© Universität Bielefeld
uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
15. November 2011
Kategorie:
Personalien
Bielefelder Wirtschaftsmathematiker in nationales französisches Auswahlgremium für Professoren gewählt
Professor Frank Riedel als erster Deutscher im Concours d‘agrégation
Eine außergewöhnliche Ehre ist dem Bielefelder Wirtschaftsmathematiker Professor Dr. Frank Riedel, Direktor des Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW) der Universität Bielefeld zuteil geworden: Er ist als erster Deutscher in das nationale Auswahlgremium für die Besetzung der Professuren an französischen Hochschulen gewählt worden. Im Dezember wird Riedel zusammen mit fünf Kolleginnen und Kollegen aus den Wirtschaftswissenschaften die Arbeit aufnehmen.
Der nationale Wettbewerb zur Einstellung der Universitätsprofessorinnen und -professoren in Jura, Politikwissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre (Offizieller Titel: concours national d’agrégation de l’enseignement supérieur pour le recrutement de professeurs des universités dans les disciplines juridiques, politiques, économiques et de gestion) wird offiziell vom französischen Ministerium für Hochschulen und Forschung (Ministère de l’enseignement supérieur et de la recherche) geleitet. Anders als in Deutschland werden die freien Stellen an den öffentlichen Hochschulen zentral vom Ministerium vergeben, nicht von den Hochschulen selbst. Die Auswahl obliegt nun den jeweiligen Jurys für das wissenschaftliche Fach. Frankreich möchte durch die Wahl ausländischer Wissenschaftler in diese Gremien künftig auch internationale Auswahlkriterien stärker berücksichtigen.
Frank Riedel und seine Kollegen suchen aus etwa 80 Kandidaten 22 Ökonomen für die staatlichen Universitäten aus. Die Aspiranten sind in der Regel Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, im Schnitt sechs Jahre nach ihrer Promotion und im Alter zwischen Ende 20 und Anfang 40. Das Verfahren besteht aus drei Stufen: Im ersten Schritt präsentieren alle Kandidaten eine Forschungsarbeit für circa 30 Minuten und werden anschließend von der Jury zu ihrem Werdegang befragt. Riedel erwartet, dass nach der ersten Runde ungefähr 35 Kandidaten übrig bleiben. Im zweiten Schritt werden die verbleibenden Bewerber zu einer Art Lehrprobe eingeladen; es ist für Frankreich üblich, dass die Kandidaten hier nicht im Voraus wissen, zu welchem Thema sie vortragen müssen. Am Morgen des Prüfungstages wird ein Thema aus einer von der Jury vorgegebenen Liste zufällig gezogen und die Kandidaten haben acht Stunden Zeit, sich in der Bibliothek auf die Lehrprobe vorzubereiten, die dann 45 Minuten dauert. Zum Abschluss gibt es noch einen dritten Termin, bei dem die Kandidaten ihre Kompetenz bei der Vermittlung allgemeinverständlicher, politischer Themen demonstrieren sollen (dies existiert so in Deutschland nicht). Riedel wird deshalb drei Wochen in Paris sein.
Frank Riedel lehrt und forscht an der Nahtstelle zwischen Mathematik und Wirtschaftswissenschaften. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die mathematische Theorie der Aktienmärkte („Mathematical Finance“). Hier geht es darum, mit fortgeschrittenen wahrscheinlichkeitstheoretischen Modellen Preise für komplizierte Finanzmarktprodukte, beispielsweise Optionen oder Kreditverträge, zu bestimmen. In jüngster Zeit beschäftigt sich Professor Riedel verstärkt mit der Messung und dynamischen Kontrolle von Risiken auf Finanzmärkten („dynamische Risikomaße“). Frank Riedel wurde 1968 in Rheda-Wiedenbrück geboren und studierte Mathematik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Promotion (1998) und Habilitation (2002) erfolgten an der Humboldt-Universität zu Berlin. Als Forschungsstipendiat der DFG arbeitete er an der University of California, Berkeley, und als Feodor Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Stanford University. 2003 bis 2007 war Riedel Professor für Wirtschaftstheorie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn. Er war mehrfach als Gastprofessor an den Universitäten Paris I, Panthéon-Sorbonne und Paris IX, Dauphine. Die Universität Paris I ist Partnerhochschule des Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung der Universität Bielefeld im Europäischen Master-Programm „Models and Methods of Quantitative Economics“ (Modelle und Methoden quantitativer Wirtschaftsforschung). Zurzeit ist Riedel Gastprofessor in Princeton University, USA.
