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Die Soziologie und die Liebe

Veröffentlicht am 24. Januar 2018, 11:11 Uhr
Öffentlicher Vortrag: Eva Illouz am Zentrum für interdisziplinäre Forschung

Die Liebe hat sich in der Moderne fundamental verändert, sagt die israelische Soziologin Eva Illouz. Zentral dafür seien die zunehmenden Wahlmöglichkeiten. Diese These erklärt sie in ihrem öffentlichen englischsprachigen Vortrag „Emotions and the Sociology of Choice“ („Emotionen und die Soziologie der Wahl“), den sie am 1. Februar um 18 Uhr am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld hält. 

Eva Illouz
Die israelische Soziologin Eva Illouz. Foto: Susanne Shleyer
Liebe, glückliche Beziehungen, gebrochene Herzen: All das halten die meisten Menschen für Privatsache. Die israelische Soziologin Eva Illouz zeigt hingegen, dass diese Phänomene durchaus mit den Mitteln der Soziologie wissenschaftlich zu analysieren und zu erklären sind. Besonders charakteristisch für die Moderne sei, dass die Menschen immer mehr Wahlmöglichkeiten haben: in der Politik ebenso wie in der Berufs- und eben auch in der Wahl des Partners oder der Partnerin. Mit diesen zunehmenden Wahlmöglichkeiten würden Rationalität und Autonomie immer wichtiger, also die beiden Fähigkeiten, die man mit einer guten Wahl in Verbindung bringt.

Was bedeutet das für die Liebe? In ihrem Vortrag wird Eva Illouz beleuchten, wie sich die Wahl der Partnerin oder des Partners und mit ihr die Emotionen derer, die sich auf dem modernen „freien Markt“ begegnen, verändert haben. „Die Wahl zu haben, ist einer der mächtigsten kulturellen und institutionellen Faktoren, um den modernen Individualismus zu verstehen“, so Illouz. „Wie und warum Menschen entscheiden eine Beziehung einzugehen oder eben nicht, ist zentral, um Liebe als eine Erfahrung der Moderne zu verstehen.“

Eva Illouz, geboren 1961 in Fes, Marokko, studierte Soziologie, Kommunikationswissenschaft und Literaturwissenschaft in Paris, Jerusalem und Pennsylvania. Seit 2006 ist sie Professorin für Soziologie und Anthropologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Soziologie der Emotionen, der Konsumgesellschaft und der Medienkultur. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher, die in 17 Sprachen übersetzt wurden, darunter „Warum Liebe weh tut“ (2011).  Der Vortrag findet in englischer Sprache statt, der Eintritt ist frei.

Ort und Zeit:
01.02.2018, 18 Uhr, Plenarsaal des ZiF, Methoden 1, 33615 Bielefeld

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/OeV/2018/01-25-Illouz.html


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