© Universität Bielefeld
uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
10. Juli 2014
Kategorie:
Öffentliche Veranstaltungen
Eine eigene Roboter-Kultur entwickeln
Gender-Gastprofessorin Selma Šabanović hält öffentliche Vorträge an der Universität Bielefeld
Menschen reagieren je nach kultureller Herkunft unterschiedlich auf das Aussehen von Robotern. Was das für das Design von Robotern bedeutet, darauf geht die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović PhD in einem Vortrag am Montag, 14. Juli, ab 16 Uhr im Hörsaal des CITEC-Gebäudes der Universität Bielefeld ein. In einem Vortrag stellt sie ihren Ansatz vor, Roboter so zu gestalten, dass ihre Funktion kulturunabhängig verstanden wird. Šabanović ist auf Einladung des Exzellenzclusters CITEC die derzeitige Gender-Gastprofessorin der Universität Bielefeld. In einem weiteren Vortrag geht sie auf das Problem ein, dass soziale Roboter Geschlechter-Stereotypen verstärken können, wenn sie „weiblich“ oder „männlich“ aussehen. Der Vortrag beginnt am Mittwoch, 16. Juli, um 16 Uhr im Gebäude X der Universität Bielefeld (Raum E0-002). Beide Vorträge sind öffentlich.
Nutzer von Haushaltsrobotern denken über die elektronischen Helfer
mitunter wie über ihre Mitmenschen – an weiblich erscheinende Roboter
richten sie beispielsweise ähnliche Erwartungen und Wünsche wie an
weibliche Menschen. Selma Šabanović zeigt anhand von Untersuchungen in
den USA, Südkorea und der Türkei, dass diese Deutungen von den
kulturellen Werten und dem sozialen Status der Nutzer abhängen.
Gleichzeitig wird in neuen Studien aber auch deutlich, dass Menschen
Roboter als kulturell eigentümliche Phänomene erleben. Sie stellen
gewissermaßen eine eigene Kultur dar. In ihrem Vortrag am Montag
skizziert Šabanović, wie dieses Verständnis helfen kann,
Mensch-Maschine-Interaktion von den jeweiligen kulturellen Einflüssen zu
befreien. Der englische Vortrag trägt den Titel „Designing Robot
Cultures: Steps toward a culturally robust robotics“ (Die Erschaffung
von Roboter-Kulturen: Schritte zu einer kulturell robusten Robotik).
Ein Ansatz in der Robotik ist, die elektronischen Assistenten so zu gestalten, dass ihr Aussehen anzeigt, wozu sie eingesetzt werden können. Ist ein Roboter mit einem blauen Overall bekleidet, könnte das darauf hindeuten, dass er handwerkliche Fähigkeiten beherrscht. Hat er eine Kurzhaarfrisur und breite Schultern, könnte das anzeigen, dass er „männlich“ ist und Tätigkeiten beherrscht, die mit Männlichkeit verbunden werden. „Für die Entwicklung von Robotern für den Alltagseinsatz werden mitunter Geschlechter-Stereotype eingesetzt. Die Frage ist, ob Roboter-Design solche Stereotype reproduzieren sollte oder ob es helfen soll, diese Stereotype zu hinterfragen“, sagt Selma Šabanović. Mit diesem Thema befasst sie sich in ihrem Vortrag am Mittwoch. Der Titel: „Robot Girls and Boys? Constructing gender in social robotics“ (Robotermädchen und -jungen? Die Konstruktion von Geschlechterrollen in sozialer Robotik).
