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Veröffentlicht am
19. Juni 2012
Kategorie:
Auszeichnungen & Preise
Bielefelder Wissenschaftspreis für den Salzburger Psychologen Josef Perner
Der Bielefelder Wissenschaftspreis, der dem Gedenken an den großen Bielefelder Soziologen Niklas Luhmann gewidmet ist, geht in diesem Jahr an den Salzburger Psychologen Professor Dr. Josef Perner.
Josef Perner (geboren 1948) hat mit Untersuchungen in den 1980er Jahren ein neues Forschungsfeld begründet: die Erforschung der Theorie des Geistes. In experimentellen Studien ist es ihm gemeinsam mit seinem Salzburger Kollegen Heinz Wimmer gelungen, mit objektiven Methoden nachzuzeichnen, wie Kinder bereits in frühen Lebensjahren eine „Theorie des Geistes“ entwickeln. Diese Studien haben gezeigt, wie sich schon in früher Kindheit die Vorstellung herausbildet, dass menschliche Individuen geistige Wesen sind, deren Handeln von Gedanken, Gefühlen und Absichten bestimmt wird.
Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld und Vorsitzender der Jury für den Wissenschaftspreis, begründete die Juryentscheidung: „Mit seinen Forschungen hat Perner das Fundament für eine lebhafte und produktive Theoriedebatte gelegt. Diese Debatte greift klassische philosophische Fragen auf und diskutiert sie im Licht der neuen empirischen Erkenntnisse: Was können wir über die Gedanken, Gefühle und Absichten anderer Menschen wissen? Wie entsteht dieses Wissen? Und was bedeutet es, wenn es nicht zustande kommt?“
Perners Forschung zur Theorie des Geistes habe auch zahlreiche Studien in benachbarten wissenschaftlichen Disziplinen angeregt, zum Beispiel in der vergleichenden Verhaltensforschung, der kognitiven Neurobiologie oder der sozialen Robotik. Perner sei Pionier und Architekt eines weltweiten Forschungsnetzwerkes geworden. Gerhard Sagerer: „Damit erfüllt Josef Perner in besonderer Weise ein Kriterium des Bielefelder Wissenschaftspreises: interdisziplinär und problemoffen zu forschen wie Niklas Luhmann.“
Die Laudatio auf den Preisträger wird die am Institute of Cognitive Neuroscience des University College London tätige Entwicklungspsychologin Uta Frith halten. Sie hat wesentliche Beiträge zur Erforschung des Autismus geleistet.
Die Preisverleihung des Bielefelder Wissenschaftspreises findet Anfang 2013 statt.
Kurzvita des Preisträgers Josef Perner
Professor Josef Perner studierte Psychologie, Mathematik und Philosophie an der Universität Salzburg, Österreich, und promovierte an der Universität Toronto, Kanada. Er war wissenschaftlicher Assistent an der Universität Basel, Schweiz, Fakultätsmitglied der Abteilung für Experimentelle Psychologie an der University of Sussex, Großbritannien, sowie Gastprofessor am Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung in München. Seit 1995 ist Perner Professor am Fachbereich Psychologie an der Universität Salzburg. Er beschäftigt sich mit dem Verhältnis geistig-seelischer Vorgänge, mit dem episodischen Gedächtnis und ist auf der Suche nach Erklärungen des menschlichen Verhaltens. Professor Perner ist Initiator des Doktoratskollegs „Imaging the Mind" an der Universität Salzburg.
Der Bielefelder Wissenschaftspreis in Kürze:
• Seit 2004 verliehen durch die Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an Niklas Luhmann, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bielefeld und der Universität Bielefeld.
• Für die Stiftung der Sparkasse ist der Preis ein wichtiges Element ihres Förderschwerpunktes „Wissenschaft und Forschung“, mit dem sie ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Bielefeld leisten möchte.
• Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen.
• Er richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, insbesondere aus den Gesellschafts-, Sozial- und Lebenswissenschaften.
• Über die Preisträger entscheidet eine Jury, die sich aus namhaften Persönlichkeiten zusammensetzt. Den Vorsitz hat Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (Rektor Universität Bielefeld). Die weiteren Jurymitglieder sind: Prof. em. Dr. Franz-Xaver Kaufmann (Universität Bielefeld), Prof. em. Dr. Dieter Grimm (Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. Wolfgang Prinz (Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig), Thomas Assheuer (Wochenzeitung „Die Zeit“). Beratende Mitglieder: Pit Clausen (Oberbürgermeister Stadt Bielefeld), Dr. Dieter Brand (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld und ihrer Stiftung), Prof. Dr. Ulrike Davy (Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld)
• Bisherige Preisträger waren 2004 die deutschen Soziologen Renate Mayntz und Fritz W. Scharpf, 2006 der amerikanische Rechtsphilosoph Ronald Dworkin, 2008 der englische Historiker Quentin Skinner und 2010 der Soziologe Hans Joas.
