SFB 1288
Verglichene Körper: Normieren, Urteilen, Entrechten in der Vormoderne
Im Franz Steiner Verlag ist das Buch „Verglichene Körper. Normieren, Urteilen, Entrechten in der Vormoderne“ erschienen – herausgegeben u.a. von den SFB 1288-Mitgliedern Cornelia Aust und Antje Flüchter.
„Menschliche Körper sind in vielfältige Praktiken eingebunden, darunter solche der Wahrnehmung und Herrschaft. Körper wurden normiert, beurteilt, häufig auch entrechtet. Die Beiträge in diesem Band gehen der Frage nach, welche Rolle Praktiken des Vergleichens in Bezug auf den Körper spielten. Wurden Körper oder bestimmte körperliche Merkmale verglichen? Waren Körperpraktiken, Körpermerkmale oder Körperteile Variablen, die dazu dienten, einzelne Frauen und Männer oder Menschengruppen miteinander zu vergleichen? Zugleich fragen die Autor*innen für den Zeitraum des 12. bis 19. Jahrhunderts nach der Materialität und Wahrnehmung von Körpern in ihrer Verbindung mit Konzepten von gesellschaftlicher Ordnung und Hierarchie. Die Beiträge zeigen, dass die Bedeutung von Körpern und Körperlichkeit für die Bildung von Ordnung(en) im Laufe der Vormoderne zunahm, ohne dass sich jedoch ein linearer Verlauf beschreiben lässt.“ (Quelle: steiner-verlag.de)
Gemeinsam mit der Mitherausgeberin Claudia Jarzebowski leiten Cornelia Aust und Antje Flüchter das Buch mit dem Beitrag „Verglichene Körper. Normieren, Urteilen, Entrechten in der Vormoderne“ ein. „Den Körper vergleichen – die Menschen ordnen?“, fragt SFB 1288-Sprecherin Antje Flüchter in ihrem Beitrag über „Die Bedeutung körperbezogener Vergleichspraktiken zwischen Ethnographie, Physiognomie und Rassentheorie“. Darüber hinaus schreibt SFB 1288-Doktorand Malte Wittmack in seinem Beitrag über „Wahrnehmungen zwischen Nahrung, Kleidung und Erfahrung. Der körperliche Leib in Vergleichspraktiken zwischen Europa und dem Osmanischen Reich 1533–1610“. Und SFB 1288-Mitglied und Doktorandin Malin Wilckens widmet sich dem Thema „Differenz messen“ in ihrem Beitrag zu dem „Schädel als ‚Objekt-Subjekt‘ zur Klassifikation von Rassen in der Vergleichenden Anatomie des 18. und 19. Jahrhunderts“.
Hier geht es zum Buch „Verglichene Körper“ (Franz Steiner Verlag)
Cornelia Aust, Antje Flüchter und Malte Wittmaack arbeiten im SFB 1288-Teilprojekt D03 „Der verglichene Körper: Ordnung in der Vielfalt der Menschen (16. – 19. Jahrhundert)“.
Malin Wilckens ist assoziiertes Mitglied im SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“.
Foto: Philipp Ottendörfer