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50 Jahre Universitätsgesellschaft Bielefeld

Veröffentlicht am 29. Januar 2016, 15:25 Uhr
Seit 1966 rund 6 Millionen Euro für Projekte und Vorhaben der Universität Bielefeld

Die Universitätsgesellschaft Bielefeld ist am 29. Januar 2016 stolze 50 Jahre alt. Offiziell wurde die damalige „Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft“ am 29. Januar 1966 gegründet. Seit dem 14. Januar 2016 heißt sie „Universitätsgesellschaft Bielefeld, Verein der Freunde und Förderer der Universität Bielefeld e. V.“. Das 50-jährige Jubiläum wird am 21. April 2016 im Anschluss an die Mitgliederversammlung im ZiF Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld gefeiert.


Rückschau und Blick in die Zukunft (v.l.): Prof. Dr. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld (Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums), Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender itelligence AG, Bielefeld (Vorsitzender des Vorstands) undJürgen Heinrich, Beigeordneter der Stadt Bielefeld a.D. (Schatzmeister und Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft).Foto: Universitätsgesellschaft.
Rückschau und Blick in die Zukunft (v.l.): Prof. Dr. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld (Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums), Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender itelligence AG, Bielefeld (Vorsitzender des Vorstands) undJürgen Heinrich, Beigeordneter der Stadt Bielefeld a.D. (Schatzmeister und Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft).Foto: Universitätsgesellschaft.
Eine Außerordentliche Mitgliederversammlung hatte dem Vorschlag von Vorstand und Kuratorium zur Umbenennung am 14. Januar 2016 zugestimmt. Der neue Name bedeutet ausdrücklich nicht eine Abkehr von der Ausrichtung auf ganz Ostwestfalen-Lippe.

Vorstandsvorsitzender Herbert Vogel: „Traditionell hat die Universitätsgesellschaft viele Mitglieder, die nicht in Bielefeld wohnen oder den Unternehmenssitz außerhalb Bielefelds haben. Das liegt daran, dass die Universität zwar in den kommunalen Grenzen von Bielefeld steht, aber auch die Universität für Gütersloh, Herford, Lippe oder den Kreis Minden- Lübbecke ist. Die Kooperation all dieser Mitglieder mit der Universität Bielefeld ist gut und vielfältig. Um aber auch im deutschlandweiten Vergleich eine eindeutige Zuordnung der Universitätsgesellschaft zur Universität Bielefeld möglich zu machen, haben wir uns für die Namensänderung entschieden. Der alte Name führte häufig zu Verwirrungen.“

Ein Blick in die Historie: Konstituierung am 29. Januar 1966

Die ursprüngliche Bezeichnung hat einen historischen Hintergrund. Bereits Anfang 1964 – nahezu zeitgleich mit den ersten Andeutungen des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Dr. Meyers, dass eine weitere „Universität im ostwestfälisch-lippischen Raum" gegründet werden sollte – wurde in Bielefeld die Gründung einer Förderergesellschaft für die geplante Universität angedacht. Der Standort für die neue Universität stand zu der Zeit noch nicht fest.

Die Gründungsversammlung der Universitätsgesellschaft in der Lampe-Bank in Bielefeldfand am 29. Januar 1966 unter Beteiligung von Vertretern der Politik, der Verwaltung undder Wirtschaft statt. Zum Vorsitzenden der Universitätsgesellschaft wurde der BielefelderUnternehmer Rudolf-August Oetker gewählt. Foto: G.Rudolf/Universitätsarchiv
Die Gründungsversammlung der Universitätsgesellschaft in der Lampe-Bank in Bielefeldfand am 29. Januar 1966 unter Beteiligung von Vertretern der Politik, der Verwaltung undder Wirtschaft statt. Zum Vorsitzenden der Universitätsgesellschaft wurde der BielefelderUnternehmer Rudolf-August Oetker gewählt. Foto: G.Rudolf/Universitätsarchiv
Im Juli 1965 kam es auf Initiative des Bielefelder Oberbürgermeisters Hinnendahl zur formlosen Konstituierung eines Arbeitsausschusses zur Bildung einer Gesellschaft der Freunde und Förderer einer westfälisch-lippischen Universität. Diesem Kreis gehörten in erster Linie
Vertreter aus Politik und Wirtschaft an. Der Arbeitsausschuss, der seine Rolle als parteipolitisch neutraler, geistiger und materieller Förderer der Universität in Ostwestfalen sah, fungierte schon bald als wichtiger Ansprechpartner für die Planer der Universität um NRW-Kultusminister Mikat. Ende Dezember 1965 beschloss man, mit Rudolf-August Oetker einen Vertreter der Wirtschaft zum Vorsitzenden zu wählen und die „Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft, Verein der Freunde und Förderer“ zu gründen.

Der Einladung Oetkers zur rechtlichen Konstituierung der Universitätsgesellschaft am 29. Januar 1966 im Bielefelder Bankhaus Lampe folgten mehr als 70 prominente Personen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft aus ganz Ostwestfalen-Lippe. Die Universitätsgesellschaft ist damit mehr als drei Jahre älter als die Universität. Oetker war bis 1975 Vorsitzender.

