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„Bulle oder Bär: Erklärt der Erfolg der Unternehmen den Kurs ihrer Aktien?“
„BWL in OWL II – Deutung und Analyse betriebswirtschaftlicher Phänomene“ geht in eine neue Runde: Rund 300 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 aus Ostwestfalen-Lippe erhalten in den nächsten Monaten Einblicke in die betriebswirtschaftliche Forschung. Ziel des Projektes ist es, die Schüler auf ein entsprechendes universitäres Studium für die hierbei zum Einsatz kommenden Methoden und Denkansätze zu sensibilisieren. Die strukturelle Basis hierfür bildet dabei die Kooperation zwischen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld und fünf in der Region ansässigen, weiterführenden Schulen.
Die durchgeführten Projekte sollen den Übergang von der Schule zur Universität erleichtern und in gezielter Weise auf ein betriebswirtschaftliches Studium vorbereiten. Daher bieten die wirtschaftswissenschaftlichen Lehrbereiche den kooperierenden Schulen im Jahresrhythmus verschiedene Workshops sowie eine viertägige Sommerschule an. Mit „Des Pudels Kern: Rationales Entscheiden in Theorie und Empirie“ beschäftigten sich die Schüler im letzten Forschungsprojekt.
Der Titel des diesjährigen Forschungsprojektes lautet: „Bulle oder Bär: Erklärt der Erfolg der Unternehmen den Kurs ihrer Aktien?“ Aktienkurse und deren tägliche bzw. kurzfristige Schwankungen gehören heute zur medial wahrgenommenen Alltagswelt eines Menschen. Für das permanente kurzfristige Auf und Ab gibt es viele Erklärungsversuche: die Konjunktur in den USA, finanzielle Turbulenzen in Japan, die Überhitzung des Aktienmarkts in China, das Übernahmegerücht eines Unternehmens, der Wechsel im Vorstand eines großen Konzerns usw. Ist die Börse somit nichts anderes als ein Glücksspiel? Oder gibt es auch nachhaltige, im Erfolg der Unternehmen gründende Determinanten der Kursentwicklung, die die Basis einer rationalen Beurteilung des Börsengeschehens abgeben können und zu sinnvollen ökonomischen Entscheidungen über die Verwendung von Kapital führen? Die empirische Beantwortung der gestellten Frage erfordert ein quantitatives Erklärungsmodell der Kursentwicklung sowie eine Datenbasis und den Einsatz statistischer Instrumente zu ihrer Auswertung. Das Erklärungsmodell und das statistische Instrumentarium werden in den verschiedenen Workshops erarbeitet. Hier wird insbesondere der Einfluss der Fristigkeit einer Betrachtung herausgearbeitet. In zwei weiteren Teilprojekten sammeln die Schüler/-innen aus öffentlich verfügbaren Quellen Kursdaten börsennotierter Unternehmen und setzen diese zu den betriebswirtschaftlichen Erfolgsindikatoren der betreffenden Unternehmen in Beziehung. Schließlich folgt die interaktive, empirische Auswertung der Daten und die Interpretation der Ergebnisse unter Anleitung der beteiligten Wissenschaftler.
Das Projekt „BWL in OWL II plus“ ist die Weiterführung der Projekte „BWL in OWL“ und „BWL in OWL II“, das die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit den weiterführenden Schulen sowie der Robert-Bosch-Stiftung im September startete. Es wurde im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 3.März 2010 den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Ein Überblicksvortrag informierte über das betriebswirtschaftliche Studium an der Universität Bielefeld, ein gemeinsames Mittagessen in der Mensa rundete die Jahresauftaktveranstaltung ab.
Verantwortliche Projektkoordinatoren sind Professor Dr. Hermann Jahnke, Professor Dr. Reinhold Decker und Professor Dr. Rolf König von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.
Projektpartner sind folgende Schulen:
- Rudolf-Rempel-Berufskolleg (Wirtschaftsgymnasium), Bielefeld
- Friedrich-List-Berufskolleg (Wirtschaftsgymnasium), Herford
- Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg (Wirtschaftsgymnasium), Minden
- Einstein-Gymnasium, Rheda-Wiedenbrück
- Städtisches Gymnasium Gütersloh, Gütersloh
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Projekts: