uni.aktuell-Archiv
20 Jahre Forum Offene Wissenschaft
Seit 20 Jahren treffen sich während des Semesters Mitglieder der Universität Bielefeld und Interessierte aus der Region jeden Montagabend im Hörsaal der Universität Bielefeld zum Forum Offene Wissenschaft (FOW). In jedem Semester wird über ein aktuelles Thema oder ein gesellschaftlich relevantes Problem diskutiert und dieses aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen beleuchtet. Das Themenspektrum der vergangenen Jahre reichte dabei von Themen wie „Gut leben statt viel haben – Lebensformen und -stile“, „Zukunft der Demokratie“ über „Werte und Normen heute“ bis zu „Jung sein und alt werden in Deutschland“.
Angefangen hat die interdisziplinäre Ringvorlesung mit einem Seminar für Studierende aller Fakultäten. Doch bereits ein Semester später, im Wintersemester 1996/1997 wurde das Forum Offene Wissenschaft initiiert und für Zuhörer aus der Region geöffnet, erinnert sich der Mathematiker Professor Dr. Günter Graumann, einer der Gründerväter. Offenheit hat für die Gründer und den aktuellen Veranstalterkreis eine besondere Bedeutung. Die Veranstaltungsreihe ist offen für Beiträge aus verschiedenen Wissenschaftsgebieten. Sie ist offen für unterschiedliche – auch experimentelle – Vermittlungsformen, und sie ist geöffnet für Interessierte aller Fakultäten und für Bürger außerhalb der Universität.
Immer wieder schafften es die Organisatoren in den 40 Semestern spannende und bekannte Referenten in die Universität Bielefeld zu holen. Waren es in den Anfängen die Zukunftsforscher Professor Dr. Hans-Peter Dürr und Professor Dr. Ervin Lázló, füllten später die Theologin Dorothee Sölle, Alt-Bundespräsident Johannes Rau oder die ehemalige Sozialministerin des Landes Brandenburg, Dr. Regine Hildebrandt, den Hörsaal oder das Audimax. In den vergangenen Jahren waren Grünenpolitiker Cem Özdemir, der Journalist Heribert Prantl und immer wieder der Historiker Professor Dr. Hans-Ulrich Wehler renommierte Redner.
Regelmäßig kommen montags 300 bis 400 Zuhörer in den Hörsaal 7, davon die Hälfte Stammpublikum. Die Historikerin Dr. Helga Jung-Paarmann aus dem Veranstalterkreis ist sich sicher, dass es etwas Vergleichbares über einen so langen Zeitraum an keiner deutschen Hochschule gibt. Dazu beigetragen hat sicherlich die Anforderung an die Referenten, sich nicht ihres Wissenschaftsjargons zu bedienen und die Fragestellungen problemorientiert zu bearbeiten.
„Bei der Themenauswahl und den dazugehörigen Leitfragen wird im Veranstalterkreis offen und oft auch heftig diskutiert und gestritten“, gesteht der Soziologe Professor Dr. Karl A. Otto. Und wenn die Gruppe sich gar nicht einigen kann, wird auch das Publikum befragt. Das aktuelle Thema des Wintersemesters 2015/2016 „Gesunde neue Welt“ ist eines der Wunschthemen des Publikums. Der Pädagoge Prof. Dr. Ludwig Huber dankt besonders der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft (WLUg) für die Unterstützung. Die WLUg hat dem Forum offene Wissenschaft fast von Beginn an, zum Beispiel durch die Übernahme der Fahrtkosten für die auswärtigen Referenten, beigestanden und zum Erfolg beigetragen.
Das Campusradio Hertz 87.9 zeichnet alle Vorträge auf und sendet sie jeweils sonntags um 14 Uhr in der Sendung „Der Hörsaal“. Studierende können sich in dieser Veranstaltung Leistungspunkte für den Individuellen Ergänzungsbereich erarbeiten.
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/forum