Der endgültige Standort der Universität am Westrand Bielefelds wurde erst Mitte 1966 festgelegt. Zum Zeitpunkt der Gründung der Universitätsgesellschaft machten sich auch noch Herford, Paderborn oder Soest Hoffnungen auf die Universität.

Mit der Gründung der Universitätsgesellschaft entstand im Bewusstsein der Öffentlichkeit das neben dem Gründungsausschuss der Universität wichtigste Gremium für die neue Hochschule. In den Aufbaujahren war die Universitätsgesellschaft eine der treibenden Kräfte und Förderer der Universitätsneugründung. Die Mitgliederentwicklung der Gesellschaft verlief überaus positiv. Bereits vor der Inbetriebnahme der Universität im November 1969 hatte die Universitätsgesellschaft über 300 natürliche und institutionelle Mitglieder.

Umfangreiches Engagement für Projekte und Vorhaben der Universität Bielefeld

Nach der Eröffnung der Universität überließ die Universitätsgesellschaft der Universität selbst das Feld in puncto Öffentlichkeitsarbeit und wirkte stattdessen verstärkt im Hintergrund, um die satzungsmäßigen Ziele zu erreichen. Bereits 1970 gelang durch die finanzielle Unterstützung der Universitätsgesellschaft die Etablierung der Bielefelder Universitätszeitung.

Weiteres finanzielles Engagement folgte in den verschiedensten Bereichen der Universität und im Umfeld: Das Bielefelder „Colloquium Neue Poesie", von der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft initiiert, wurde seit der Gründung 1978 ebenso gefördert wie der Ausbau des Internationalen Begegnungszentrums der Wissenschaft der Universität Bielefeld (IBZ) im alten Voltmannshof-Gebäude bis 1982.

Darüber hinaus leistete die Universitätsgesellschaft Druckkostenzuschüsse (u.a. für die Reihe „Schriften zum Aufbau einer Universität", für Dissertationen und Jubiläumsschriften), Exkursionszuschüsse oder finanzierte 1973 die EMNID-Umfrage „Die Einstellung der Bielefelder Bevölkerung zu Studenten und zum Vermieten von Wohnraum an Studenten".

 

Stöbern in historischen Unterlagen (v.l.): Dr. Jörg SchillingerLeiter Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit Dr. August Oetker KG, Jürgen Heinrich und Herbert Vogel.
Stöbern in historischen Unterlagen (v.l.): Dr. Jörg SchillingerLeiter Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit Dr. August Oetker KG, Jürgen Heinrich und Herbert Vogel.
Bedeutsam auch die Unterstützung von Kunst und Kultur an der Universität – so wurden der Hochschulchor und das Hochschulorchester finanziell unterstützt und damit deren große Veranstaltungen in der Oetker- Halle möglich gemacht. Die Universitätsgesellschaft förderte Sportveranstaltungen und Vortragsreihen,
Universitätstage und -jubiläumsfeiern. Im Laufe der Zeit erhielten alle Fakultäten der Universität zum Teil erhebliche Beiträge zur Unterstützung ihrer Arbeit.

Mit Beendigung der Aufbauphase der Universität trat die Universitätsgesellschaft in die laufende Förderung des Universitätsbetriebes ein, um die unverändert gültigen Ziele aus der Gründungszeit zu erreichen. Die Mitgliederwerbung wurde intensiviert und im Jahr 1988 ein notwendiger Generationswechsel vollzogen. Die „Gründergeneration” trat aus der ersten Reihe zurück und überließ Jüngeren das Feld. Gerd Seiden- sticker und Walter Stich lösten Ernst Graumann und Klaus Schwickert als Vorsitzende des Vorstandes bzw. des Kuratoriums ab und prägten – zusammen mit dem seit 1991 amtierenden Geschäftsführer und Schatzmeister Helmut Steiner – die Geschicke der Universitätsgesellschaft bis in das neue Jahrtausend hinein.

Schließlich wurde die Universitätsgesellschaft selbst Geschichte. Die Gesellschaft ernannte ihre ersten Ehrenmitglieder und wurde selbst Ziel von Ehrungen. Die Universität Bielefeld würdigte den unermüd- lichen Einsatz der Universitätsgesellschaft dadurch, dass sie fünf ihrer prominenten Mitglieder zu Ehrenbürgern ernannte – zu den ersten Ehrenbürgern gehörten 1985 Herbert Hinnendahl und Ernst Graumann.

Finanzielles Engagement in 50 Jahren liegt bei rund 6 Millionen Euro

Das heutige Engagement der Universitätsgesellschaft Bielefeld umfasst darüber hinaus Zuschüsse an das International Office für die Vergabe von Stipendien oder die Unterstützung des Absolvententages, des Jahresempfangs des Rektors oder der Berufseinstiegsmesse. Gefördert werden  Kunstausstellungen im ZiF Zentrum für interdisziplinäre Forschung oder die Ausstattung der Wohnräume im ZiF mit Bildern.