Seit Mitte Juni ist Selma Šabanović von der Indiana University in Bloomington, USA, als Gender-Gastprofessorin an der Universität Bielefeld. Am Exzellenzcluster CITEC hält sie derzeit Vorträge und diskutiert in Seminaren über Geschlechter- und Kulturforschung in der Robotik. Die Gender-Gastprofessur ist eine fakultätsübergreifende „Wanderprofessur“ der Universität Bielefeld. Mit ihr will die Hochschule gemeinsam mit den Fakultäten genderspezifische Inhalte in Forschung und Lehre stärken. Zu den Zielen gehört, Wissen aus der Geschlechterforschung in den einzelnen Disziplinen zu vermitteln und zu verankern. Außerdem geht es darum, Frauen in Forschung und Lehre stärker sichtbar zu machen. 2010 gab es die erste Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld. Finanziert werden die Gastprofessuren je zur Hälfte von der Universität und der jeweiligen einladenden Fakultät oder wissenschaftlichen Einrichtung.
Menschen reagieren je nach kultureller Herkunft unterschiedlich auf das Aussehen von Robotern. Was das für das Design von Robotern bedeutet, darauf geht die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović PhD in einem Vortrag am Montag, 14. Juli, ab 16 Uhr im Hörsaal des CITEC-Gebäudes der Universität Bielefeld ein. In einem Vortrag stellt sie ihren Ansatz vor, Roboter so zu gestalten, dass ihre Funktion kulturunabhängig verstanden wird. Šabanović ist auf Einladung des Exzellenzclusters CITEC die derzeitige Gender-Gastprofessorin der Universität Bielefeld. In einem weiteren Vortrag geht sie auf das Problem ein, dass soziale Roboter Geschlechter-Stereotypen verstärken können, wenn sie „weiblich“ oder „männlich“ aussehen. Der Vortrag beginnt am Mittwoch, 16. Juli, um 16 Uhr im Gebäude X der Universität Bielefeld (Raum E0-002). Beide Vorträge sind öffentlich.
Die
Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović ist derzeit als
Gender-Gastprofessorin am Exzellenzcluster CITEC der Universität
Bielefeld. Foto: Indiana University
Ein Ansatz in der Robotik ist, die elektronischen Assistenten so zu gestalten, dass ihr Aussehen anzeigt, wozu sie eingesetzt werden können. Ist ein Roboter mit einem blauen Overall bekleidet, könnte das darauf hindeuten, dass er handwerkliche Fähigkeiten beherrscht. Hat er eine Kurzhaarfrisur und breite Schultern, könnte das anzeigen, dass er „männlich“ ist und Tätigkeiten beherrscht, die mit Männlichkeit verbunden werden. „Für die Entwicklung von Robotern für den Alltagseinsatz werden mitunter Geschlechter-Stereotype eingesetzt. Die Frage ist, ob Roboter-Design solche Stereotype reproduzieren sollte oder ob es helfen soll, diese Stereotype zu hinterfragen“, sagt Selma Šabanović. Mit diesem Thema befasst sie sich in ihrem Vortrag am Mittwoch. Der Titel: „Robot Girls and Boys? Constructing gender in social robotics“ (Robotermädchen und -jungen? Die Konstruktion von Geschlechterrollen in sozialer Robotik).
Seit Mitte Juni ist Selma Šabanović von der Indiana University in Bloomington, USA, als Gender-Gastprofessorin an der Universität Bielefeld. Am Exzellenzcluster CITEC hält sie derzeit Vorträge und diskutiert in Seminaren über Geschlechter- und Kulturforschung in der Robotik. Die Gender-Gastprofessur ist eine fakultätsübergreifende „Wanderprofessur“ der Universität Bielefeld. Mit ihr will die Hochschule gemeinsam mit den Fakultäten genderspezifische Inhalte in Forschung und Lehre stärken. Zu den Zielen gehört, Wissen aus der Geschlechterforschung in den einzelnen Disziplinen zu vermitteln und zu verankern. Außerdem geht es darum, Frauen in Forschung und Lehre stärker sichtbar zu machen. 2010 gab es die erste Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld. Finanziert werden die Gastprofessuren je zur Hälfte von der Universität und der jeweiligen einladenden Fakultät oder wissenschaftlichen Einrichtung.