Aktuelles aus Theologie und Religionsforschung
Deutsch-amerikanische Forschung über religiös-weltanschauliche Entwicklung kann fortgesetzt werden
Mit Studien zur Dekonversion (2002-2007) und zur Bedeutung von „Spiritualität“ (2009-2014) haben Professor Heinz Streib und sein Team die deutsch-amerikanische Forschungskooperation der Universität Bielefeld mit Professor Ralph W. Hood und seinem Team in der Psychologie der University of Tennessee at Chattanooga aufgebaut. Mit intensiven Interviews und umfangreichen Fragebogen wurden Veränderungen und Migrationsprozesse im religiösen Feld beleuchtet. In anschließenden Studien (2014-2017; 2018-2021) konnten diese biographisch-rekonstruktiven religionspsychologischen Studien in Längsschnittuntersuchungen weitergeführt werden, wie exemplarisch das soeben erschienene Buch Deconversion Revisited zeigt.
Mit Drittmitteln von insgesamt ca. 1,2 Millionen Euro ermöglichen nun die John Templeton Foundation (USA) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Weiterführung der bereits etablierten Forschung in die Jahre 2022 bis 2024. Dabei wird das Sample vergrößert und die längsschnittliche Untersuchung um eine Welle erweitert. Die Untersuchung verspricht auch Ergebnisse darüber, wie sich religiös-weltanschauliche Entwicklung auf die Veränderung des Gottesbildes bzw. der Vorstellungen von Transzendenz auswirkt. In einem zweiten Fokus geht das Projekt der Frage nach, inwiefern religiös-weltanschauliche Entwicklung einen Beitrag zur Reduktion von Vorurteilen und Xenophobie leisten kann.