungsveranstaltung hielt der Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen, Prof. Dr. Claus Leggewie (Foto rechts). Titel seiner Rede: "Brüder und Schwestern im Geiste - Kleine Phänomenologie der Kollegialität". Im Anschluss an die Veranstaltung lud die BGHS zu einem Empfang mit anschließender Party im Westend ein.
Weitere Informationen im Internet:
Exzellenzinitiative:
www.uni-bielefeld.de/exzellenzinitiative
Bielefeld Graduate School in History and Sociology:
www.uni-bielefeld.de/bghs