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Bielefelder Student holt mit „grünem“ Navigationssystem Nachhaltigkeitspreis in Sydney
Team um Christian Brüggemann präsentierte Software im internationalen Finale des „Imagine Cup“
Ein Navigationssystem, das „mitdenkt“ und Autos umleitet, bevor es zum Stau kommt: Für diese Idee sind Christian Brüggemann, Student der Wirtschaftsmathematik an der Universität Bielefeld, und sein Team beim internationalen Technikwettbewerb „Microsoft Imagine Cup“ in Sydney in Australien am Dienstag (10. Juli) mit einem Sonderpreis ausgezeichnet worden. Sie erhielten den „Environmental Sustainability Award“, der an ökologisch besonders nachhaltige Projekte geht. Der Sonderpreis wird mit 10.000 US-Dollar prämiert.
Mit dem Navigationssystem Greenway sollen die Lücken im Verkehrsnetz optimal ausgenutzt werden. Das Entwickler-Team ist sich sicher, dass die Software Staus verhindern kann, bevor sie überhaupt entstehen. Damit das funktioniert, müssen möglichst viele Autos in einer Stadt das System verwenden. Denn das Navigationssystem rechnet für jeden Nutzer eine eigene Route aus. Diese wird auf einem zentralen Server gespeichert und die eingeplanten Straßen für den Autofahrer werden damit reserviert. Sobald die Aufnahmekapazität einer Straße erreicht ist, teilt das System anderen Fahrern in der Stadt alternative Straßen zu. Ideal arbeitet das System, wenn alle Fahrzeuge einer Stadt eingebunden sind. Denn wenn es den genauen Aufenthaltsort und die Route jeden Fahrzeugs kennt, kann es für den gesamten Verkehr bestmögliche Routen berechnen und an die Fahrer kommunizieren. Zu den weiteren Besonderheit von Greenway gehört, dass es ein lernendes System ist: Es „merkt“ sich oft gefahrene Strecken des Nutzers und bietet morgens selbstständig eine Route zum Arbeitsplatz, zur Universität oder zur Schule an.
Mit einem Simulationsprogramm haben die
Studierenden ihr Navigationssystem in Großstädten wie London und Berlin
erprobt. Anhand der Simulationen zeigte das Team, dass der Verkehr in
einer Großstadt mit Greenway doppelt so schnell fließt wie mit
herkömmlichen Navigationsgeräten. So wird nicht nur Zeit, sondern im
Vergleich auch bis zu einem Fünftel Treibstoff eingespart. In der Praxis
testet das Team die Software in einem Pilotprojekt im Großraum München.
„Mit Unterstützung von Microsoft und Nokia haben wir viele Tester dazu
bewegt, unser System zu verwenden. Dadurch können wir wertvolle Daten
über Verkehrsfluss-Muster sammeln und unsere Theorie in der Praxis
beweisen“, sagt Christian Brüggemann.
Weitere Informationen im Internet:
www.imaginecup.com
www.greenway2012.wordpress.com