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Bielefelder Wissenschaftspreis 2008 geht an den Historiker Quentin Skinner
Auszeichnung im Gedenken an Niklas Luhmann
Die Stiftung der Sparkasse gab heute, am 21. August, den Preisträger des Bielefelder Wissenschaftspreises 2008 bekannt: Professor Quentin Skinner von der Cambrigde University wird die Auszeichnung erhalten. Der Bielefelder Wissenschaftspreis wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an den Bielefelder Soziologen Niklas Luhmann verliehen.
Quentin Skinner (Foto unten) ist Regius Professor, das heißt von der englischen Königin selbst ernannter Professor, für Moderne Geschichte an der Universität Cambridge. Skinner gilt als einer der international herausragenden Ideengeschichtler. Die Jury für den Bielefelder Wissenschaftspreis würdigt mit der Preisvergabe insbesondere seine Arbeiten zur politischen Philosophie, mit denen er Weltruf erlangt hat.
Mit seinem Werk "The Foundations of Modern Political Thought" ist er zum Begründer der sogenannten Cambridge School of Intellectual History geworden. Seine Bücher haben viele Auflagen erfahren und sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden.
Der Wissenschaftspreis wird im Rahmen eines Festakts am 30. Januar 2009 in der Universität Bielefeld an Quentin Skinner verliehen. Die Laudatio auf den Preisträger wird der Frankfurter Sozialphilosoph Axel Honneth halten.
Der Bielefelder Wissenschaftspreis wird in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bielefeld und der Universität Bielefeld verliehen. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, insbesondere aus den Gesellschafts-, Sozial- und Lebenswissenschaften.
Niklas Luhmann wirkte als herausragender Forscher und Lehrer seit ihrer Gründung 1969 bis zu seinem Tod 1998 an der Universität Bielefeld. Sein Werk ist der Leistungskraft der Theorie verpflichtet und erstreckt sich auf alle Aspekte der modernen Gesellschaft. Luhmanns umfassendes juristisches, historisches und philosophisches Wissen, sein breites Interesse für Lebenswissenschaften, Pädagogik, Ethik und Ästhetik und sein zentrales Anliegen, eine umfassende Systemtheorie der gesellschaftlichen Modernisierung zu formulieren, sollen Anstoß und Verpflichtung für das Leitbild einer interdisziplinären und problemoffenen Forschung sein. Diesem Anliegen ist auch der Bielefelder Wissenschaftspreis verpflichtet. Mit ihm sollen deshalb solche Personen ausgezeichnet werden, deren Forschung, insbesondere im Bereich der genannten Fachrichtungen, höchsten Ansprüchen genügt.
Über die Preisträger entscheidet eine Jury, die sich aus namhaften Persönlichkeiten zusammensetzt. Den Vorsitz hat Rektor Professor Dr. Dieter Timmermann. Weitere Jury-Mitglieder sind: Professor em. Dr. Dieter Grimm (Humboldt-Universität zu Berlin), Professor em. Dr. Franz-Xaver Kaufmann (Universität Bielefeld), Professor Dr. Wolfgang Prinz (Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig), Thomas Assheuer (Wochenzeitschrift "Die Zeit" Hamburg) sowie beratend Oberbürgermeister Eberhard David für die Stadt Bielefeld und Hans-Georg Vogt (Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Bielefeld) für die Stiftung der Sparkasse.
Bisherige Preisträger waren 2004 die deutschen Soziologen Renate Mayntz und Fritz W. Scharpf und 2006 der amerikanische Rechtsphilosoph Ronald Dworkin.