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Bilaterale Graduiertenschule in Kamerun eröffnet
Kooperation der Universitäten Bielefeld und Yaoundé
YaBiNaPA
steht für “Natural Products with Antiparasite and Antibacterial
Activity” und ist der Name der neuen bilateralen Graduiertenschule der
Universitäten Bielefeld und Yaoundé (Kamerun). Die Graduiertenschule
wurde nun in Kamerun eröffnet. Vertreter der Universität Bielefeld waren
zur Feierstunde angereist.
Neben Professor Dr. Norbert Sewald
(Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld), Professorin Dr.
Gabriele Fischer von Mollard (Dekanin der Fakultät für Chemie der
Universität Bielefeld) war Dr. Thomas Lüttenberg (Leiter des Büros für
Internationale Beziehungen der Universität Bielefeld) bei der
Feierstunde in Kamerun dabei. Darüber hinaus war bei der Eröffnungsfeier
der YaBiNaPA auch der deutsche Botschafter in Kamerun Dr. Hans-Dieter
Stell anwesend.
YaBiNaPA wird von Professor Dr. Norbert Sewald
(Universität Bielefeld) und Professor Dr. Bruno Lenta (Universität
Yaoundé) koordiniert. Wissenschaftler fünf weiterer Universitäten in
Kamerun sind assoziierte Partner. Die bilaterale Graduiertenschule
widmet sich der systematischen Erforschung von in der afrikanischen
Heilkunde genutzten Pflanzen, insbesondere zur Behandlung parasitärer
Erkrankungen (beispielsweise Malaria) und bakterieller
Infektionskrankheiten. Dabei sollen einerseits die Wirkmechanismen
wissenschaftlich untersucht werden, andererseits sollen durch chemische
Analyse pflanzliche Extrakte für die Anwendung sicherer gemacht werden,
um schädliche Nebenwirkungen auszuschließen. Gleichzeitig hat YaBiNaPA
das Ziel, vor Ort in Kamerun junge Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aus den Bereichen Chemie, Biologie und Pharmazie sowohl
forschungs- als auch anwendungsnah auszubilden.
In afrikanischen
Ländern spielen pflanzlich Arzneien eine große Rolle, da synthetisch
hergestellte Pharmazeutika für viele Menschen nicht erschwinglich sind.
Die große Vielfalt von Pflanzenarten in afrikanischen Regenwäldern und
Savannen bildet ein Reservoir von unerforschten Wirkstoffen und
Wirkstoffkombinationen, die von den traditionellen Heilern angewendet
werden.
Das Projekt wird bis Ende 2020 durch den Deutschen
Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Bundesministeriums
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Dabei
werden einerseits Promovierende und Gäste in Yaoundé und Bielefeld durch
Stipendien gefördert, andererseits wird für die aufwändigen
Laborarbeiten auch die nötige Infrastruktur geschaffen. Beispielsweise
werden Laborgeräte und hochempfindliche Analysengeräte vor Ort in
Yaoundé installiert. Darunter befindet sich auch ein HPLC-MS-System,
welches sowohl die Auftrennung komplexer Substanzmischungen von
pflanzlichen Extrakten ermöglicht, darüber hinaus auch jede Komponente
hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung analysiert.