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Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick erhält Communicator-Preis 2016

Veröffentlicht am 8. April 2016, 11:56 Uhr

DFG zeichnet vorbildliche Vermittlung seiner Forschungsergebnisse aus

Der Konflikt- und Gewaltforscher Professor Dr. Andreas Zick erhält den Communicator-Preis 2016 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Der Wissenschaftler der Universität Bielefeld wird für die vorbildliche Vermittlung seiner Forschungen ausgezeichnet. Besonders engagiert vermittle er öffentlich und medial seine Forschungsergebnisse zu Ursachen, Formen und Folgen innergesellschaftlicher Konflikte, Diskriminierung und Gewalt – und das vielfältig und bereits seit langer Zeit, so die DFG.


Andreas Zick leitet seit 2013 das Zentrum für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Andreas Zick leitet seit 2013 das Zentrum für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, gratuliert Zick: „Für Andreas Zick ist Konflikt- und Gewaltforschung mehr als ein wissenschaftliches Feld. Für ihn ist es Berufung, kombiniert mit der persönlichen Ambition, Gesellschaft zu gestalten. Er verbindet wissenschaftliche Exzellenz mit gesellschaftlicher Verantwortung auf eine persönliche Art und Weise, wie ich sie bei niemand anderem erlebt habe. Er engagiert sich dafür, nachhaltig ein Bewusstsein für gesellschaftliche Entwicklungen zu schaffen, sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch bei Journalisten oder Unternehmen und natürlich bei den Studierenden. Und das nicht erst seit Pegida, sondern lange davor.“

Zick sitzt in hochrangigen Gremien und Kommissionen; er trägt dazu bei, politische Entscheidungsträger zu sensibilisieren und damit Entscheidungen zu prägen. Seit 2014 ist er stellvertretender Vorsitzender des Rats für Migration. Er ist Mitglied des Kuratoriums der CIVIS Medienstiftung und Vorsitzender des Stiftungsrats der Amadeu Antonio Stiftung. Zick ist in den Medien sowohl national als auch international omnipräsent. Täglich erreichen ihn Anfragen. Mit den Journalisten von Zeit Online sprach er im Interview zum Beispiel über rechtsextreme Schüler, Pegida und Rechtspopulismus. Dem Deutschlandfunk, der Deutschen Welle, aber auch der New York Times aus den USA und dem Economist aus Großbritannien gab er Interviews zu Protesten und Anschlägen auf Asylunterkünfte. Er wirkte bei der ARD-Themenwoche Toleranz mit und ist auf Twitter präsent. Das ZDF und viele andere Sender bitten um seine Expertise. Zick schätzt aber auch die Kommunikation mit lokalen Journalistinnen und Journalisten, vor allem dort, wo Konflikte, Gewalt und Diskriminierungen nicht vernommen werden.

„Europa ist geprägt von zahlreichen Konflikten, Gewalt und Terror gegen Gruppen. Sie basieren auf menschenfeindlichen Stereotypen und Vorurteilen“, meint Andreas Zick. „Viele Menschen wollen wissen, woher die Konflikte und die Gewalt kommen, wie sie eskalieren und wie man ihnen begegnen kann. Ich bin der Universität Bielefeld dankbar, dass sie uns für die Forschung in solch schwierigen Feldern einen Ort gibt und uns dabei unterstützt, unser Wissen und unsere Ergebnisse in die Gesellschaft zu kommunizieren.“

Andreas Zick ist seit 2008 Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld. Seit 2013 leitet er als Direktor das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), das sich der fachübergreifenden Analyse von Gewalt und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit widmet. Außerdem ist er Mit-Initiator der Kampagne „Uni ohne Vorurteile“. Ziel des ersten Projekts dieser Art an einer deutschen Universität ist es, sich deutlich gegen die Abwertung, Ausgrenzung und Diskriminierung von Gruppen zu wenden und die Universität als einen Ort der Gleichwertigkeit und Toleranz zu fördern.

Der Communicator-Preis wird seit 2000 jährlich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die ihre Forschungsergebnisse und die ihres Faches einem breiten Publikum außerhalb der Wissenschaft nahe bringen. Mit der Auszeichnung wollen DFG und Stifterverband den immer wichtigeren Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit stärken. Gekürt werden die Preisträger von einer Jury aus Wissenschaftsjournalisten, Kommunikations- und PR-Fachleuten. Für die diesjährige Preisrunde hatten sich insgesamt 36 Forscherinnen und Forscher beworben oder waren vorgeschlagen worden.

Zick ist der erste Communicator-Preisträger der Universität Bielefeld. Der Communicator-Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am 4. Juli in Mainz verliehen.

Weitere Informationen im Internet:
- Andreas Zick auf Twitter: https://twitter.com/andreaszick
- Research_TV-Beitrag mit Andreas Zick zum Thema Pegida (26.1.15): www.youtube.com/watch?v=cokas081CJA&feature=youtu.be
- Meldung zur Ernennung als neuer Leiter des IKG (9.4.13): http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/professor_andreas_zick_neuer_direktor
- Homepage der Uni ohne Vorurteile: www.uni-bielefeld.de/ohne-vorurteile/
- Artikel über Proteste auf Asylunterkünfte in der New York Times (26.2.16):
www.nytimes.com/2016/02/27/world/europe/germany-migrant-arson-trial.html?_r=0
- Eine Meldung zum diesjährigen Communicator-Preis findet sich auf der Homepage der Deut-schen Forschungsgemeinschaft: www.dfg.de



 

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