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BKK-Innovationspreis an Bielefelder Gesundheitswissenschaftler verliehen
Ausgezeichnete Gesundheitswissenschaftler
Gleich zwei Absolventen des Bachelorstudiengangs Gesundheitskommunikation der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld waren bei dem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb der hessischen Betriebskrankenkassen (BKK) erfolgreich. Benjamin Kuntz und Rebecca Thier überzeugten die fünfköpfige Jury mit ihren Arbeiten und sicherten sich unter 21 Mitbewerbern den mit 3.000 Euro bzw. 1.500 Euro dotierten ersten und zweiten Platz. Die Preisverleihung fand am Dienstag, 17. Februar, im Frankfurter Römer statt. Das Wettbewerbsthema 2008 lautete "Bildung und Gesundheit".
Sieger wurde Benjamin Kuntz mit seiner Arbeit zu "Bildungsdisparitäten im Gesundheitsverhalten". Gestützt auf deutschlandweit repräsentative Daten stellt er einen Zusammenhang her zwischen sportlicher Inaktivität, Übergewicht, Tabakkonsum und dem Bildungsniveau sozial schwacher Schichten. Als Empfehlung leitet er ab, verstärkt Anstrengungen zu unternehmen, gleiche Bildungschancen für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Gelänge es in Zukunft nicht, die anstehenden bildungspolitischen Herausforderungen zu meistern sowie gezielt in das Bildungssystem zu investieren, so sei zu befürchten, dass das was an Bildung gespart werde, im Gesundheitswesen um ein mehrfaches wieder ausgegeben werden müsse.
Rebecca Thier, die für ihr Masterstudium an die Universität Flensburg gewechselt ist, nahm "Auswirkungen gesamtgesellschaftlicher Prozesse auf die psychische Gesundheit Beschäftigter" unter die Lupe. Besonderes Augenmerk galt dabei den Wechselwirkungen zwischen personellen Ressourcen und arbeitsbedingten Belastungsfaktoren, die zum Großteil verantwortlich sind für die Entstehung psychischer Erkrankungen. Um Zusammenhänge zwischen Arbeitsplatzbedingungen und Ressourcen auf die psychische Konstitution der Belegschaft nachzuweisen, analysierte die Studentin in Zusammenarbeit mit der AG 2 der Fakultät für Gesundheitswissenschaften anonymisierte Daten aus einer Fragebogenerhebung in einem mittelständischen Bielefelder Unternehmen. Die Absolventin erkennt unter anderem, dass erwerbstätige Frauen häufig Mehrfachbelastungen unterliegen. Hierfür ursächlich scheint die Parallelverantwortung für Beruf, Haushaltsführung und Kindererziehung zu sein. Gerade hier können Ressourcen, wie auch ein positiv wahrgenommenes Betriebsklima, protektiv wirken und Ansatzpunkte für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement liefern. In diesem Zusammenhang, so die Idee der Absolventin, sei es sinnvoll, Gesundheitskennzahlen Beschäftigter mit der Balanced-Scorecard von Unternehmen zu verknüpfen.