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Einfache Regeln für komplexe Entscheidungen

Veröffentlicht am 13. März 2017, 10:42 Uhr

Öffentlicher Vortrag von Gerd Gigerenzer

Wie kommt man zu einer guten Entscheidung? Mit einer langen Liste der Vor- und Nachteile aller Alternativen? Mitnichten, sagt Gerd Gigerenzer, Psychologe und Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Im Gegenteil: Partielles Nichtwissen kann Entscheidungen sogar besser machen, behauptet Gigerenzer. Zu seinen Ehren findet vom 23. bis zum 25. März am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) ein Autorenkolloquium statt. In diesem Kontext hält Professor Dr. Dr. h.c. Gerd Gigerenzer am 23. März um 18 Uhr einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Einfache Regeln für komplexe Entscheidungen“.

Professor Dr. Gerd Gigerenzer spricht am 7. Oktober in Bielefeld zur Intelligenz des Unbewussten. Foto: Dietmar Gust
Professor Dr. Dr. h.c. Gerd Gigerenzers Arbeiten zum Thema begrenzter Rationalität stehen im Fokus des Autorenkolloquiums vom 23. bis 25. März. Foto: Dietmar Gust
Gerd Gigerenzer hat in zahlreichen Publikationen gezeigt, dass Menschen trotz Zeit- und Informationsmangel mit einfachen und sparsamen Regeln gute Entscheidungen treffen, manchmal sogar die besseren. Diese einfachen Regeln bauen auf natürlichen Fähigkeiten des Organismus auf, etwa der Fähigkeit, der Flugbahn eines Balls mit dem Blick zu folgen oder einfachen und effizienten Regeln wie „Die Stadt, von der ich schon gehört habe, ist wahrscheinlich größer als die, die ich nicht kenne“. Das Verhältnis einer solchen schnellen und sparsamen Heuristik zu wissenschaftlichen Methoden der Entscheidungsfindung (zum Beispiel dem ökonomischen Konzept der Optimierung, der Maximierung des erwarteten Nutzens und das Verhältnis von Unsicherheit und Risiko und von Heuristik und Rationalität) stehen im Mittelpunkt des Autorenkolloquiums mit Gästen aus verschiedenen Fachbereichen.

Der öffentliche Vortrag hat eine weitere Perspektive:
•    Welche schnellen und einfachen Heuristiken gibt es?
•    In welchen Umgebungen versprechen sie Erfolg?
•    Und kann man solche Entscheidungsregeln auch in anderen Bereichen als dem gesunden Menschenverstand anwenden, etwa in medizinischen Diagnosesystemen?

Professor Dr. Dr. h.c. Gerd Gigerenzer ist Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung sowie des 2009 gegründeten Harding-Zentrums für Risikokompetenz in Berlin. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences und der American Philosophical Society. Er ist unter anderem Träger des Deutschen Psychologie-Preises und den Communicator-Preises. Seine mehrfach ausgezeichneten Sachbücher „Das Einmaleins der Skepsis, Bauchentscheidungen: Die Intelligenz des Unbewussten“ und „Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft“ wurden in 21 Sprachen übersetzt.

Der öffentliche Vortrag wird auf Deutsch gehalten. Der Eintritt ist frei.
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