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Die „Religion der Reinheit“

Veröffentlicht am 9. Februar 2010, 11:20 Uhr

Ausstellung in der Bibliothek der Universität Bielefeld

Die Ausstellung „Religion der Reinheit“ der Historiker Herbert Rätz und Eva Tigmann wird am Mittwoch, dem 17. Februar, um 18.00 Uhr in der Universitätsbibliothek (Ebene C1) mit einem Einführungsvortrag des Historikers eröffnet. Veranstalter ist Professor Dr. Heinz Gess vom Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Bielefeld, wo die Ausstellung im Juni zu sehen war.

Herbert Rätz beschäftigt sich in der Arbeitskammer des Saarlandes mit Erwachsenenbildung sowie Politikberatung und erforscht seit vielen Jahren die Vernetzung von Esoterik und Okkultismus mit Nationalsozialismus und Rechtsextremismus. In dieser Ausstellung stellt er seine Ergebnisse der Öffentlichkeit vor. „Wenn wir heute über Fundamentalismus reden, dann denken wir an den Islam oder an den „grünen“ Fundamentalismus. Wir achten aber zu wenig darauf, dass der politische Fundamentalismus immer eine religiöse Grundlage hat“, erklärt Rätz. Die Ausstellung stellt dar, welche Wurzeln dieser Alltagsreligion zugrunde liegen.

Das Problem beginnt nicht erst im „Dritten Reich“ des neunzehnten Jahrhunderts. Vielmehr hat das esoterische Denken, der dazugehörige Begriff des „Dritten Reiches“, des „Tausend-jährigen“, also ewigen Reiches, in dem die „Mächte der Finsternis“ besiegt und vernichtet worden sind, eine lange Geschichte, die nahezu bis zum Beginn unserer Zeitrechnung zurückreicht. Diese Geschichte als ganze ist zu umfangreich, als dass sie sich ausstellen ließe. Wohl aber lassen sich die Geschichte der menschenverachtenden „Religion der Reinheit“ und die Erscheinungsformen ihres Kultes, die mit der Entstehung der „modernen“ Esoterik identisch ist, vom Ende des 19. Jahrhunderts bis ins „Dritte Reich“ darstellen.

Die Ausstellung „Die Religion der Reinheit“ schließt mit einem Abschlussvortrag von Herbert Rätz am 17. März um 18.00 Uhr. Sie wurde durch das Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel und die Arbeitskammer des Saarlandes gefördert. In der Universität Bielefeld wird sie mit Unterstützung des Ästhetischen Zentrums gezeigt.

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