Eine außergewöhnliche Ehre ist dem Bielefelder Wirtschaftsmathematiker Professor Dr. Frank Riedel, Direktor des Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW) der Universität Bielefeld zuteil geworden: Er ist als erster Deutscher in das nationale Auswahlgremium für die Besetzung der Professuren an französischen Hochschulen gewählt worden. Im Dezember wird Riedel zusammen mit fünf Kolleginnen und Kollegen aus den Wirtschaftswissenschaften die Arbeit aufnehmen.
Der nationale Wettbewerb zur Einstellung der Universitätsprofessorinnen und -professoren in Jura, Politikwissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre (Offizieller Titel: concours national d’agrégation de l’enseignement supérieur pour le recrutement de professeurs des universités dans les disciplines juridiques, politiques, économiques et de gestion) wird offiziell vom französischen Ministerium für Hochschulen und Forschung (Ministère de l’enseignement supérieur et de la recherche) geleitet. Anders als in Deutschland werden die freien Stellen an den öffentlichen Hochschulen zentral vom Ministerium vergeben, nicht von den Hochschulen selbst. Die Auswahl obliegt nun den jeweiligen Jurys für das wissenschaftliche Fach. Frankreich möchte durch die Wahl ausländischer Wissenschaftler in diese Gremien künftig auch internationale Auswahlkriterien stärker berücksichtigen.
Frank Riedel und seine Kollegen suchen aus etwa 80 Kandidaten 22 Ökonomen für die staatlichen Universitäten aus. Die Aspiranten sind in der Regel Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, im Schnitt sechs Jahre nach ihrer Promotion und im Alter zwischen Ende 20 und Anfang 40. Das Verfahren besteht aus drei Stufen: Im ersten Schritt präsentieren alle Kandidaten eine Forschungsarbeit für circa 30 Minuten und werden anschließend von der Jury zu ihrem Werdegang befragt. Riedel erwartet, dass nach der ersten Runde ungefähr 35 Kandidaten übrig bleiben. Im zweiten Schritt werden die verbleibenden Bewerber zu einer Art Lehrprobe eingeladen; es ist für Frankreich üblich, dass die Kandidaten hier nicht im Voraus wissen, zu welchem Thema sie vortragen müssen. Am Morgen des Prüfungstages wird ein Thema aus einer von der Jury vorgegebenen Liste zufällig gezogen und die Kandidaten haben acht Stunden Zeit, sich in der Bibliothek auf die Lehrprobe vorzubereiten, die dann 45 Minuten dauert. Zum Abschluss gibt es noch einen dritten Termin, bei dem die Kandidaten ihre Kompetenz bei der Vermittlung allgemeinverständlicher, politischer Themen demonstrieren sollen (dies existiert so in Deutschland nicht). Riedel wird deshalb drei Wochen in Paris sein.
Frank Riedel lehrt und forscht an der Nahtstelle zwischen Mathematik und Wirtschaftswissenschaften. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die mathematische Theorie der Aktienmärkte („Mathematical Finance“). Hier geht es darum, mit fortgeschrittenen wahrscheinlichkeitstheoretischen Modellen Preise für komplizierte Finanzmarktprodukte, beispielsweise Optionen oder Kreditverträge, zu bestimmen. In jüngster Zeit beschäftigt sich Professor Riedel verstärkt mit der Messung und dynamischen Kontrolle von Risiken auf Finanzmärkten („dynamische Risikomaße“). Frank Riedel wurde 1968 in Rheda-Wiedenbrück geboren und studierte Mathematik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Promotion (1998) und Habilitation (2002) erfolgten an der Humboldt-Universität zu Berlin. Als Forschungsstipendiat der DFG arbeitete er an der University of California, Berkeley, und als Feodor Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Stanford University. 2003 bis 2007 war Riedel Professor für Wirtschaftstheorie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn. Er war mehrfach als Gastprofessor an den Universitäten Paris I, Panthéon-Sorbonne und Paris IX, Dauphine. Die Universität Paris I ist Partnerhochschule des Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung der Universität Bielefeld im Europäischen Master-Programm „Models and Methods of Quantitative Economics“ (Modelle und Methoden quantitativer Wirtschaftsforschung). Zurzeit ist Riedel Gastprofessor in Princeton University, USA.