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"BWL in OWL II": Schüler lernen Betriebswirtschaftslehre kennen
Fortsetzung des Projekts an der Universität Bielefeld
"BWL in OWL II - Deutung und Analyse betriebswirtschaftlicher Phänomene" geht in die nächste Runde: Rund 300 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 und 12 aus Ostwestfalen-Lippe (OWL) erhalten Einblicke in die betriebswirtschaftliche Forschung. Ziel des von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projektes ist es, die Schüler auf ein entsprechendes universitäres Studium für die hierbei zum Einsatz kommenden Methoden und Denkansätze zu sensibilisieren. Die strukturelle Basis bildet dabei die Kooperation zwischen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld und verschiedenen, in der Region ansässigen, weiterführenden Schulen.
Die durchgeführten Projekte sollen den Übergang von der Schule zur Universität erleichtern und in gezielter Weise auf ein betriebswirtschaftswissenschaftliches Studium vorbereiten. Daher bieten die wirtschaftswissenschaftlichen Lehrbereiche den kooperierenden Schulen im Jahresrhythmus verschiedene Workshops sowie eine einwöchige Sommerschule an. "Welche Jeans ist die beste? Oder: Wie Marketing unsere Produktwahrnehmung steuert" so das vergangene Forschungsthema.
Titel des Forschungsprojekts in diesem Jahr ist "Des Pudels Kern ?: Rationales Entscheiden in Theorie und Empirie": Jeder Mensch trifft täglich Entscheidungen in ganz unterschiedlichen Kontexten. Viele dieser Entscheidungen fallen unter Unsicherheit, die Konsequenzen der Entscheidungen sind uns in dem Augenblick, in dem wir sie treffen, oft nicht (vollständig) bekannt. In Unternehmen gilt dies beispielsweise für Entscheidungen über die Verfolgung von Innovationen. Die Wirtschaftswissenschaften als entscheidungsorientierte Disziplin wenden sich insbesondere solchen unsicherheitsbehafteten Entscheidungssituationen im ökonomischen Umfeld zu, deren Konsequenzen monetärer Art sind. Im Fokus steht hierbei zentral rationales Entscheidungsverhalten. Aber entscheiden Menschen (im ökonomischen Kontext) tatsächlich rational? In der Entscheidungstheorie sind eine Reihe von Entscheidungsparadoxien bzw. -anomalien bekannt, die dagegen sprechen.
In experimentell-empirischen Kursen sollen die Schüler die Bedeutung und Grenzen rationalen Entscheidens kennen lernen. Sie sollen auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen eine Kompetenz für die kritische Interpretation (Aussagekraft und Grenzen) von experimentgestützten Ergebnissen entwickeln und am Beispiel entscheidungsorientierter Experimente ein Bewusstsein für die wissenschaftliche Bedeutung experimenteller und empirischer Vorgehensweisen entwickeln. Darüber hinaus sollen sie ein Gefühl dafür entwickeln, wie stark Zufälle unsere scheinbare Rationalität im täglichen Leben beeinflusst.
Das Projekt "BWL in OWL II" ist die Weiterführung des Projekts "BWL in OWL", das die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit der Robert Bosch Stiftung im September 2004 startete. Es wird im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 10. März den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Ein Überblicksvortrag informiert über das betriebswirtschaftliche Studium an der Universität Bielfeld, ein gemeinsames Mittagessen in der Mensa rundet die Jahresauftaktveranstaltung ab.
Verantwortliche Projektkoordinatoren sind Professor Dr. Reinhold Decker und Professor Dr. Hermann Jahnke von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.
Projektpartner sind folgende Schulen:
Rudolf-Rempel-Berufskolleg (Wirtschaftsgymnasium), Bielefeld
Friedrich-List-Berufskolleg (Wirtschaftsgymnasium), Herford
Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg (Wirtschaftsgymnasium), Minden
Einstein-Gymnasium, Rheda-Wiedenbrück
Städtisches Gymnasium Gütersloh, Gütersloh
Jahresauftaktveranstaltung 2009 des Projekts "BWL in OWL II":
Dienstag, 10. März von 9.30 Uhr bis 13 Uhr in Hörsaal H4 der Universität Bielefeld
Weitere Informationen im Internet:
www.wiwi.uni-bielefeld.de/bwlinowl-ii