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CITEC-Roboter gewinnen Weltmeisterschaft

Veröffentlicht am 4. Juli 2016, 14:04 Uhr
„Team of Bielefeld“ setzt sich im Finale des RoboCups durch  

Zum ersten Mal hat das Team des Exzellenzclusters CITEC der Universität Bielefeld die Roboter-Weltmeisterschaft RoboCup in Leipzig gewonnen. Das „Team of Bielefeld“ entschied das Finale der Haushaltsliga am Sonntag, 3. Juli, für sich. Das CITEC-Team trat mit den Servicerobotern Floka und Tobi an, die von den Minirobotern des Typs Amiro unterstützt wurden. In dem Wettbewerb vom 30. Juni bis 4. Juli setzten die Bielefelder sich gegen 23 Konkurrenten durch. Im Finale traten sie dann gegen vier Teams an. Der RoboCup ist der führende und größte Wettbewerb für intelligente Roboter.


Zum ersten Mal schickte das CITEC-Team beim RoboCup seinen Serviceroboter Floka  in den Wetbbewerb. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Zum ersten Mal schickte das CITEC-Team beim RoboCup seinen Serviceroboter Floka in den Wetbbewerb. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Seit 2009 ist der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) beim RoboCup dabei. Zweimal schaffte es das Teams seitdem auf Spitzenplätze: 2012 in Mexiko und 2015 in China jeweils auf Platz drei. Im Finale am Sonntag siegte das Bielefelder Team gegen die Mann-schaften TechUnited Eindhoven, Niederlande (Platz 2), WrightEagle@Home aus Hefei, China (Platz 3), eR@sers aus Tokyo, Japan (Platz 4) und homer@UniKoblenz, Deutschland (Platz 5).

Zu der Mannschaft aus Bielefeld gehören CITEC-Wissenschaftler und Studierende der Technischen Fakultät. Teamchef ist Privatdozent Dr. Sven Wachsmuth, der Leiter des CITEC-Zentrallabors. „Zum Sieg verholfen hat uns, dass wir über alle verschiedenen Teilaufgaben das konstanteste Team waren. Besonders in der Disziplin ,General Purpose Service Robot‘, bei der es um die flexible Anwendung der Fähigkeiten des Roboters geht, haben wir uns einen Punktevorsprung herausgearbeitet“, sagt Wachsmuth.

Mitglieder des diesjährigen Teams sind die CITEC-Wissenschaftler Sebastian Meyer zu Borgsen, Florian Lier und Timo Korthals sowie die Studierenden Marvin Barther, Julian Exner, Jonas Gerlach, Philip Kenneweg, Luca Michael Lach, Henri Neumann, Nils Neumann, Johannes Kummert, Leroy Rügemer, Tobias Schumacher, Suchit Sharma, Dominik Sixt und Corinna Wewer. Die Vorbereitung des RoboCups ist eingebettet in eine Lehrveranstaltung – jedes Jahr arbeiten andere Studierende in dem Team mit.

Die Serviceroboter Floka und Tobi mussten in der Haushaltsliga (RoboCup@Home) zehn Disziplinen durchlaufen, um es ins Finale zu schaffen. Floka war zum ersten Mal beim RoboCup im Einsatz. Er gehört als dezenter Gastgeber zum CITEC-Großprojekt „Kognitives Roboter-Service-Apartment“ („The Cognitive Service Robotics Apartment as Ambient Host“, CSRA). Das Projekt arbeitet an einer sozial kompetenten Wohnung, die ihre Bewohner selbstständig im Alltag unterstützt. Im Zusammenspiel mit dem Roboter Floka soll das Apartment lernen, flexibel auf die Bedürfnisse seiner Gäste zu reagieren und Lösungen anzubieten, die in der jeweiligen Situation angemessen sind. Den Tobi-Roboter hatte das Team in doppelter Ausführung dabei. Mit Tobi geht CITEC seit 2009 beim RoboCup in den Wettbewerb. Dafür werden jedes Jahr neue Programme für seine Software geschrieben und seine Technik erneuert. Tobi hat einen fahrbaren Untersatz, einen Greifarm und ist mit Tiefensensoren, Farbkameras und zwei Laserscannern ausgestattet, mit denen er seine Umgebung wahrnimmt. Dem Haushaltsroboter liegt der Prototyp Biron zugrunde. Biron steht für Bielefeld Robot Companion. Die Mini-Roboter namens Amiro haben Floka und Tobi als bewegliche Sensoren assistiert. So haben sie in einer Aufgabe für Floka lokalisiert, wo im Raum sich Personen befinden.

Weitere Disziplinen der RoboCup-Haushaltsliga sind beispielsweise Person Recognition (Perso-nenerkennung), Following and Guiding (Folgen und den Weg weisen) sowie Navigation. In vielen Fällen geht es darum, Roboter als Assistenten für ältere und jüngere Menschen fit zu machen. 

Die RoboCup-Weltmeisterschaft wurde nach 2006 in Bremen zum zweiten Mal in Deutschland ausgetragen. Der Wettbewerb fand erstmals 1997 in Japan statt. Ziel des RoboCup-Wettbewerbs ist es, die Entwicklung von erschwinglichen und zuverlässigen autonomen Robotern zu beschleunigen. So lassen sich Anwendungen aus der Haushaltsliga nutzen, um Service-Roboter für den Hausgebrauch zu entwickeln. Die Besonderheit: Die meisten Teams veröffentlichen nach dem Wettbewerb, wie sie ihre Roboter programmiert haben, so dass auch andere von diesen Fortschritten profitieren können. Der Wettbewerb teilt sich in fünf Hauptligen auf. Neben der Haushaltsliga kämpfen auch Mannschaften in der Fußball-, der Logistik-, der Menschenrettungs- und in der Arbeitsliga um den Meistertitel.

Der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld ist einer von 43 Exzellenzclustern in Deutschland und der einzige Cluster mit einem Schwerpunkt in Robotik. CITEC arbeitet daran, technische Systeme intuitiv bedienbar zu machen. Sein interdisziplinärer Ansatz verbindet Kognitionsforschung und Technik. CITEC wird seit 2007 als Teil der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern gefördert. Rund 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen am Cluster.

Sponsoren des RoboCup-Teams des Exzellenzclusters CITEC sind der Software-Dienstleister Itelligence AG aus Bielefeld, der Sensor-Hersteller SICK AG in Waldkirch (Breisgau) und das Autohaus Becker-Tiemann in Bünde (Ostwestfalen).

Auf seinem Twitter-Kanal hat das Team aus Bielefeld den Verlauf des Wettbewerbs dokumentiert: https://twitter.com/clf_citec.

Weitere Informationen im Internet:
Das weltweit beste Servicerobotik-Team: Die Mannschaft des Exzellenzclusters CITEC hat in der Haushaltsliga der Weltmeisterschaft RoboCup Platz eins belegt. Das Team trat mit den Robotern Tobi (1 und 2. v.l.), Floka (2. v.l.) und den Amiro-Minirobotern (vorne unten) an. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Das weltweit beste Servicerobotik-Team: Die Mannschaft des Exzellenzclusters CITEC hat in der Haushaltsliga der Weltmeisterschaft RoboCup Platz eins belegt. Das Team trat mit den Robotern Tobi (1 und 2. v.l.), Floka (2. v.l.) und den Amiro-Minirobotern (vorne unten) an. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
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