Darüber hinaus engagiert sich die Universitätsgesellschaft finanziell bei Projekten wie „Bielefeld 2000plus", „Forum offene Wissenschaft", „OWL-Management-Colloquium", „teutolabs" oder die  Vortragsreihe „Biologie und Umwelt".

Auch das Campusradio für Bielefeld „Hertz 87,9" profitiert von der Universitätsgesellschaft. 2015 wurde der erste Sommerball der Universität gefördert.

Auch im Jubiläumsjahr 2016 wird eine Fülle von Aktivitäten und Veranstaltungen unterstützt. Wie in jedem Jahr seit 1983 gehört dazu die Verleihung der Dissertationspreise und die Verleihung des Karl-Peter Grotemeyer Preises für hervorragende Lehre im Rahmen des Jahresempfangs des Rektors der Universität. Diesen Preis gibt es seit 1997. Von 1981 bis 2014 wurde ein Habilitationspreis für herausragende Habilitationsschriften vergeben.

Bis zum Jahr 2015 hat die Gesellschaft Projekte und Vorhaben der Universität mit rund 6 Millionen Euro finanziert. Das neuste Engagement: Die Universitätsgesellschaft Bielefeld unterstützt für die kommenden 10 Jahre die Stiftungsprofessur „Führung von Familienunternehmen“ an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.

Ziel der bis 2020: drei große Leitprojekte, 1.000 Mitglieder

Für die kommenden drei Jahre haben sich Vorstand und Kuratorium vorgenommen, die Zahl der Mitglieder von jetzt 600 auf rund 1.000 zu erhöhen. In diesem Zusammenhang wurde auch der Name in „Universitätsgesellschaft Bielefeld, Verein der Freunde und Förderer der Universität Bielefeld e. V.“ geändert. Geschäftsführer Jürgen Heinrich: „Der Name beschreibt jetzt das, was Aufgabe des Vereins ist: Wir fördern die Universität Bielefeld in all ihren vielen Facetten.“

Inhaltlich will sich die Universitätsgesellschaft auf drei große Leitprojekte konzentrieren. Jürgen Heinrich:
„Wir begleiten das Vorhaben, ein ‚Haus der Wissenschaft‘ in der Bielefelder City zu installieren. Außerdem engagieren wir uns für das ‚Innovationszentrum Campus Bielefeld‘. Der Bau soll in diesem Jahr beginnen. Schließlich unterstützen wir die Universität Bielefeld in ihrem Bemühen, Strukturen für einen nachhaltigen Austausch zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Universität aufzubauen.“

Feier des 50. Jubiläums am 21. April 2016 im
ZiF Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld


Die nächste Mitgliederversammlung findet am 21. April 2016 statt. Im Anschluss an den offiziellen Teil wird das 50. Jubiläum gefeiert. Das Jubiläumsfest findet statt im ZiF Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld.

www.uni-bielefeld.de/ugbi

 


Die Ehrenmitglieder der Universitätsgesellschaft Bielefeld:

Rudolf-August Oetker †, Bielefeld Vorsitzender des Vorstandes von 1966 bis 1975
Regierungspräsident i. R. Ernst Graumann †, Detmold Vorsitzender des Vorstandes von 1978 bis 1988
Prof. Dr. Karl Peter Grotemeyer †, Bielefeld Rektor der Universität Bielefeld von 1970 bis 1992
Oberbürgermeister a. D. Dr. Kurt Schober †, Herford langjähriges Vorstandsmitglied
Gerd Seidensticker, Bielefeld Vorsitzender des Vorstandes von 1988 bis 2000
Regierungspräsident i. R. Walter Stich, Detmold Vorsitzender des Kuratoriums von 1988 bis 2000
Ortwin Goldbeck, Bielefeld Vorsitzender des Vorstandes von 2000-2012
Prof. Dr. Helmut Steiner, Bielefeld Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft von 1991-2012


Die Vorsitzenden der Universitätsgesellschaft Bielefeld:


1966 - 1975    † Rudolf-August Oetker, Bielefeld
1975 - 1977    † Oberbürgermeister a. D. Herbert Hinnendahl, Bielefeld
1978 - 1988    † Regierungspräsident Ernst Graumann, Detmold
1988 - 2000    Gerd Seidensticker, Bielefeld
2000 - 2012    Ortwin Goldbeck, Bielefeld
seit Mai 2012  Herbert Vogel, Bielefeld

Die Vorsitzenden des Kuratoriums der Universitätsgesellschaft Bielefeld:

1968 - 1973    † Dr. Arnold Ebert, Detmold
1973 - 1975    † Oberbürgermeister Herbert Hinnendahl, Bielefeld
1975 - 1988       Oberbürgermeister Klaus Schwickert, Bielefeld
1988 - 2000       Regierungspräsident Walter Stich, Detmold
2000 - 2002       Margrit Harting-Kohlhase, Espelkamp
seit April 2002   Dr. Werner Efing, Bielefeld

 

 

 

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