Josef Perner (geboren 1948) hat mit Untersuchungen in den 1980er Jahren ein neues Forschungsfeld begründet: die Erforschung der Theorie des Geistes. In experimentellen Studien ist es ihm gemeinsam mit seinem Salzburger Kollegen Heinz Wimmer gelungen, mit objektiven Methoden nachzuzeichnen, wie Kinder bereits in frühen Lebensjahren eine „Theorie des Geistes“ entwickeln. Diese Studien haben gezeigt, wie sich schon in früher Kindheit die Vorstellung herausbildet, dass menschliche Individuen geistige Wesen sind, deren Handeln von Gedanken, Gefühlen und Absichten bestimmt wird.
Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld und Vorsitzender der Jury für den Wissenschaftspreis, begründete die Juryentscheidung: „Mit seinen Forschungen hat Perner das Fundament für eine lebhafte und produktive Theoriedebatte gelegt. Diese Debatte greift klassische philosophische Fragen auf und diskutiert sie im Licht der neuen empirischen Erkenntnisse: Was können wir über die Gedanken, Gefühle und Absichten anderer Menschen wissen? Wie entsteht dieses Wissen? Und was bedeutet es, wenn es nicht zustande kommt?“
Perners Forschung zur Theorie des Geistes habe auch zahlreiche Studien in benachbarten wissenschaftlichen Disziplinen angeregt, zum Beispiel in der vergleichenden Verhaltensforschung, der kognitiven Neurobiologie oder der sozialen Robotik. Perner sei Pionier und Architekt eines weltweiten Forschungsnetzwerkes geworden. Gerhard Sagerer: „Damit erfüllt Josef Perner in besonderer Weise ein Kriterium des Bielefelder Wissenschaftspreises: interdisziplinär und problemoffen zu forschen wie Niklas Luhmann.“
Die Laudatio auf den Preisträger wird die am Institute of Cognitive Neuroscience des University College London tätige Entwicklungspsychologin Uta Frith halten. Sie hat wesentliche Beiträge zur Erforschung des Autismus geleistet.
Die Preisverleihung des Bielefelder Wissenschaftspreises findet Anfang 2013 statt.
Kurzvita des Preisträgers Josef Perner
Professor Josef Perner studierte Psychologie, Mathematik und Philosophie an der Universität Salzburg, Österreich, und promovierte an der Universität Toronto, Kanada. Er war wissenschaftlicher Assistent an der Universität Basel, Schweiz, Fakultätsmitglied der Abteilung für Experimentelle Psychologie an der University of Sussex, Großbritannien, sowie Gastprofessor am Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung in München. Seit 1995 ist Perner Professor am Fachbereich Psychologie an der Universität Salzburg. Er beschäftigt sich mit dem Verhältnis geistig-seelischer Vorgänge, mit dem episodischen Gedächtnis und ist auf der Suche nach Erklärungen des menschlichen Verhaltens. Professor Perner ist Initiator des Doktoratskollegs „Imaging the Mind" an der Universität Salzburg.
Der Bielefelder Wissenschaftspreis in Kürze:
• Seit 2004 verliehen durch die Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an Niklas Luhmann, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bielefeld und der Universität Bielefeld.
• Für die Stiftung der Sparkasse ist der Preis ein wichtiges Element ihres Förderschwerpunktes „Wissenschaft und Forschung“, mit dem sie ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Bielefeld leisten möchte.
• Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen.
• Er richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, insbesondere aus den Gesellschafts-, Sozial- und Lebenswissenschaften.
• Über die Preisträger entscheidet eine Jury, die sich aus namhaften Persönlichkeiten zusammensetzt. Den Vorsitz hat Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (Rektor Universität Bielefeld). Die weiteren Jurymitglieder sind: Prof. em. Dr. Franz-Xaver Kaufmann (Universität Bielefeld), Prof. em. Dr. Dieter Grimm (Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. Wolfgang Prinz (Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig), Thomas Assheuer (Wochenzeitung „Die Zeit“). Beratende Mitglieder: Pit Clausen (Oberbürgermeister Stadt Bielefeld), Dr. Dieter Brand (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld und ihrer Stiftung), Prof. Dr. Ulrike Davy (Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld)
• Bisherige Preisträger waren 2004 die deutschen Soziologen Renate Mayntz und Fritz W. Scharpf, 2006 der amerikanische Rechtsphilosoph Ronald Dworkin, 2008 der englische Historiker Quentin Skinner und 2010 der Soziologe Hans Joas.