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Centenary Medal der Royal Society für Chemiker Achim Müller
Hohe Auszeichnung für Bielefelder Chemiker
Dem renommierten Bielefelder Chemiker Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Achim Müller ist für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen die "Centenary Medal 2008/2009" der traditionsreichen Royal Society of Chemistry in London verliehen worden. Dies ist die höchste Auszeichnung der Royal Society für Chemiker von außerhalb Großbritanniens. Die damit verbundenen Vorlesungen hielt Müller an den Universitäten von Manchester, Sheffield, Newcastle und Birmingham und bei der Verleihungszeremonie am 2. März an der Universität Glasgow. Unter den bisher mit der Centenary Medal ausgezeichneten Wissenschaftlern sind auch zahlreiche Nobelpreisträger der Chemie.
Achim Müller gilt als einer der international führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der löslichen Metalloxide und Metallsulfide und ihrer strukturellen Selbstorganisation. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der anorganischen Nanochemie, wo er richtungsweisende Arbeiten zu Übergangsmetallkomplexen und deren elektronischen Struktur, der bioorganischen Chemie sowie zu Nanostrukturen von Polyoxometallen vorlegte. Auch nach der Emeritierung ist er weiter im Bereich "Anorganische Chemie I" der Universität Bielefeld aktiv.
Müller, 1938 in Detmold geboren, studierte Chemie an der Georg-August-Universität in Göttingen, wo er 1965 über experimentelle Thermochemie promovierte und sich nur zwei Jahre später im Bereich Schwingungsspektroskopie habilitierte. Nach einer Professur an der Universität Dortmund folgte er 1977 einem Ruf an die Universität Bielefeld. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet, darunter im Jahr 2000 mit dem Alfred-Stock-Gedächtnispreis und 2001 mit dem Prix Gay-Lussac/Humboldt und dem Sir Geoffrey Wilkinson Prize. 2006 verliehen ihm die Fakultät für Chemie der Technischen Universität München und die Pinguin-Stiftung die Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur. Außerdem wurden ihm mehrere Ehrendoktorwürden verliehen