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Vor dem Blick

Veröffentlicht am 8. Juli 2019, 15:53 Uhr

Die internationale Tagung im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) Bielefeld wurde vom kunsthistorischen Teilprojekt C01 des SFB 1288 organisiert. Der Fokus lag dabei vor allem auf Praktiken, die das Betrachten von Bildern regeln, leiten oder manipulieren.

Aufgeteilt in drei Sektionen – diskursive Zurichtungen, mediale und räumliche Zurichtungen sowie (im-)materielle Zurichtungen – wurden theoretisch perspektivierte, historische und zeitgenössische Fallbeispiele vorgestellt und diskutiert. Dabei standen Praktiken des Betrachtens und Vergleichens im Zentrum, die die genannten Zurichtungen und 'Voreinstellungen' des Bildersehens begleiten. Auch das vielfältige 'Tun' unterschiedlicher Akteur*innen wurde in vielen Beiträgen reflektiert, etwa von Künstler*innen, Kurator*innen, Kunsthistoriker*innen oder Betrachter*innen, die einen Sehvorgang aktiv oder auch unbewusst steuern.

Die zahlreichen medialen Beispiele und bildwissenschaftlichen Ansätze der Tagung machten deutlich, wie vernetzt die unterschiedlichen Bedingungen sind, die dem Bildersehen vorausgehen und den Seh-Akt begleiten: Ein voraussetzungsloses Sehen gibt es nicht. Dass das Betrachten von Bildern meistens unproblematisch funktioniert und es als selbstverständlich kaum selbst reflektiert wird, spricht für die eingespielte Routine des – bei der Konferenz vor allem behandelten – westlichen Blicks. Erst das genauere Hinsehen offenbart das verflochtene Netz aus Voreinstellungen.

Fotos: Simon Grunert, Corinna Mehl

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