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Veröffentlicht am
28. Juli 2016
Kategorie:
Auszeichnungen & Preise
Bielefelder Wissenschaftspreis 2016 geht an Professor Pierre Rosanvallon
Stiftung der Sparkasse Bielefeld verleiht Preis im Gedenken an Niklas Luhmann
Der Bielefelder Wissenschaftspreis, der dem Gedenken an den großen Bielefelder Soziologen Niklas Luhmann gewidmet ist, geht in diesem Jahr an Professor Pierre Rosanvallon (Paris). „Mit Pierre Rosanvallon erhält ein großer Demokratietheoretiker mit Weltgeltung den diesjährigen Wissenschaftspreis“, betont Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Bielefelder Universität und Vorsitzender der Jury.
Rosanvallon (geb. 1948), Professor für Geschichte am Collège de France, wird oft auch als Philosoph oder Politologe bezeichnet. In seinen Forschungen überprüft er kritisch die großen Leitideen der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Ordnung und bestimmt sie neu und zeitgemäß.
In der Begründung der Jury für den Wissenschaftspreis heißt es: „Seine Bücher über Demokratie, Repräsentation, Wahlrecht und Mehrheitsprinzip, Souveränität, Gleichheit, Wohlfahrtstaat und den Markt fügen sich zu einem eindrucksvollen Gesamtwerk. Dieses ist wegweisend für die Zustandsbestimmung und Fortentwicklung der Demokratie geworden.“ Insbesondere sein 2013 auf Deutsch erschienenes Buch "Die Gesellschaft der Gleichen" sorgte für große öffentliche Aufmerksamkeit, die Wochenzeitung ZEIT rühmte es als epochal. Seine Arbeiten sind in 22 Sprachen übersetzt und in 26 Ländern herausgegeben worden.
Nicht weniger bemerkenswert als sein wissenschaftliches Werk sei sein öffentliches Wirken, so die Jury. Er gründete "La Republique des idées", ein "Atelier international" oder „Think Tank“ zur intellektuellen Neubegründung Frankreichs und Europas. Des Weiteren entwickelte er die Website "La vie des idées", die den Versuch unternimmt, qualitativ hochwertige Information über die ideellen Grundlagen der Politik für ein interessiertes Publikum jenseits der Gelehrten und Intellektuellen zur Verfügung zu stellen.
Die Verleihung des Wissenschaftspreises findet am 15. November 2016 in der Kunsthalle Bielefeld statt. Die Laudatio hält Professor Dr. Lutz Raphael, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Trier.
Kurzvita des Preisträgers Pierre Rosanvallon
Der Bielefelder Wissenschaftspreis in Kürze:
Der Bielefelder Wissenschaftspreis, der dem Gedenken an den großen Bielefelder Soziologen Niklas Luhmann gewidmet ist, geht in diesem Jahr an Professor Pierre Rosanvallon (Paris). „Mit Pierre Rosanvallon erhält ein großer Demokratietheoretiker mit Weltgeltung den diesjährigen Wissenschaftspreis“, betont Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Bielefelder Universität und Vorsitzender der Jury.
Rosanvallon (geb. 1948), Professor für Geschichte am Collège de France, wird oft auch als Philosoph oder Politologe bezeichnet. In seinen Forschungen überprüft er kritisch die großen Leitideen der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Ordnung und bestimmt sie neu und zeitgemäß.
In der Begründung der Jury für den Wissenschaftspreis heißt es: „Seine Bücher über Demokratie, Repräsentation, Wahlrecht und Mehrheitsprinzip, Souveränität, Gleichheit, Wohlfahrtstaat und den Markt fügen sich zu einem eindrucksvollen Gesamtwerk. Dieses ist wegweisend für die Zustandsbestimmung und Fortentwicklung der Demokratie geworden.“ Insbesondere sein 2013 auf Deutsch erschienenes Buch "Die Gesellschaft der Gleichen" sorgte für große öffentliche Aufmerksamkeit, die Wochenzeitung ZEIT rühmte es als epochal. Seine Arbeiten sind in 22 Sprachen übersetzt und in 26 Ländern herausgegeben worden.
Nicht weniger bemerkenswert als sein wissenschaftliches Werk sei sein öffentliches Wirken, so die Jury. Er gründete "La Republique des idées", ein "Atelier international" oder „Think Tank“ zur intellektuellen Neubegründung Frankreichs und Europas. Des Weiteren entwickelte er die Website "La vie des idées", die den Versuch unternimmt, qualitativ hochwertige Information über die ideellen Grundlagen der Politik für ein interessiertes Publikum jenseits der Gelehrten und Intellektuellen zur Verfügung zu stellen.
Die Verleihung des Wissenschaftspreises findet am 15. November 2016 in der Kunsthalle Bielefeld statt. Die Laudatio hält Professor Dr. Lutz Raphael, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Trier.
Kurzvita des Preisträgers Pierre Rosanvallon
- Geboren am 1. Januar 1948 in Blois, Frankreich
- Studium an der l‘École des hautes études commerciales (HEC), Paris
- 1969-1977 Tätigkeit für die Gewerkschaft CFDT
- 1978-1982 Forschungsdirektor an der Universität Paris-Dauphine
- 1983-1988 Dozent an der l’École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Paris
- Seit 1989 Studiendirektor an der l’École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Paris
- 1992-2005 Direktor des „Centre de recherches politiques Raymond Aron“, Paris
- Seit 2001 Professor für Geschichte am Collége de France, Paris
- Seit 2002 Vorsitzender des Think Tanks "La République des idées"
- Mitglied im Wissenschaftsrat der Bibliothèque nationale de France und im Wissenschaftsrat der École normale supérieure
- Offizier der Ehrenlegion, des höchsten französischen Verdienstordens
Der Bielefelder Wissenschaftspreis in Kürze:
- Seit 2004 verliehen durch die Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an Niklas Luhmann, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bielefeld und der Universität Bielefeld.
- Für die Stiftung der Sparkasse ist der Preis ein wichtiges Element ihres Förderschwerpunktes „Wissenschaft und Forschung“, mit dem sie ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Bielefeld leisten möchte.
- Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen.
- Er richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, insbesondere aus den Gesellschafts-, Sozial- und Lebenswissenschaften.
- Über die Preisträger entscheidet eine Jury, die sich aus namhaften Persönlichkeiten zusammensetzt. Den Vorsitz hat Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (Rektor Universität Bielefeld). Die weiteren Jurymitglieder sind: Prof. em. Dr. Franz-Xaver Kaufmann (Universität Bielefeld), Prof. em. Dr. Dieter Grimm (Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. Ulrike Davy (Universität Bielefeld), Prof. Dr. Julia Fischer (Universität Göttingen), Dr. Thomas Assheuer (Wochenzeitung „Die Zeit“). Beratende Mitglieder: Pit Clausen (Oberbürgermeister Stadt Bielefeld), Dr. Dieter Brand (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld und ihrer Stiftung).
Preisträger 2004 – 2014
Bisherige Preisträger des Bielefelder Wissenschaftspreises waren:
2004 die deutschen Soziologen Renate Mayntz und Fritz W. Scharpf
2006 der amerikanische Rechtsphilosoph Ronald Dworkin
2008 der englische Historiker Quentin Skinner
2010 der deutsche Soziologe Hans Joas
2012 der österreichische Psychologe Josef Perner
2014 die amerikanische Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston
Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/wissenschaftspreis