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CITEC setzt ein Zeichen mit Gender-Gastprofessur
Inwiefern beeinflusst das Geschlecht das soziale Miteinander? Welche Rolle spielt das Geschlecht für die menschliche Wahrnehmung? Was ist überhaupt unter Stereotypen zu verstehen? Diesen Fragen widmet sich Professorin Dr. Gloria Origgi am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld. Das Institut konnte die Philosophin als Gender-Gastprofessorin für das laufende Sommersemester gewinnen. Origgi hält in dieser Zeit Vorträge, gibt ein Seminar und lehrt in der interdisziplinären Ringvorlesung Gender Studies zu sozialen Geschlechterkonstruktionen.
Origgi hält ihren Hauptvortrag am morgigen Mittwoch, 7. Juni, ab 10 Uhr im CITEC-Gebäude (Raum 1.204). In dem Vortrag wendet sie das Verfahren des Turing-Tests an, das auf einem Imitationsspiel basiert. Sie geht der Frage nach, ob ein Roboter das Denken eines Menschen – in diesem Fall einer Frau – nachahmen kann und welchen Unterschied es für das menschliche Gegenüber macht, ob der Roboter eine Frau oder einen Mann imitiert. In ihrem Seminar mit Masterstudentinnen und Doktorandinnen thematisiert die Philosophin, wie diese Frauen beruflich und privat mit zugeschriebenen Geschlechterrollen umgehen.
Gloria Origgi lehrt und forscht an dem renommierten Institut Jean Nicod (IJN) in Paris, Frankreich, und unterrichtet an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris, einer Elite-Hochschule für Sozialwissenschaften. Darüber hinaus ist die aus Italien stammende Wissenschaftlerin als Schriftstellerin bekannt. 2008 veröffentlichte sie Ihr erstes Buch „La Figlia della Gallina Nera“ (Die Tochter von Gallina Nera). 2013 brachte sie in Frankreich ihr Buch “La Reputation“ (Das Ansehen) heraus.
Für CITEC handelt es sich bereits um die zweite Gender-Gastprofessur. 2014 unterrichtete die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović PhD von der Indiana University Bloomington (USA) als Gender-Gastprofessorin am CITEC und der Universität Bielefeld. Hiermit setzt der Cluster ein Zeichen für mehr gendersensiblen Inhalt in der Forschung und Lehre.
Die Gender-Gastprofessur ist eine fakultätsübergreifende „Wanderprofessur“ der Universität Bielefeld. Mit ihr will die Hochschule gemeinsam mit den Fakultäten genderspezifische Inhalte in Forschung und Lehre stärken. Ziel ist es, Frauen in Forschung und Lehre stärker sichtbar zu machen und das Wissen aus der Geschlechterforschung zu vermitteln und zu verankern. Die Universität Bielefeld finanziert die Gender-Gastprofessur seit 2010.
Bisherige Gender-Gastprofessorinnen der Universität Bielefeld waren die Juristinnen Dr. Ulrike Lembke (Universität Hamburg) und Dr. Barbara Degen (Mitbegründerin des Feministischen Rechtsinstituts in Bonn und Hamburg), die Epidemiologin Dr. Claudia Terschüren (Landesinsti-tut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen), die Soziologin Professorin Dr. Cornelia Helfferich (Evangelische Hochschule Freiburg), die Anglistin Professorin Dr. Maryemma Graham (University of Kansas, USA) und die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović PhD (Indiana University in Bloomington, USA), die Physikerin und Soziologin Professorin Dr. Martina Merz (Universität Klagenfurt,
Österreich), die Mathematikerin Dr. Katharina Habermann
(Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen) und die
Biologin Professorin Dr. Alexandra Kautzky-Willer (Medizinische
Universität Wien, Österreich).
Weitere Informationen:
- Zu den Vorträgen und dem Block-Seminar: https://www.cit-ec.de/de/gender-diversitaet/gender-gastprofessur
- Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld: http://www.uni-bielefeld.de/gender/gendergastprofessur.html
- Eintrag im Vorlesungsverzeichnis: https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/ModulDetail.jsp?id=51266862