uni.aktuell-Archiv
Bielefelder Studentinnen erfolgreich bei „Visionen 2025“
NRW-Minister Laschet zeichnet Projektseminar aus
Die
drei Studentinnen im Master Literaturwissenschaft der Universität
Bielefeld Miriam Djabbari, Saskia Fischer und Mareike Gronich haben
beim nordrhein-westfälischen Studierendenwettbewerb „Vision 2025: Wie
gewinnen wir kreative Köpfe für das Land?“ mit ihrem Modellkonzept
eines studentischen Projektseminares den zweiten Platz erreicht. Der
Jugendminister des Landes Nordrhein-Westfalen Armin Laschet überreichte
am Freitag, dem 27. November den Studentinnen den mit 1000 Euro
dotierten Preis in Düsseldorf.
Die zur Zeit breit geführten Debatten um die Zukunft der Bildung und
die „Bildungsrepublik Deutschland“ zeigen deutlich, so die Studentinnen
in ihrem Wettbewerbsbeitrag, dass Innovation und Engagement der
Studierenden auch an der Basis, also direkt im Lehrbetrieb der
Universitäten, gestärkt werden müssen. An die aktuellen Diskussionen
anknüpfend, haben sie einen spezifischen Seminar-Typus entwickelt, der
einen unmittelbaren Beitrag zur Verbesserung der Hochschullehre leisten
soll und der transferfähig ist.
Entwickelt
haben die Studentinnen ihr Konzept am Beispiel der Veranstaltung zur
Prosa Katharina Hackers, die sie im Sommersemester 2009 organisiert
haben. Im Rahmen des Semi-nars fand auch ein Tagesworkshop mit der
Autorin statt – gefördert vom Deutschen Literaturfonds und der
Literarischen Gesellschaft OWL. Unterstützt wurden die Studentinnen
zudem von dem Bielefelder Literaturwissenschaftler Professor Dr.
Wolfgang Braungart als Mentor und seiner gesamten Arbeitsgruppe.
Das
Konzept des studentischen Projektseminares bezeichnet eine von
Studierenden eigenständig inhaltlich geplante und durchgeführte
Veranstaltung, die universitär eingebettet ist und durch einen
Lehrenden der jeweiligen Fakultät mentoriert wird. Das studentische
Projektseminar ist nicht nur an die aktuelle Forschung des
wissenschaftlichen Umfeldes angebunden, sondern zugleich
praxisorientiert und interdisziplinär ausgerichtet. Durch die
Veranstaltung soll der Kontakt von Studierenden zu lokal, regional und
landesweit angesiedelten Arbeitsfeldern wie etwa Kultur- und
Bildungseinrichtungen, aber auch zu Künstlern, Wissenschaftlern und
Vertretern der Wirtschaft hergestellt werden.
„Ziel ist, dass
die Studierenden eigeninitiativ und auf hohem wissenschaftlichen Niveau
ein Netzwerk aus Kultur, Kunst oder Wirtschaft aufbauen. Die
Verknüpfung mit Praktika im universitären Rahmen eröffnet den
Studierenden schon frühzeitig und nicht erst in der Phase des Übergangs
vom Studium in den Beruf verschiedene Perspektiven in ihrer Region und
in NRW“, erläutert Saskia Fischer die Intention des Projektseminars.
Das
studentische Projektseminar schafft einen produktiven Raum, in dem
Studierende im gegenseitigen Austausch mit professionellen
Kulturschaffenden ihr kreatives Potential entfalten können. Die
Veranstaltungsform ist eine innovative Mischung aus ‚peer-learning‘
(Studierende lernen von Studierenden) sowie intensiver praktischer
Erfahrung. Sie stellt eben deshalb eine Neuerung zur Vertiefung und
Erweiterung der akademischen Lehre und Forschung dar. Durch ein nach
den eigenen Interessen gestaltetes studentisches Projektseminar tragen
die Studierenden selbst zur Verbesserung ihrer Studienbedingungen bei.
Das erhöht nicht nur die Freude am Lernen, sondern führt vor allem zu
einer höheren Identifikation mit der eigenen Fakultät und Universität.